
Es sind leider traurige Zeiten. Da tut Musik der Seele gut. Heute gab es eine offene Marschprobe des Jungen Blasorchesters in Bad Birnbach. Und das war sehr schön!
Als Jugendliche besuchte ich einige Jahre das Internat der französischen Streitkräfte in Deutschland. Dort waren die meisten meiner Schulkameraden Kinder von Militärs. Ich selbst fühlte mich fehl am Platz und war glühende Pazifistin. In meinem Tagebuch 1979 – ich war 18 Jahre alt – erzähle ich viel von meiner Abneigung der Armee gegenüber und von einer Diskussion mit Mitschülern während des Mittagsessens im Speisesaal.
Damals dachte ich, ich würde als Pazifistin sterben. Seit wenigen Tagen bin ich leider nicht mehr davon überzeugt… In einer Welt voller Waffen erscheint mir jetzt die Idee des Pazifismus als Luxus oder unmöglicher Traum…
Hier die Übersetzung meines Tagebuchs – 26. Januar 1979:
„Es ist wieder wegen der Armee. P hat angefangen und F sprach dann vom „idealen Soldaten“, demjenigen, der „die Menschen rettet“, der nur deswegen Soldat wird, um Menschenleben zu retten. Das sei das höchste Ziel im Leben. „Ja glaubst du denn, Soldaten seien da, um Menschen zu retten? Hast du noch nicht verstanden, dass sie da sind, um Menschen zu töten?“.
Da mischte sich M ein: „Wenn wir auf Waffen verzichten würden, würden diese blöden Russen uns angreifen! Ich lache über diejenigen, die keinen Wehrdienst machen wollen. Was machen wir, wenn es einen Krieg gibt und niemand etwas tut?“
„Zuerst einmal sind die Russen nicht blöd, du Idiot“, habe ich geantwortet, „zweitens wäre das umso besser, denn wenn niemand kämpft, weil es keine Armee gibt, gibt es eben auch keinen Krieg mehr!“
Er fing wieder damit an und da habe ich mich aufgeregt und urplötzlich habe ich mich genau gesehen, allein, alleine am Tisch sitzend und umgeben von Fremden, alle so ganz anders als ich! Ich habe mich so aufgeregt, dass ich danach wieder mein „Beruhigungsmittel“ las: Das Buch „L’apprentissage de la sérénité“ („Das Erlernen der Gelassenheit“) von Louis Pauwels.
Eine wunderschöne Wanderung bei Kirn, Ering im Landkreis unter tiefblauem Februar-Himmel…
Hiking in Lower Bavaria – Randonnée en Basse-Bavière
Our storks are back! Nos cigognes sont de retour!
Die Störche sind zurück in Rottal-Inn! In Bad Birnbach und Pfarrkirchen!
Die Störche sind wieder da! Sowohl in Bad Birnbach als auch in Pfarrkirchen. Zuerst kommen die Storchen-Männchen zum altbekannten Horst zurück und werden die Nester ausbessern. Herzlich willkommen zurück, Störche, wir freuen uns jetzt schon auf Nachwuchs!
Der Horst auf dem alten Brauereikamin in Bad Birnbach wird schon seit vielen Jahren von Storchenpaaren angenommen. In Pfarrkirchen brütete im letzten Jahr erstmalig ein Storchenpaar, da eine Nisthilfe auf dem Turm des Gas-Speichers bei der Pfarrkirchner Kläranlage aufgebaut wurde. Der erste Jungstorch schlüpfte dort im Sommer 2021.
Our lapwings are back – Nos vanneaux huppés sont de retour
Die Kiebitze sind wieder da! Welch eine Freude! Wir haben sie sowohl im Schwarm gesehen, als auch auf den Äckern, die sie sich in den letzten Jahren als Brutgebiet ausgewählt hatten.
Zwar gibt es bei uns ausgewiesene Bodenbrüterwiesen, die auch bei freilaufenden Hunden sehr beliebt sind, aber die Kiebitze haben halt ihren eigenen Kopf und suchen sich gerne Gebiete aus, die uns nicht wirklich als geeignet erscheinen. Auch ausgerechnet auf einem Acker im Industriegebiet, auf dem bald ein großes Bauprojekt entstehen soll…
Wie dem auch sei – Wir wünschen den Kiebitzen wieder ganz viel Glück und hoffen auf Bruterfolg auch in diesem Jahr!
Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, auf bereits ausgewiesenen Wiesenbrüterwiesen kleine Äcker anzulegen, da Kiebitze Äcker bevorzugen. Diese geschützten Äcker würden dann nicht weiter bewirtschaftet, sodass die Bodenbrüter nicht vom Pflug bedroht würden…
#kiebitz #kiebitze
Ausstellung über Frauen in Braunau
Gestern haben wir die Ausstellung „Frauen in Braunau“ besucht. Ganz besonders interessiert haben mich: Die Litanei von allen bösen Weibern (mit vielen deftigen Beschimpfungen), eine Brust aus Wachs als Votivgabe und Bitte um reichlich Muttermilch und ein illustrierter Liebesbrief aus dem Jahr 1799.
Votivgaben sind Gegenstände, die als symbolische Opfer einer überirdischen Macht öffentlich dargebracht wurden. Und eine Litanei ist eine Form des gemeinschaftlichen Gebets.
Auszug aus der Litanei von allen bösen Weibern:
Ihr bösen Weiber höret mich!
Du Spiegel aller Schlechtigkeit,
Du kreischende Sackpfeife,
Du falschklingende Leier,
Du Abgesandte vom Satan,
Du Nagel an der Totenlade deines Mannes,
Du Missgeburt aller Kreaturen,
Bessere dich!
Hier etwas mehr Info:
FASCHING in Bad Birnbach 2020 (Video unten!) – Damals wusste noch niemand, dass kurz darauf der erste Lockdown in Kraft treten würde. Was für ein fröhliches und buntes Treiben!
Nun habe ich entdeckt, dass ich noch Videos und Fotos von dem Umzug in der Hofmark habe, die ich noch nicht gezeigt habe. Das tue ich nun in der Hoffnung, dass wir 2023 endlich wieder Fasching feiern können!
Carnaval 2020 dans mon village en Basse-Bavière – Carnival 2020 in my town in Lower Bavaria