Emotional und digital

 

Heimatkundekreis Bad Birnbach

Im Archiv des Bistums Passau mit dem Heimatkundekreis Bad Birnbach

Visit to the archive of the diocese Passau – so much artisan craftwork in wonderful books!

Ausflug des Heimatkundekreises Bad Birnbach zum Archiv des Bistums Passau

Gestern habe ich an einer Archivbesichtigung teilgenommen. Eine Archivbesichtigung? Da kommen einem schnell Assoziationen: Verstaubte Kisten, modriger Kellergeruch, vergrabenes Wissen, das keinen mehr interessiert außer Spezialisten, die stumm und mit behandschuhter Hand in vergilbten Seiten blättern.

 

Ganz anders erging es den 20 Teilnehmern im Büro der Archivdirektorin Prof. Dr. Hannelore Putz, die auch die Führung übernahm. Im hellen Raum, unter der wunderschönen Decke mit barockem Lurago-Stuck, gehen schwere Bücher von Hand zu Hand. Man streichelt samtiges Pergament und bewundert die teilweise auf Papyrus dicht gedrängten Schriften, die Tintenfarbe, Malereien, Miniaturen, Aquarelle, gemalte Wappen und andere kleine Kunstwerke. Im wahrsten Sinne des Wortes eine anschauliche Sache.

Künstlerisch und handwerklich wertvolle Stücke, aber auch vom Gebrauch abgenutzte Messbücher mit hübschen Schnallen und historische Fotografien reicht man sich weiter, fasst an, kommentiert…

Das Archiv, das 1209 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde, betreut die schriftliche Hinterlassenschaft der Bischöfe. Das im Jahr 2016 eröffnete neue Archiv beinhaltet dagegen das Schriftgut der Pfarreien.

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Damit wären wir auch bei einem zentralen Thema der Führung: alt und neu, Vergangenheit und Zukunft sind auch architektonisch sichtbar. Wirkt das Stammhaus des Archivs in der Luragogasse 4 am Domplatz noch verspielt und barock, erscheint das im Jahr 2016 eröffnete Außenmagazin in Passau-Hacklberg absolut zeitgenössisch.

Aber auch die Aufbewahrungsart des alten Wissens nimmt neue Formen an: Pergament, Papyrus und Tinte weichen zunehmend der Aufbewahrung in digitaler Form.

Zunächst erklärte die Archivdirektorin die Hauptaufgaben des Archives:
Diese bestehen nicht nur darin, das schriftliche Gut im Bistum Passau mit all seinen Pfarreien zu schützen und zu bewahren, sondern auch historische Forschung (in diesem Fall z. B. den Inhalt der Birnbacher Heimathefte), Familienforschung zu unterstützen und auch rechtssichernde Informationen weiterzugeben, wie zum Beispiel die Bestimmung von Grenzen der Kirchengrundstücke.

„Wir verstehen unseren Auftrag aber auch so, dass wir das Archiv sichtbar und erfahrbar machen“, lächelt Prof. Dr. Hannelore Putz. Die Experten mit den weißen Handschuhen erscheinen wohl eher in Krimis. Denn heute geht es darum, historische Quellen barrierefrei und kostenfrei für jedermann zugänglich zu machen.

Taufbücher, Sterbebücher, Heiratsbücher, Pfarrbriefe geben einen detaillierten Einblick in das Leben vergangener Zeiten. Aber auch die „Österlichen Seelenbeschreibungen“, in denen nicht nur alle Personen, Kleinkinder inbegriffen, in jedem Haushalt aufgezählt werden, sondern auch so mancher Kommentar des Pfarrers vermerkt ist, sind eine „wunderbare Quelle, um zu verstehen, wie ein Ort so tickt“.

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Um zu veranschaulichen, wie offen das Archiv für alle ist, erzählt die Direktorin von einem Ehepaar aus Australien mit Vorfahren aus Passau, das mit dem Kreuzfahrtschiff in Passau anlegte. Vorab hatten die Australier im Online-Archiv nach Verwandten gesucht und sich nun auf Spurensuche in die Luragogasse begeben, wo ihnen geholfen werden konnte.

Inzwischen muss man sich allerdings nicht mehr unbedingt in das Archiv begeben, um Informationen zu erhalten, denn die Digitalisierung schreitet fortwährend voran. Abgesehen von neuen EDV-Programmen, die auch alte Schriften, welche heutzutage nur noch wenige Experten entziffern können, automatisiert lesen und erkennen können, gewährt zum Beispiel „Matricula“, das Online-Portal für Kirchenbücher einen innovativen, service-orientierten Zugang zu historischen Quellen.

Manch einer mag den mit der fortschreitenden Digitalisierung drohenden Verlust des haptischen Aspekts bedauern, andererseits wird dadurch ein schneller Zugang zu den Informationsquellen von überall auf der Welt möglich.

Um die Philosophin Hannah Ahrendt zu zitieren: „Wirklichkeit und Verlässlichkeit der Welt beruhen darauf, dass die uns umgebenden Dinge eine größere Dauerhaftigkeit haben als die Tätigkeit, die sie hervorbrachte, und dass diese Dauerhaftigkeit sogar das Leben ihrer Erzeuger überdauern kann.“ Zu diesen uns umgebenden Dingen gehören eben auch „geschriebene Seiten“ und Bücher, die man anfassen kann.

Und doch unterliegt nicht nur unsere Welt, sondern auch unser Verständnis von Heimat und Geschichte kontinuierlichen Veränderungen. Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten und wird auch Vorteile bringen. „Wir sind die erste Generation, die sich damit befasst“, sagt Prof. Dr. Putz zuversichtlich.

Hier noch mein Bericht in der PNP, Oktober 2018:

PNP_Oktober_2018_Heimatkundekreis_Bad_Birnbach_Nadia_Baumgart

Und im Kurspatz von Bad Birnbach:

Kurspatz_Heimatkundekreis_Bad_Birnbach_Nadia_Baumgart

Magical forest

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Magical forest – result of a beaver´s work 

Le travail des castors dans la forêt rend le paysage romantique.
Biber als Künstler

Biber schaffen neue Lebensräume, hört man immer wieder. Manche Menschen stört das, weil sich die Landschaft dabei eben verändert. Nicht immer sieht das sehr ordentlich aus. Aber wie zauberhaft es aussehen kann, wenn – wie hier bei Bischofsmais im Bayerischen Wald – eine Biberfamilie den Bach aufstaut, das zeigt sich hier im Herbstlicht…

Portrait of trees

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Der Lugenzwald im Rottal

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Dank Eurer ermutigenden Kommentare, liebe Blogfreunde und -Freundinnen, bin ich heute noch einmal bei dem wunderschönen Frühherbstlicht mit wachem Auge und gezückter Kamera durch den Wald gegangen.
Hier mehr Fotos: https://www.facebook.com/nadia.nashed.75

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Nature

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Europareservat Unterer Inn

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Brachvögel am Inn

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Heute im Europareservat Unterer Inn gewesen: Graureiher gesehen, Silberreiher, viele rufende Große Brachvögel, Kiebitze, Gänsesäger, Gänse und Enten en masse. Und am Damm duftender Thymian, Oregano, Rainfarn, Natternkopf etc…
Along the river Inn at the Austrian border. We saw a lot of egrets, curlews, lapwings and geese. It was so romantic.

Baumhaus

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Aquarell – inspiriert von den Entwicklungen im Hambacher Forst

Zur Rodung in Hambach, ein Auszug aus dem Artikel vom Deutschlandfunk,

https://www.deutschlandfunkkultur.de/rodung-des-hambacher-forstes-baeume-als-mahnmale.1013.de.html?dram:article_id=428190

Zur Foto-Ausstellung von Martin Claßen

„Hochachtung vor den Baumbesetzern

„Die Baumhäuser der Besetzer habe ich auch fotografiert, weil die jetzt ja ein Teil der Bäume waren. Das waren wunderbare junge Menschen, man grüßte sich, und wir haben auch mal Kaffee miteinander getrunken. Das hat überhaupt nichts mit Chaoten oder Anarchisten oder Gewalttätern zu tun, wie das immer wieder in den Medien dargestellt wird.“ Beklemmungen habe er höchstens gespürt, wenn die Polizeihubschrauber auftauchten. „Ich habe eine riesige Hochachtung vor diesen jungen Menschen. Für mich sind das wirklich Helden.“

Für ihn sei seine Fotoserie eine Ehrerbietung für jeden einzelnen Baum und die Bäume seien Mahnmale. Die schwarzen Ränder der Bilder, die von den Negativen herrühren, habe er ganz bewusst gelassen, weil es zum Thema passe. „Manche sagen: das ist ja wie ein Trauerrand. Und irgendwie ist es ja auch ein Trauerrand.““

Auf Schwammerljagd / Mushrooms

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Rana dalmatina

Looking for mushrooms we discovered not only a lot of boletus but also 2 agile frogs.
Aller aux champignons réserve des surprises. Entre les bolets, nous avons découvert des grenouilles pisseuses (drôle de nom…)
Auf Schwammerljagd: langsam durch den Wald gehen, aufmerksam schauen…Da sieht man so einiges. Auch zwei Braunfrösche mit dem charakteristischen dreieckigen Schläfenfleck hüpften uns über den Weg; ich vermute, dass es sich um Springfrösche oder Grasfrösche handelt. Und nun gibt es Risotto ai funghi!