Geschichte des Birnbacher Storchennestes

Die Störche im Kulturspatz

Storks in our town in Lower Bavaria / Nos cigognes en Basse-Bavière

Im Birnbacher „Kulturspatz“ haben jetzt auch die Störche ein Plätzchen gefunden. Die Fotos zeigen den Horst in diesem Jahr. Ich habe auch kurz die Geschichte des Storchennests auf dem alten Brauereikamin erläutert:

„Im August 2014 ließ Monica Gräfin von Arco auf Valley eine Nisthilfe dort errichten. Schon 2015 landete der erste Weißstorch auf dem Nest. Inzwischen sind insgesamt 8 flügge Jungvögel in Bad Birnbach ausgeflogen. Dies ist besonders erfreulich, weil zuvor in unserem Landkreis Weißstörche nur auf dem Zug oder bei der Rast beobachtet worden waren.

Auch in diesem Jahr sind zwei Jungstörche in diesem Nest geschlüpft. Es ist eine große Freude für Einheimische und Gäste, die eleganten Vögel über den Ort und das Rottal fliegen zu sehen.“

In der Literatur fand ich nur einen früheren Hinweis auf nistende Weißstörche: Der Autor Dr. Franz Uhl aus Burghausen berichtet von einem Horst in unserem Landkreis in den 20er Jahren: “Im Jahre 1929 nisteten Störche in Strohham bei Simbach. Auf dem Zuge sind sie nicht so selten zu sehen.“

Die positive Entwicklung des Brutbestandes in unserer Region liegt ganz im Trend: Die Weißstorchpopulation im Freistaat steigt nämlich nach drastischen Bestandseinbußen im letzten Jahrhundert seit Jahren wieder an. Schutzmaßnahmen wurden in den 80er Jahren eingeleitet. 2019 wurden dann ganze 634 Brutpaare in Bayern gezählt. 2020 sind schon mehr als 700 besetzte Nester erfasst worden. Inzwischen sollen es noch mehr sein.

#storchennest #störche #rottalinn

Storchennest Bad Birnbach
Die Paarung der Störche im Frühjahr 2022
Storchennest Bad Birnbach 2022
Das Birnbacher Storchennest im Mai 2022

Auf den Wegen der Vergangenheit in Schärding

Zu heiß für Unternehmungen? Das ist das richtige Wetter für Museen! Gestern haben wir mit großer Freude das Stadtmuseum-Heimathaus in Schärding  (Oberösterreich) entdeckt, an dem wir bisher immer vorbei gegangen sind.

Wir hatten das Glück, eine richtig tolle Führung zu erleben: Die Museumswärterin erklärte uns mit Begeisterung die Hintergründe vieler ausgestellter Objekte. Wir durften uns sogar in einem richtig edlen venezianischen Spiegel in der Bürgerstube bewundern. Hier einige Exponate, die ich besonders interessant fand:

Kopie Votivbild Brand Schärding 1724
Votivbild Brand in schärding 1724

Die Kopie eines beeindruckenden Votivbildes, das den Brand in Schärding 1724 zeigt. Damals sprang der Feuersturm sogar über den Inn auf das Kloster Neuhaus.

Erste Karte Goldener Steig 1515 Stadtmuseum Schärding
Die erste Karte des Goldenen Steiges – „Legalisierte“ Schmugglerpfade

Interessant fand ich die erste „Goldener Steig“- Karte. Die Karte besiegelte den Salzstreit von 1515: Viele Händler brachten nämlich ihre Waren auf Saumpfaden durch den Bayerischen und Böhmischen Wald, um die vielen Gebühren zu umgehen, die sie bezahlt hätten, wenn die Waren über den Inn verschifft worden wären. Mit der Zeit ergriff die Stadt Passau Maßnahmen gegen diesen „Steuerbetrug“. Am Ende einigte man sich auf bestimmte Wege, die mehr oder weniger „legalisiert“ und aufgezeichnet wurden.

Der Mohr von Teufenbach - Stadtmuseum Schärding
Der „Mohr von Teufenbach“

Eine besondere Geschichte über den „Mohr von Teufenbach“. Laut einer Sage soll ein Schlossherr von Teufenbach nach Afrika gereist sein, wo ihm ein Einheimischer namens Kwamm das Leben rettete. Der Schlossherr brachte seinen Retter aus Dankbarkeit mit nach Teufenbach, wo er aber von der Bevölkerung bedroht wurde. So ließ ihn der Schlossherr wieder zurück in seine afrikanische Heimat bringen. Zu seinem Andenken wurde ein hölzernes lebensgroßes Standbild von Kwamm gemacht.

