Ich liebe den Wald! Er gibt mir Ruhe und Frieden
L´amour de la nature








Ich liebe den Wald! Er gibt mir Ruhe und Frieden
L´amour de la nature
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BN- Fledermaus-Nachtwanderung im Lichtlberger Wald
Am Samstag Abend war ich bei der Fledermaus-Nachtwanderung in Gern mit dabei. Lustig war es und sehr informativ. Leider haben wir nicht viele Fledermäuse gehört. Und trotzdem viel erfahren. Zum Beispiel, dass sie ganz schön alt werden können, bis zu 35 Jahren!
Hier mein Bericht:
Eggenfelden (Gern). Aufgrund von zahlreichen Anmeldungen, wurde die von der BUND Naturschutz-Jugendgruppe „Green Earth“ veranstaltete Fledermaus-Wanderung in zwei Gruppen von jeweils etwa 20 Teilnehmern am Freitag und am Samstag unternommen. Insbesondere Familien mit Kindern fanden sich bei beginnender Dämmerung am Schlossweiher ein. Die Leiterin der Jugendgruppe Emma Riedler sowie der erste Vorsitzende der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Rottal-Inn Dr. Jürgen Riedler freuten sich sehr darüber, dass die Veranstaltung und das Thema so viel Interesse geweckt hätten.
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Nach der Begrüßung der Anwesenden zog die Biologin Dr. Dorothea Friemel die Kinder mit Frage-und-Antwort-Spielen sowie Anschauungsmaterial in ihren Bann. Dabei lernten alle Teilnehmer viel über die Lebensweise der Fledermäuse. Beispielsweise, dass es deutschlandweit 27 Fledermausarten gebe, dass diese je nach Art von 4 bis 30 Gramm wiegen und häufig ihr Quartier hinter Fensterläden oder in Dachstuben suchen. Alle einheimischen Fledermäuse seien Insektenfresser und überwinterten in Winterquartieren wie zum Beispiel auch in Nistkästen oder Baumhöhlen. Weltweit seien über 1000 Fledermausarten nachgewiesen worden; davon würden sich nur 3 Arten von Blut ernähren. In Asien, Afrika und Südamerika ernährten sich bestimmte Arten auch von Früchten. „Es gibt nichts, was es bei Fledermäusen nicht gibt“, schmunzelte die Biologin.
Da die nachtaktiven Tiere zur Orientierung Ultraschall-Laute ausstießen, die für Menschen unhörbar seien, verteilte Dr. Friemel sogenannte „Bat-Detektoren“, elektronische Geräte, mit deren Hilfe die Tiere aufgespürt werden können. Da die Rufe sich stark zwischen den Arten unterschieden, sei es möglich, anhand der Ruffrequenz die jeweilige Art zu bestimmen.
Nun ging es in den Lichtlberger Wald. Die Kinder hielten gespannt die Geräte in die Luft und hörten immer wieder das Rattern und Knattern der Fledermausrufe. „Bei Bartfledermäusen klingen sie wie das Ticken eines Geigerzählers, bei Abendseglern eher zwitschernd“, so Dr. Friemel. Immer wieder blieb man stehen, um zu horchen. Dabei wurden weitere Einzelheiten über das Verhalten der Säugetiere erläutert. Die Weibchen würden im Herbst begattet; die Befruchtung der Eizelle geschehe jedoch erst nach dem Winterschlaf bei günstigen Wetterverhältnissen. Die Weibchen richteten sogenannte „Wochenstuben“ ein. Häufig gebäre das Muttertier nur ein Junges, während es mit dem Kopf nach oben hänge. Das Neugeborene käme nackt und blind zur Welt und gleite dabei in die hochgewölbte Schwanzflughaut der Mutter. Nur etwa jedes zweite Junge überlebe. Da Fledermäuse 30 bis 35 Jahre alt werden können, sei es nicht einfach, Bestandsschwankungen rasch wahrzunehmen.
Fledermäuse seien in Deutschland gesetzlich geschützt. Als Insektenfresser und Höhlenbewohner hätten sie zwei schwerwiegende Probleme: Insektensterben und „Wohnungsnot“. Sie seien auf Nischen in Bäumen, Höhlen oder Gebäuden angewiesen. So sei es wichtig, bei Hausrenovierungen auf Fledermäuse, die sehr quartiertreu seien, zu achten und ihnen Ersatzquartiere anzubieten. Insbesondere sei es wichtig, Bauvorhaben rechtzeitig zu planen. Die Untere Naturschutzbehörde stehe bei solchen Maßnahmen mit Rat und Tat zur Seite.
Über Fledermäuse im Haus könne man sich freuen: sie befreiten ihre Gärten von lästigen Mücken und böten mit ihrem Kot (Guano) den besten Naturdünger für den Garten. „Wenn Sie den kleinen nachtaktiven Tieren helfen möchten, dann können Sie das mit sehr einfachen Mitteln tun. Denn je insektenfreundlicher ihr Garten gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihn Fledermäuse als Jagdrevier nutzen“ so Dr. Riedler.
Hier mehr: https://rottal-inn.bund-naturschutz.de/
Heute habe ich mir nochmal das „wilde Eck“ am Kurpark Bad Birnbach angeschaut. Es ist ein schützenwertes und inzwischen geschütztes Auwäldchen in der Nähe der Rott.
Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, dass der „Urwald“ sich sehr schön entwickelt. Wir brauchen viele wilde Ecken, um Vögel und Pflanzen einen Schutzraum zu gewähren. Ich hatte schon einmal darüber berichtet: https://nadiapittura.com/2019/07/01/das-wilde-eck/
Against too many signs in the landscape
Ein Plädoyer gegen Schilderwälder in der Landschaft
Beim heutigen Spaziergang dachte ich an die Bilder des französischen Malers Magritte. Der malte zum Beispiel eine Pfeife und schrieb darunter „Dies ist keine Pfeife“.
Warum? Ich befinde mich immer öfter, auch ohne es zu wollen, auf „Lehrpfaden“ oder Info-Wegen. Eigentlich findet man solche Infotafeln eher in Naturschutzgebieten, und da machen sie auch Sinn, weil die wenigsten von uns seltene Arten kennen. Manchmal sind mir allerdings auch in jenen Gebieten zu viele Schilder. Hinzu kommen noch die ganzen Warnschilder wegen „Astbruchgefahr“ oder anderen Gefahren.
Inzwischen gibt es auch auf unseren Feldwegen Infotafeln. Nach dem Motto: „Dies ist eine Hecke, darin leben Marienkäfer.“ Oder: „Dies ist ein Maisfeld, es speichert CO2.“
Nicht nur an Magritte erinnert mich der Schilderwald. Sondern auch an das Buch „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez. Darin kämpfen die Bewohner gegen das Vergessen, indem sie alle Dinge und Lebewesen mit deren Namen markieren. Der Kuh hängen sie ein Schild um den Hals: „Dies ist eine Kuh, die man jeden Morgen melken muss.“
Abgesehen von allen philosophischen Betrachtungen, die man bei der Ansicht solcher Schilder machen kann, betrübt mich die Tatsache, dass in Schilderwäldern keine Landschaftsfotos gelingen.
#schilderwald #naturschutz #niederbayern
Nach der Pragreise wieder daheim. Ich liebe das Landleben!
J´aime la vie à la campagne!
Bavarian farm
Rottaler Hof – Bavarian farm
Dass bestimmte Berufe in den Kriegswirren 1944 nicht ausgeübt werden konnten, ist leicht nachvollziehbar. Dass auch Zirkusse in den letzten Kriegsjahren und ersten Nachkriegsjahren nicht ziehen konnten, war mir nicht so bewusst.
Jedenfalls überwinterten Zirkusse mit ihren Tieren auch mal in großen Höfen. Auch im Rottal. Zeitzeugen erzählen gerne davon. Um mir besser vorstellen zu können, wie das Leben in so einem Hof damals zuging, habe ich diese kolorierte Zeichnung gemacht.
Bavarian farm in the post-war years with a circus that hibernated in the stables.
Une ferme bavaroise dans laquelle hiverne un cirque pendant les années de l´après-guerre.
Art nouveau and financial investors (more in English below)
Jugendstil und Finanzinvestoren
Dass ich inzwischen ein Landei geworden bin, wird mir während des Prag-Besuchs ziemlich bewusst. So viele Eindrücke!
Zweiter Tag in Prag. Ich habe versucht, Kontraste, Widersprüche, Schönheit und Atmosphäre mit dem Fotoapparat einzufangen. Dazu musste ich immer wieder gegen den Strom schwimmen, um den Massen zu entkommen und dann wieder in sie einzutauchen. Wie das geht, in einer Touristenstadt gegen den Strom zu schwimmen? Einfach schauen, wohin die Leute gehen und sich immer wieder für die entgegengesetzte Richtung entscheiden.
Man muss sich mal vorstellen, dass Prag ca. 1,3 Millionen Einwohner hat und mehr als 5 Millionen ausländische Gäste im Jahr beherbergt. Da entstehen Exzesse und das Phänomen, das „Overtourism“ genannt und auch in Paris, London und Venedig beklagt wird.
Es entsteht insgesamt der Eindruck einer sehr dynamischen Stadt, in der sich Touristenmassen durch Straßen und Plätze der Altstadt wälzen, während internationale Investoren in 1000 Baustellen die letzten Fassaden renovieren, Altbauten entkernen und die Einheimischen aus der Altstadt verdrängen (Bild der leeren Klingelschilder).
Trotz des Gewusels und viel zu vieler Menschen auf den Plätzen, herrscht eine erstaunlich entspannte und heitere Atmosphäre.
Wer Interesse an mehr Info über den Overtourism in Prag hat, kann hier mehr erfahren: https://www.dw.com/de/prag-zieht-massen-an-das-ist-sein-problem/a-41680303
Art nouveau and financial investors
I tried to capture the contrasts, contradictions, beauty and atmosphere of the city. Prague has 1.3 million inhabitants and more than 5 millions foreign visitors a year. So, it is natural that the consequences of overtourism are palpable.
Prague gives the impression of a dynamic city in which tourist masses overrun the historical places and streets while financial investors renovate the facades in 1000 construction sites and displace the locals. In spite of this, the atmosphere appears mostly relaxed and cheerful.
#prag #Tourismus #overtourism
Bavarian landscape (more in English below)
Dass die Landschaft sich aufgrund der massiven Fichten-Abholzungen verändert, ist klar. Trotzdem ist es für mich seltsam, plötzlich neue Sichten zu malen. Hier die Sicht von Oberbirnbach auf unsere Kirche am Horizont. Bis vor kurzem stand ein Fichtenwäldchen da oben, die Kirche war kaum zu sehen.
Part of our forest consists of spruce monoculture. Because of a bark beetle infestation, forest owners have now to cut down their trees. So, the landscape is changing and new views are possible. The church on the horizon was not visible until recently.
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#aquarelle
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Am Sonntag fand die alljährliche Waldwanderung auf dem Schellenberg statt. Über das diesjährige Thema „Borkenkäfer – Katastrophe oder Geburtshelfer?“ fanden schon gleich am Treffpunkt angeregte Diskussionen zwischen den zahlreichen Teilnehmern, unter denen sich auch mehrere Waldbesitzer befanden, und dem Förster statt. Damit befanden sich alle Anwesenden schon mitten im Thema.
Die Veranstaltung ist wie üblich in Zusammenarbeit mit der BUND Naturschutz-Ortsgruppe organisiert worden.
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Nun ging es die Marienhöhe hinauf, einen ursprünglich als Park konzipierten Laubwald am Südhang des Schellenberges. Mehrere größere Kahlschläge weiter oben im Fichtenwald und hohe Holzstapel am Wegesrand zeigten, wie stark der Borkenkäfer auch im Inntal den Wald verwandelt. „Die Fichte hat bei uns ausgedient“, so Reichenwallner. Denn was inzwischen für alle offenkundig sei, könne auch die Wandergruppe auf ihrem Weg immer wieder eindeutig feststellen.
