Großstadt im Eisregen. Hals-und-Beinbruch konnten wir gerade noch vermeiden, zumal auf den meisten Gehwegen nur etwas Split gestreut wird, sodass Schlittschuhbahnen entstehen. Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, uns zu Fuß und mit U-Bahn bis zum Deutschen Museum durchzukämpfen.
Das war schon beeindruckend, was es da alles zu sehen gibt. Das Schöne: Wir durften wieder zu neugierigen Kindern werden und herumexperimentieren. Hier einige Einblicke in die Abteilungen „Landwirtschaft und Ernährung“ und „Musikinstrumente“.
In der ersten Abteilung geht es u.a. um Pro und Contra von Gentechnik und automatische Feldroboter. Was ich nicht wusste: Bei konventionellen Züchtungen neuer Getreide – und Gemüsesorten (also ohne Gentechnik), wird radioaktive Strahlung oder Chemie eingesetzt, um Mutationen zu begünstigen. Es wird also nicht mehr gewartet, bis zufällig das Produkt entsteht, das man gerne hätte, sondern der Zufall etwas „erzwungen“. Wenn es gelingt, dadurch Arten zu erzeugen, die dem Klimawandel besser standhalten, ist eine solche Vorgehensweise wahrscheinlich legitim. Aber ich finde, es verschiebt die Fragen rund um die „Natürlichkeit“ von Züchtungen. Gentechnik empfinden wir als gefährlich, „konventionelle“ Züchtungen ja nicht.
An solchen Beispielen erkenne ich immer mehr, wie schwierig es ist, Zukunftsentwicklungen und Techniken pauschal als „gut“ oder „böse“ anzusehen. Ein Text hat mich allerdings etwas erstaunt: Es ging um die Frage, warum wir moderne Landwirtschaft brauchen. Ein Teil der angegebenen Antwort: „Es gäbe nie Avocados und Tomaten nur im Sommer“.
Alte Plakate, die Gifte bewerben (auch DDT) und versprechen „alle Schädlinge“ zu töten, lassen aufmerken. Heute sind wir oftmals immer noch mit dem Krieg gegen „Schädlinge“ beschäftigt, obwohl heute täglich etwa 150 Arten aussterben.
Jedenfalls sind die Ausstellungen sehr vielseitig und lassen viele Fragen und Bilder im Kopf entstehen.
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