Gehrock 1750
Ein Gehrock aus dem 18. Jahrhundert

Ein wunderschöner Gehrock (1750) aus feinem Schärdinger Wollstoff, an dem sich die heutigen Modedesigner inspirieren könnten.

Löffel Stadtmuseum Schärding

Ein Löffel aus Horn: Löffel waren persönliche Gegenstände. Wenn man starb, gab man wortwörtlich den Löffel ab. Ich wusste nicht, dass das Sprichwort „den Löffel abgeben“ von dieser Sitte stammt.

Mehr Info über das Museum hier:

https://www.schaerding.info/barockstadt-schaerding/sehen-erleben/-museen-galerien/stadtmuseum-schaerding.html

Fische und Hitze

Letzens sah ich viele kleine Fische nach Luft schnappend aus der Rott springen: Das warme Wasser ist sauerstoffarm. Sie taten mir leid. Und jetzt stand in der Zeitung, etliche Fische seien in der Kleinen Vils an Sauerstoffmangel gestorben sind. Da dachte ich, ich male dieses Bild für sie. Es gibt ihnen das Leben nicht zurück, ich weiß. Aber es hat mir erlaubt, über unsere Gewässer und das Leben darin nachzudenken.

FR: L´autre jour, j´ai vu des poissons sauter hors de l´eau en continuation dans notre rivière. En fait, la canicule diminue le taux d´oxygène dans l´eau et ils risquent d´asphyxier. Ils m´ont fait de la peine et j´ai décidé de peindre cette aquarelle en pensant à tous ces animaux et organismes qui vivent dans nos fleuves et rivières.

Sommer an Rott und Inn

Die Rott im Sommer

Nature impressions in Lower Bavaria // Natur an Rott und Inn im Juli

Bei der Hitze in den letzten Tagen waren wir weniger unterwegs. Trotzdem haben wir in den Rottauen einige schöne Naturbeobachtungen machen können.

Gestern waren wir bei kühlerem Wetter im Europareservat Unterer Inn.

Wir haben viele Vögel gesehen. Auf dem Inn beim Kraftwerk sind gerade Dutzende von Großen Brachvögeln zu sehen, aber auch Schwärme von Kiebitzen und Graugans. Die Kiebitze sammeln sich am Inn und ziehen dann im Herbst in ihre Überwinterungsgebiete.

Hier einige Eindrücke aus den letzten Tagen.

FR: Comme il a fait très chaud les derniers jours, nous sommes moins sortis mais nous avons quand même fait de belles observations dans la nature. Hier nous avons été dans la réserve naturelle « Unterer Inn » sur la frontière bavaro-autrichienne où nous avons vu beaucoup d´oiseaux..

Rottauenwege Nadia Baumgart
In den Rottauen gibt es immer etwas zu entdecken
Dunkle Wasserläufer am Kraftwerk im Europareservat Unterer Inn
Dunkle Wasserläufer am Kraftwerk im Europareservat Unterer Inn
Bussard (Buteo buteo) Vogelbeobachtung
Ein majestätischer Mäusebussard im blauen Himmel

Und hier noch Eindrücke des Ausflugs an den Unteren Inn bei Ering:

Naturvideo

Isis und Osiris

Aquarelle / Watercolorpainting

Isis und Osiris

Das Motiv der „stillenden Gottesmutter“ (Maria lactans), das in einigen Bildern ab dem 13. Jahrhundert dargestellt wird, könnte ihren Ursprung in der alten ägyptischen Kultur haben. Da stillt die Göttin Isis den Horusknaben. Dabei symbolisiert die Muttermilch bestimmt mehr als die leibliche Nahrung, sie ist wohl auch eine Quelle geistiger Kraft.

Osiris ist auch eine interessante Figur, weil er sowohl der Totengott ist als auch Symbol der Fruchtbarkeit, da das Kind erst nach seinem Tod gezeugt wurde.

Mich fasziniert die Dichte der unbewussten Bilder und Symbole, die sich in solchen Motiven wiederfinden.

#aquarelle #göttin

Auf den Rottauenwegen in Bad Birnbach

Naturbeobachtung - Kulturspatz Bad Birnbach - Text und Fotos von Nadia Baumgart
Naturbeobachtungen – im Kulturspatz Bad Birnbach

Wildlife in Lower Bavaria – Nature le long de notre rivière en Basse-Bavière

Für den Juli-Beitrag im „Kulturspatz“ hatte ich wieder Naturfotos ausgesucht.

