
Quelle journée merveilleuse!






Quelle journée merveilleuse!
Autumn in the Bavarian Forest
Nun sind wir zurück und ich möchte noch die Eindrücke der letzten Tage im Bayerischen Wald schildern. Meine Seele ist ausgefüllt von der gelben Farbexplosion von Buchen und Eschen zwischen schwarzdunklen Fichten, an deren Astspitzen die Nadeln im Licht tanzen.
Alte Holzhäuser
Auf der letzten Radtour habe ich mich mit einer Hausbesitzerin unterhalten. Sie arbeitete gerade im Garten vor ihrem Haus aus massivem Holz, das mit dekorativen Schindeln geschmückt ist. Es soll abgerissen werden, dieses alte Haus. Es entspräche nicht mehr dem Geschmack der inzwischen erwachsenen Kinder. „Aber vielleicht gefällt es in einigen Jahrzehnten den Enkeln?“, gebe ich zu Bedenken. Sie zuckt mit den Schultern. Das neue Haus steht schon gegenüber. Nur einziehen kann sie noch nicht. „Es ist so fremd“. Wenn die alte Heizung den Geist aufgibt, spätestens dann wird umgezogen. Schade, denke ich.
Später im Wald begegnen wir einem Waldarbeiter. Soeben hat er eine riesige Lärche gefällt, die mit dumpfen Ton auf den Waldboden aufschlägt, als wir an einer Bank rasten wollen. So kommen wir ins Gespräch. In der lichtdurchtränkten, duftenden und atmenden Ruhe des Waldes unterhalten wir uns über Forstwirtschaft, Klimawandel und Borkenkäfer. Ich darf ein Bild von ihm machen. Er steht in dem Wald, den sein Großvater vor über 60 Jahren gepflanzt hat. Man spürt, dass er seinen Wald liebt. Die Lärche braucht er, um sein Haus neu zu vertäfeln. Schön, denke ich. Denn so wird das Holz sinnvoll eingesetzt und bleibt in der Region. Als wir losfahren, schaue ich noch einmal zurück und frage mich, wie dieser Wald in 10 Jahren aussehen wird.
Ruhe, Farben und Licht
Nun geht es über Hügel durch Täler und Wiesen und wieder hinauf in den dichten Wald mit seinen riesigen Bäumen, Quellen, Moosen, Farnen und Farben. Am Morgen der Abfahrt grüßt ein Rotschwanz, während sich der Nebel über das Tal hebt. Es waren einfach wundervolle Tage!
Zum Thema Herbstwald hier noch ein Gedicht von Berndt Baumgart, der es während unserer Radltour erdacht hat:
Waldgedanken
Oktobersonne am Waldessaum.
Heiß ist es, man glaubt es kaum.
Hat das Klima sich erhitzt?
Fragen manche ganz gewitzt.
Nein, es war schon immer so.
Klimawandel? Ach, i wo!
Wer hat Recht, wir werden sehn –
doch heute ist die Welt sehr schön!
Späte Pilze stehen stumm
in dem feuchten Moos herum.
Äschen in dem Kraftwerksgraben,
die sich an Herbstes Fliegen laben.
Lieber Gott, lass diese Sonne
auf uns scheinen noch ein Weilchen,
dann ist das Leben eine Wonne.
Vom Ganzen sind wir nur ein Teilchen
#bayerischerwald #wald #natur
Magisches Licht. Unglaublich schön war es heute im Bayerischen Wald. Schwarzes Wasser. Leuchtendes Grün. Satter Sommerduft. Ein Trauermantel (Nymphalis antiopa) ließ sich auf Berndts Hand nieder und wollte nimmer fort.
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Auch die Vielfalt der Moose hat mich bezaubert. Manche sind sternförmig, andere hängen wie grünes Fell von Steinen, manche blühen gar.
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Und doch gingen mir einige Schlagwörter durch den Kopf: Borkenkäfer, Klimawandel, sterbende Regenwälder…Trotz aller Sorge überwiegt dann das Tröstende, die Schönheit und die Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Im Wald. Auf unserer Welt.
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Ich bin begeistert! Gleich zur Begrüßung flatterte uns ein seltener Schmetterling aus der Widderchen-Familie (Zygaenidae) entgegen. Und es blüht, blüht, blüht! Wir hoffen in Deutschland auf zaghafte Blühstreifen. Im Šumava blüht einfach…alles! Kleine Abstecher nach Srni, Rejštejn und Sušice haben die Tour noch interessanter gemacht. Schaut selbst!
#sumava #Nationalpark
Info über den Nationalpark: http://www.npsumava.cz/de/
Alles blüht!
Neugierige Mehlschwalben
Die Stadt Susice
Yesterday we saw a geological monument in the Bavarian Forest (more in English below)
Auf dem Weg zu unserem Tschechisch-Kurs in Regen haben wir gestern einen Abstecher zum “Großen Pfahl” in Viechtach im Bayerischen Wald gemacht. Beeindruckend! Die Felsformationen erinnerten mich hier und da an Menhire, aber auch an Küstenformationen in Südeuropa. Eine schöne Ringelnatter, „Oichkatzerl“ und viele Vögel sind uns auch begegnet.
Der Pfahl ist ein seltenes Zeugnis für die Urgewalt der Natur. Der mit Quarz gefüllte Riss im Gebirgsgrund des Bayerischen Waldes ist in mehr als 300 Millionen Jahren entstanden. Über nahezu 150 Kilometer erstreckt er sich. Und an den wenigen Stellen, an denen der Pfahl an die Oberfläche tritt, sind diese bizarren Felsformationen zu bestaunen.
//More in English: A quartz crystal filled split in the mountain ground of the Bavarian Forest has developed in more than 300 million years. It is over 150 kilometres long. At a few spots, at which it comes through the surface, bizarre rock formations can be admired. The pale is one of the most important geological monuments of nature in Bavaria.
Nach einer längeren Regenperiode explodierten heute die Farben. Romantisch war es mal wieder im Rottal