
Und wieder ist die neue Ausgabe des Bad Birnbacher Kulturspatz erschienen. Und wieder durfte ich darin berichten, was wir auf unseren Streifzügen durch die Gegend so beobachten:
Unsere Natur im April – Alles wird bunt!
Naturerwachen im April
Nicht nur die Streuobstwiesen in Bad Birnbach erstrahlen in voller Blütenpracht. Überall an den Wanderwegen schmücken sich Kirsch-, Birnen- und Apfelbäume mit zarten weißen und rosa Blüten, während Löwenzahn, Hahnenfuß, Sumpfdotterblume und Schlüsselblume fröhliche gelbe Farbtupfer setzen.
Früher sagte der Volksmund: „April, April, macht was er will.“ Ob das heute – da der Frühling immer früher anfängt – noch Gültigkeit hat, werden wir noch erfahren. Egal, ob das Wetter beständig bleibt oder nicht, auf jeden Fall malt der Frühling jetzt alle Landschaften bunt. Dabei hilft die wunderschöne rote Lichtnelke.

Schmetterlingszauber und Frühlingsboten
Auch die Welt der Tagfalter erwacht zum Leben: Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge flattern durch die Lüfte und erfreuen uns mit ihrem Farbenspiel. Nun zu beobachten ist der Aurorafalter, dessen Männchen leuchtend orange gefärbte Flügelspitzen tragen. Seine Hauptlebensräume sind feuchte Wiesen und Waldränder – und Saumstrukturen mit Knoblauchrauke (seine Raupenfutterpflanze) an Gewässern. Deshalb sieht man ihn jedes Jahr von April bis Juni auf den Rottauenwegen (insbesondere in dem Abschnitt bei Gries) tanzen.
Ein ganz besonderer Frühlingsbote ist der Kuckuck! Wer hört als Erster seinen Ruf? Die Mehrheit der Kuckuck-Meldungen in Bayern gingen beim LBV in den letzten Jahren in der zweiten Aprilhälfte ein, aber hier und da meldet er sich schon früher.


Das Vogelkonzert
Der April bringt die Rückkehr vieler Vogelarten aus ihren Winterquartieren. Am Himmel ziehen Schwalben ihre Kreise, und es ist immer ein besonderer Moment, wenn man bei einem Spaziergang ausrufen kann: „Die Schwaiberl sind zurück!“ Das Konzert der Natur wird außerdem von den melodischen Stimmen von Amsel, Singdrossel und Rotkehlchen geprägt. In unserer Gegend sind ansonsten im April Kohlmeise, Star, Stieglitz, Kleiber und Buchfink häufig zu hören und zu beobachten.
Auch die Flussseeschwalben kehren zurück; seit einigen Jahren zeigt sich an der Rott immer ein Paar dieser seltenen Vögel. Sie sorgen mit ihren kunstvollen Flugmanövern für ein beeindruckendes Schauspiel. Mit etwas Glück können wir sogar beobachten, wie das Männchen dem Weibchen einen kleinen Fisch als Brautgeschenk übergibt.
Währenddessen kümmern sich die Weißstörche auf dem alten Brauereikamin um ihren Nachwuchs. Der Frühling im Rottal ist eine Zeit voller Entdeckungen und magischer Momente – ein Fest für alle Sinne.