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Dass der Störenfried jedoch so winzig ist, darüber wunderten sich die Mitwanderer, als der Förster einen Borkenkäfer in einer Rinde zeigte: das Insekt erreicht eine Körperlänge von ca. 5 mm. Die Fichte sei in höheren und kühleren Lagen heimisch und vor über 250 Jahren bei uns eingeführt worden; dieser Nadelbaum komme offenkundig mit dem schnellen Klimawandel nicht zurecht und könne sich aufgrund der Trockenheit nicht mehr durch Harzbildung gegen das zerstörerische Insekt wehren.
Dabei sei schon im 19. Jahrhundert von Wissenschaftlern vor Fichtenmonokulturen gewarnt worden. Vor dem flächendeckenden Einsatz der Fichte wuchsen in unseren Wäldern vornehmlich Eiche und Buche, begleitet von anderen Baumarten wie beispielsweise Kirsche, Ahorn und Tanne.
Die derzeitigen massiven Abholzungen veränderten mit großen Kahlflächen das Gesicht des Waldes. Auch diese Flächen werden rasch wieder besiedelt. Als erstes zeigte Michael Reichenwallner auf das rosa blühende Indische Springkraut. Diese ursprünglich aus dem Himalaya stammende Pflanze sei als Bienenfutter- und Zierpflanze nach Europa importiert worden und verdränge durch ihr rasches Wachstum teilweise die heimische Vegetation.
Dann machte Reichenwallner auf besonders große Exemplare der Schwarzen Tollkirsche, auch „Belladonna“ (italienisch für „schöne Frau“) genannt, aufmerksam. Wolliger Schneeball und Brombeere gehörten auch zur Kahlflächen-Flora. So schaffe der sich explosiv ausbreitende Käfer auch neue Lebensräume für heimische Pflanzen und solche, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren (Neophyten).
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Da das „Käferholz“ keine technischen Mängel vorweise und es zurzeit in großen Mengen verfügbar sei, sei es sinnvoll, es vermehrt als Bauholz einzusetzen. Nun kam die Gruppe an einer Lichtung vorbei, in der Eberesche, Birken hochschießen, in deren Schatten schon erste junge Buchen sprießen: „Der Wald verjüngt sich von alleine, wenn man Zeit und Geduld mitbringt“, so der Förster. Die Anforderungen der Forstwirtschaft lassen jedoch leider keine Muße zu.
Jetzt ging es an teilweise eingezäunten Neupflanzungen vorbei. Es werde nun mit einheimischen und Fremdbaumarten experimentiert. Wie der Wald der Zukunft aussehen werde, könne derzeit trotz aller Studien und Untersuchungen und aufgrund der Schnelligkeit des Klimawandels niemand sagen. „Man ist im Blindflug“, so der Förster. Dies zeigte er auch am Beispiel einer Strobe oder Weymouth-Kiefer, die vor einigen Jahrhunderten aus Nordamerika eingeführt worden und inzwischen in unseren Graden zum Opfer einer Pilz-Krankheit geworden sei.
Nebenher wurden am Wegesrand auch Pilze wie Hexenröhrling, Birkenporling und Maronen sowie allerlei Sträucher bestimmt.
„Es gibt selten Schaden ohne Nutzen“ schloss Brigitte Schwarzbauer und freute sich, dass die Wanderung so viele interessante Gespräche ausgelöst habe: „Das war eine richtige Expertenrunde“. Jeder habe etwas mitgenommen, egal ob er den Wald selber nutze oder nur am Thema interessiert sei. Auf die Veranstaltung im nächsten Jahr freue sie sich jetzt schon.
Waldimpressionen
Die Eindrücke vom letzten Samstag im Bayerischen Wald lassen mich nicht mehr los. Die Kontraste zwischen dem grellen, fast gelbem Grün und dem dunklen Wasser finde ich besonders faszinierend. Nun habe ich versucht, diese Eindrücke malerisch wieder zu geben.
#Aquarelle