Unglaublich, was alles auf naturbelassenen Wiesen blühen kann! Gestern waren wir im Nationalpark Sumava unterwegs zum „verschwundenen Dorf“ Oberlichtbuchet. Am Wegesrand und auf den Weiden blühten Schöllkraut, Greiskraut, wilde Narzissen, wilde Stiefmütterchen, Veilchen, Waldmeister, Wasserkresse und Sumpfdotterblumen. Und vieles mehr. Wir erfuhren, dass einige dieser Arten, insbesondere die Narzissen, verwilderte Pflanzen aus den ehemaligen Gärten der Böhmerwäldler sind. Es ist bewegend, sich bewusst zu werden, dass diese Pflanzen einfach weiterblühen, obwohl die Menschen, die sie pflanzten, schon seit über 70 Jahren fort sind.
Begleitet vom Rauschen des Baches, der den lustigen Namen „Grasige Moldau“ trägt, und dem Gesang der Singdrosseln, haben wir mal wieder die berauschende Schönheit der Natur erleben dürfen.
Wir haben auch die Ruine des alten Schulhauses besucht. Das Holzhauerdorf Oberlichbuchet wurde am Ende des 18. Jahrhunderts gegründet. Für mich sind diese verschwundenen Dörfer, an die „historische Alben des Böhmerwaldes“ am Wegesrand erinnern, eine Mahnung gegen den Krieg. Denn diese Ortschaften standen in der Nachkriegszeit in der „Todeszone“ des Grenzgebiets der damaligen Tschechoslowakei und wurden oft komplett zerstört. Die Natur hat die Orte zurückerobert.
Im Mai sieht die Welt plötzlich so leicht und licht aus. Ich bin so dankbar für all das Licht, die Wärme und die Farben. Der Kuckuck rief, der Pirol flötete und der seltene Seidenreiher war wieder da!
Und hier noch ein kurzes Video von dem wunderschönen Spaziergang an der Rott:
Die Mai-Ausgabe des Kulturspatz ist da! Hier mein Text in der Rubrik „Naturbeobachtung“
Auch die Birnbacher Störche feiern den 1. Mai. Wie? Mit viel Liebesgeklapper! In diesem Monat kann man meist die Köpfchen der Jungstörche über dem Rand des Storchennests sehen und es beginnt das Raten, ist es eins, sind es zwei oder gar drei? Im Jahr 2018 gab es aus diesem Horst erstmals eine erfolgreiche Brut mit drei flüggen Jungvögeln.
Nun schwirren Schmetterlinge, Bienen und Libellen über die Blühwiesen im Kurpark und an den Ufern der Rott; aus Tümpeln rufen Frösche. Hahnenfuß, Löwenzahn, Klee und Glockenblumen blühen jetzt. Eine Blühwiese mit heimischen Wildblumen kann so spannend sein: Da muss man nur hinschauen und schon erlebt man Wunder der Natur!
Amsel, Drossel und Rotkehlchen singen jetzt aus voller Kehle. Aber was flötet denn da an der Rott? Es ist der Pirol! Der wunderschöne gelbe Vogel, kommt jetzt aus seinem Überwinterungsgebiet in Afrika zurück. Sie wollten sowieso schon immer wissen, was da singt und zwitschert? Eine Vogelstimmen-App kann da aufklären. So kann man vielleicht sogar einen seltenen Neuntöter erhaschen, der in Gebüschen nistet.
Auch Waldspaziergänge sind jetzt besonders schön. Langsam wachsen mehr Laubbäume auf den Flächen, auf denen früher dichte Fichtenbestände waren. Dadurch wirkt der Wald heller und grüner. Das Licht lockt auch mehr Schmetterlinge und blühende Pflanzen an, die zuvor kaum zu sehen waren.
Kontraste zwischen dem Schnee und dem frischen Grün waren sehr reizvoll. Sehr glücklich hat mich die Begegnung mit einem Trauermantel (Nymphalis antiopa) gemacht. Ich habe ihn bisher nur sehr selten gesehen. Es ist ein Edelfalter mit satter dunkelbraunvioletter Farbe. Die Flügel sehen aus wie dicker Samt. Der Rand mit hellen und blauen Tönen ziert den „Mantel“ wie eine bestickte Bordüre.
Endlich haben wir mal wieder eine kleine Radtour unternommen. Wir haben dabei die Aktivitäten im Pfarrkirchner Storchennest beobachten können und sind auf unserem Weg recht vielen Feldhasen begegnet. Einige feierten gerade wild über Acker flitzend „Hasenhochzeit“. Danach gab es eine Einkehr in der „Sweet Factory“ am Radweg.
Unterwegs in der Natur zu sein ist für mich eine gute Strategie gegen „Trübsal blasen“. Bei der allgemeinen Weltlage und den vielen Kriegen ist es beruhigend, Wildtiere zu beobachten.
Umschwirrt von zehn Arten von Schmetterlingen, sind wir heute an einem wilden, reißenden Bach in einem von hohen Felsen umsäumten Weg gewandert. Rauschendes, reines Bergwasser, zauberhaft gesprenkeltes Licht und mediterrane Vegetation haben uns in eine Märchenwelt versetzt.
