Der Greislweiher oder das „Wilde Eck“. Ein kleines Wunder der Natur.
Anfänglich bin ich achtlos an dem kleinen Wäldchen vorbei gegangen. Direkt am Kurpark in Bad Birnbach. Unten an der Rott. Bis ich anfing, auf den betörenden Vogelgesang zu achten, der im Frühling und Sommer aus dem Eckchen schallt. Da habe ich aufgehorcht.

Dann plötzlich, letztes Jahr, die flötende Stimme des Pirols! Dann im Juli abends ein Meer von Glühwürmchen!
Was ist denn das? Einfach ein kleines Wunder am Wegesrand. Durch ein Wunder blieb bisher das „Wilde Eck“ wie von magischer Hand von der Ordnung der Gärtner und Planer verschont. Es liegt viel Totholz herum. Das zieht die Spechte an. Ein kleiner Urwald.
Als im Winter leider dort Veränderungen vorgenommen wurden, fing ich an, mich zu informieren und erfuhr, dass vor Jahrzehnten Sand- und Kieshaufen dort deponiert worden waren. Darauf wachsen inzwischen viele Pflanzen. „Kreislweiher“ nennen es die Einheimischen. In den 70ern und 80ern zelteten und grillten dort die Jugendlichen aus dem Kurort. Alle haben schöne Erinnerungen an diese „wilde Zeit“ in der Natur. „Ja, da waren damals schon Glühwürmchen!“, sagt man mir.


Ich hoffe, dass das Eck auch in Zukunft so wild bleiben darf, wie es ist. Nicht nur Tiere brauchen Wildheit, sondern auch wir Menschen. Die Natur besteht eben nicht aus Stiefmütterchen, und freie Gedanken brauchen auch einmal etwas Chaos.
Weil ich es so liebe, dieses „Wilde Eck“, habe ich Eva Hörhammer verraten, es sei mein Lieblingsplatz. Ich danke ihr von Herzen, dass es auch einen Platz im Rottaler Gsichter-Magazin gefunden hat. Hier könnt Ihr den Beitrag sehen.
Die Portraitfotos hat auch Eva geschossen, danke!
Mithilfe eines Biologen konnte ich auch beinahe alle Pflanzen bestimmen und zähle sie hier unten auf.
Eins ist klar: Das „Wilde Eck“ ist schützenswert! Gehen wir behutsam damit um!
Baum- und Straucharten: Weide, Erle, Pappel, Birke, Ulme, Holunder, Weißdorn, Schneeball, Hartriegel, Feldahorn, Pfaffenhütchen
Pflanzen: Brennnessel, Brombeere, Himbeere, wilder Hopfen, Königskerze, Farn, Schilf und Rohrglanzgras
Tiere: eine große Vielfalt an Vögeln, darunter auch Pirol, Specht, Mönchsgrasmücke, Goldammer, Kleiber, Stieglitz, Girlitz und weitere. Glühwürmchen im Sommer.
Und hier noch Info über das Rottaler Gsichter Magazin: https://rottalergsichter.de/das-magazin/das-rottaler-gsichter-magazin/
Und die „Sorge ums Wilde Eck“ in der Presse: https://plus.pnp.de/lokales/pfarrkirchen/3294003_Sorgen-ums-wilde-Eck.html

Wir sollten – ueberall – viel mehr Natur so lassen wie sie nun einmal waechst.
LikeGefällt 1 Person
Da kann ich nur antworten: Haha…Leider lässt der Mensch eben die Natur nicht „nun einmal wachsen“.
LikeGefällt 1 Person
Leider!
LikeLike
Solche „Ecken“ liebe ich auch. Schade, daß viele Menschen ein Stück wilde Natur als unordentlich oder überflüssig betrachten. Hoffentlich weckt der Artikel auch bei anderen ein Bewußtsein für die Schönheit der Natur. Toll, was dort alles wächst und lebt. Das eine alte Ziegelei dazu beigetragen hat, finde ich ebenfalls spannend. Immer wieder freue ich mich, wenn solch alte Industriebrachen zu neuen Lebensräumen werden. Ich wünsche alles Gute für dein Lieblings-Eck und hoffe sehr, daß es so erhalten bleibt 🙂
LikeGefällt 1 Person
Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ja, ich dachte mir, ich veröffentliche das einfach mal, damit das Eck besser wahrgenommen wird. „Meins“ und vielleicht auch so manch anderes. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Das ist eine gute Idee! Viele Menschen wissen nicht, was das eigentlich für ein Paradies ist.
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Das wilde Eck | Art blog - Nadia Baumgart
Pingback: Das wilde Eck – Ein kleines Paradies | Art blog - Nadia Baumgart
Pingback: Das Wilde Eck im Mai | Art blog - Nadia Baumgart