
EN// Wild aurochs and Przewalski-horses in the Hortobagy Nationalpark in Hungary
Weite. Reetgedeckte Höfe am Horizont. Gelbes Steppengras. Grüne Streifen darin. In der flimmernden Ferne: Wildpferde und Auerochsen!
Mit dem Bus sind wir heute in die Puszta zur Wildpferden-Herde (Przewalski-Pferde) gefahren.
Seit 1997 werden 2470 ha der Kernzone des Nationalparks als Halbreservat ohne menschliche Eingriffe bewirtschaftet. Zur Landschaftspflege werden in diesem Gebiet Przewalski-Pferde und nachgezüchtete Auerochsen gehalten. Die ersten Rinder kamen 1999 an. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Heckrinder und Heckrind-Ungarisches Graurind-Hybriden.


Über die Rekonstruktion des Auerochsen
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In der kleinen Ausstellung im Wildpark kann man interessante Fakten erfahren. Zum Beispiel, dass der Auerochse im 17. Jahrhundert ausgestorben ist und nachgezüchtet wurde. Das war mir bekannt. Neu für mich war die Tatsache, dass es mehrere Nachzüchtungen gab. Diejenige der Gebrüder Heck und diejenige der niederländischen Organisation „Stichting Taurus“.
Hier die Auswahl der Rinderrassen, mit denen die Brüder Heck ihre Auerochsen-Nachzucht rekonstruierten:
Hochlandrinder, Chillingham-Rinder, Ungarisches Graurind, Korsisches Rind, Camargue-Rind, Spanische Kampfstiere und Chianina.
Und hier die Auswahl der Rinderrassen vom Taurus-Programm:
Sayaguesa-Rinder, Maremmana, Pajuna-Rinder, Limia-Rinder, Maronesa, Podolica und Hochlandrinder.
Die Zucht in Hortobágy basiert eher auf den Heck-Rindern.

Außerdem hatten wir das Glück, etwa 500 Kraniche vor unseren Augen landen zu sehen.
Kraniche nisten nicht mehr im Nationalpark
Obwohl der Kranich als einer der charakteristischsten Vögel in Hortobágy gilt, lebt er nicht mehr dauernd Ungarn. Die letzten Brutpaare wurden 1892 registriert. Das ungarische Volk liebt die Kraniche, sie werden häufig in Volksmärchen, Sagen und Liedern erwähnt und sind beliebte Wappentiere.
So lange man noch Eier in Kranichnestern fand, traf man auf Bauernhöfen und in Gutshäusern der Region häufig auf zahme, handaufgezogene Kraniche. Dass sie heute in der Region nicht mehr nisten, sondern lediglich auf ihrem Zug in den Süden hier rasten, liegt wahrscheinlich sowohl an der Regulierung der Wasserläufe, als auch an der Jagd auf die Tiere aufgrund ihrer Schmuckfedern.
(Quelle: Infotafel in der zoologischen Ausstellung Wildpark Hortobagy)