Unsere kluge Pflanzen-App hat uns verraten, welche seltenen Pflanzen am Wegesrand blühen: wilde Orchideen wie Knabenkraut und Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera), das ganz zarte, gelb blühende Glatte Brillenschötchen und das Allerschönste, die Blaue Binsenlilie!!! Da kann man nur ganz laut DANKE rufen.
J´ai vécu un des plus beaux jours de ma vie aujourd’hui…Là où on laisse vivre les animaux sauvages sans les chasser, le monde est comme Dieu l´a créé : un paradis ! (Parc ornithologique de Pont de Gau)
// Heute war´s so schön, dass ich beinahe geweint hätte…Wo Wildtiere Raum haben und nicht gejagt werden, da ist die Welt, wie Gott sie schuf: ein Paradies! (Vogelpark Pont de Gau)
DE// Heute waren wir in einem Feuchtgebiet (mit einer Fläche von 1.200 Hektar) in dem über das Jahr 350 Vögel beobachtet werden können. Es war wunderschön und richtig wild! Wir konnten den ** Braunen Sichler ** ganz nah erleben. Was für ein faszinierender Vogel! Es ist ein dunkler Ibis, der an die heiligen Vögel Ägyptens erinnert!
Außerdem haben wir den eleganten ** Stelzenläufer **, der sich durch seine sehr langen rosa Beine auszeichnet, gesehen.
Über dem seichten Wasser, in dem Seiden- und Silberreiher nach Futter stochern, flogen unaufhörlich Unmengen von Weißstörchen und Schwalben. Im Auwald begegneten wir sogar einer besonderen Orchidee, die es nur im Mittelmeerraum gibt: das ** Riesenknabenkraut **.
Es waren magische Augenblicke!
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FR// Aujourd’hui nous avons visité un site naturel protégé de 1 200 hectares dans lequel on peut observer 350 espèces d´oiseaux. Nous avons pu observer l´ ibis falcinelle de très près. Quel oiseau merveilleux ! Il me fait penser aux oiseaux sacrés de l´Egypte antique.
Ensuite, nous avons vu l`échasse blanche avec ses très longues pattes roses.
Au-dessus des eaux peu profondes, où les petites et grandes aigrettes fouillaient pour se nourrir, des dizaines de cigognes blanches et des centaines d’hirondelles sillonnaient le ciel. Dans la forêt riveraine, nous avons même rencontré une orchidée particulière qui n’existe que dans la région méditerranéenne : l’Orchis géant.
Die März-Ausgabe des Bad Birnbacher Kulturspatz ist nun erschienen. Hier der Text zur Natur im März bei uns in der Gegend. Und wie immer zeige ich auch noch schöne Naturfotos, die ich in den vergangenen Jahren im Vorfrühling in Bad Birnbach und Umgebung gemacht habe.
Unsere heimische Natur ist immer spannend!
Unsere Natur im März: Frühlingsgefühle
Nach einem kalten Winter ist der Frühlingsanfang eine große Freude! Jetzt geht es lebhaft zu in der Vogelwelt. Überall hört man Vogelgesang. Wer nistet mit wem und wo, scheint die zu klärende Frage zu sein. Einige Kiebitze kommen jetzt wieder und bilden Paare. Andere schwärmen noch mit vielen Staren zurück und wollen möglichst schnell in ihre Brutgebiete, um dort ihre Reviere zu belegen. Der Kiebitz ist ein besonders eleganter Bodenbrüter, ein selten gewordener Dandy im metallisch grün-grau schimmernden Frack.
Auch die Störche sind unterwegs. Ob die Birnbacher Störche schon angefangen haben zu brüten? Meist geht es im März los, zunächst üben sie einfach etwas. Das Nest wird noch mit Hingabe ausgebessert. Ansonsten steht man herum, gähnt und macht sich schön. Schließlich muss man sicher gehen, dass die Nebenbuhler, die letztes Jahr aufgetaucht sind und wohl in den nächsten Wochen aus dem Süden zurückkommen, nicht auf die Idee kommen, den schönen Wohnort auf dem Brauereikamin zu besetzen. Zwischendurch fliegen sie mal schnell in der Nähe „einkaufen“, bzw. Schnecken, Käfer, Maulwürfe und Frösche fangen. Denn sie ernähren sich ausschließlich von „regionalen Produkten“.
Im Kurpark und an der Rott hüpfen Buchfink, Rotkehlchen und Goldammer umher. Wenn wir das Glück haben, einer Singdrossel zu begegnen, sollten wir ihrem Konzert lauschen; hier schenkt uns die Natur regelrechte Opernarien. Selbst die ersten Schmetterlinge zeigen sich endlich! Und es fängt an zu blühen: Huflattich und Sumpfdotterblumen machen der Sonne Konkurrenz. Veilchen, Primeln, Schlüsselblumen gesellen sich dazu.
Jedenfalls begegnen wir nun immer mehr Naturwundern und Wildtieren. Auch verliebte Feldhasen sind mit etwas Glück zu beobachten.
Gestern haben wir einen wunderschönen Tag im Tierfreigelände verbracht und das riesige Glück gehabt, einen Otter aus der Nähe beobachten zu können! Für solche Erlebnisse kann man einfach nur dankbar sein.
// Momenti splendidi nel Parco nazionale della Foresta Bavarese