Es sind alles Bilder aus dem Juli vergangener Jahre, die ich in den Rottauen oder im Kurpark gemacht habe. In der Rubrik „Naturbeobachtung“ können nur ca. 3 oder 4 Fotos gedruckt werden. Hier möchte ich aber auch diejenigen zeigen, die nicht gedruckt werden konnten.

Eine Ausnahme ist der Große Feuerfalter (Lycaena dispar). Diesen gibt es erst seit kurzem (seit etwa drei Jahren) in Niederbayern. Wir haben ihn an der Rott Ende Juni 2022 gesehen und fotografiert.

Großer Feuerfalter an der Rott - Rottauenwege
Der Große Feuerfalter – 2022
Seidenreiher an der Rott - Vogelbeobachtung Rottauenwege
Seidenreiher (Egretta garzetta)

Der Seidenreiher an der Rott. Auch er ist eine Rarität. Nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls weißen Silberreiher (dieser ist deutlich größer).

Stieglitz in der Blühwiese - Kulturspatz
Der Stieglitz nascht Samen in der Blühwiese beim Artrium
Blühwiese im Sommer - Artrium Bad Birnbach
Die Blühwiese neben dem Artrium im Juli
Graureiher - Natur an den Rottauenwegen
Graureiher auf der Pirsch in der Rott

Wandern im wilden Wald

Weite und Ruhe

Wandern im wilden Wald

Dass Wandern glücklich macht, merkt man spätestens dann, wenn man es tut. Letztens sind wir im Bayerischen Wald unterwegs gewesen. Schmetterlinge um einen herum, das Rauschen der Wildbäche, Fingerhut am Wegesrand, dichte Wälder, Moose, Farne.

Das Gebrüll der Medien und deren Panikmache gerieten langsam in den Hintergrund. Nachts stieg der Vollmond hoch und ein kühler Regen fiel auf das duftende Gras. Berndt schrieb ein Gedicht dazu:

Ein Gedicht von Berndt Baumgart
Schmetterlinge im Bayerischen Wald
So viel Schönheit!

Ein Strauß voller Mohrenfalter. Durch dieses Geflattere und Geschwirre sind wir auf den Berg gestiegen. Hier im Video:

Schönheit der Natur – Nationalpark Sumava

Nadia und Berndt unterwegs im Nationalpark

EN: Cycling tour in the Šumava national park in the Czech Republic

FR: Tour en vélo dans le parc Šumava en république tchèque

DE: Radtour von Finsterau nach Kvilda im Nationalpark

Heute sind wir mit dem Radl von Finsterau bis nach Kvilda (deutsch Außergefild) auf die tschechische Seite des Nationalparks gefahren.

Wieder viel Neues erfahren!

Dass es wohl kaum schönere und artenreichere Blühwiesen in der größeren Umgebung gibt als im Šumava Nationalpark. Richtig große Ansammlungen von Arnika ziehen Schmetterlinge an. Auf dem ebenfalls gelben Jakobs-Greiskraut tummeln sich manchmal bis zu zehn Mohrenfalter. Auch  Kaisermantel und Perlmutterfalter sind uns öfters über den Weg geschwirrt.

So eine schöne Landschaft

Die erste menschliche Nutzung des Böhmerwaldes im Grenzgebiet – Grund der ersten Ansiedlungen – waren wohl Goldbergbau und Goldwäscherei im 14. Jahrhundert. Vorher war das Gebiet von echten Urwäldern überwuchert.


Die keltische Bezeichnung des Böhmerwaldes war „Gabréta“. Ein schöner Name, finde ich.
Interessant fand ich auch, dass wahrscheinlich aufgrund der intensiven Nutzung der Wälder (Sägewerke, Glashütte etc) und eines Sturms schon 1870 eine verheerende Borkenkäferplage im Böhmerwald stattgefunden hat.


Im Museum Kvilda war es besonders spannend.


Es dient als Heimatmuseum, man findet darin die typischen Objekte und Infos, die in solchen Museen zu finden sind: alte Werkzeuge, Ansichtskarten, Rekonstruktionen von alten Höfen.


Die Darstellung einer alten Grundschule mit dem Konterfei des Kaisers von Österreich und Königs von Böhmen, Franz Joseph I., an der Wand, fand ich schön. Man konnte sich hineindenken, wie das für die Schüler gewesen sein muss, in solch einer Schule zu sitzen.

Kvilda in Tschechien
Kvilda im Sumava

Das Museum hat darüber hinaus aber noch anderes zu bieten: Die Geschichte der Hinterglasmalerei und ganz oben noch eine Galerie mit moderneren Malereien, die sich mit der Gegend auseinandersetzen.

sumava #nationalpark

Und hier noch im Film: