Today we visited the house of an Austrian artist and illustrator, an important representative of Symbolism and Expressionism who lived in our surroundings: Alfred Kubin (1877 –1959)

Immer wieder bin ich erstaunt, in der Umgebung so viele verschiedene interessante Orte entdecken zu dürfen. Heute waren wir im Kubin-Haus Zwickledt bei Wernstein am Inn. Kubin? Ja, ein international bekannter Künstler, von dem ich schon in den 70er Jahren in Frankreich hörte. Damals lernte ich, er sei der Bewegung der Symbolisten zugehörig. Inzwischen wird er wohl eher den Surrealisten zugeordnet. Vor kurzem erzielte eine Kubin-Zeichnung in London erstmals mehr als eine Million Euro.

Jedenfalls, was ich gar nicht wusste, war dies: Alfred Kubin hat „hier“ gewohnt. Nein, so ein rechter „Rottaler“ war er nicht, geboren ist er 1877 in Böhmen. Aber gelebt hat er 35 Km von Bad Birnbach beim österreichischen Wernstein am Inn. Und das von 1906 bis zu seinem Todestag in 1959. Mehr als 50 Jahre war er also unser „Nachbar“.
Wir hatten das ganz große Glück, einem jungen Künstler zu begegnen, der uns durch das Wohnhaus führte und uns einfühlsam von dem großen Zeichner erzählte. Seine Großeltern hatten ihn persönlich gekannt. Deren Erzählungen weckte in ihm die Liebe zur Kunst.

Der Garten von Alfred Kubin
Zuerst gingen wir durch den schönen Garten des schon im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnten Hauses, das Kubin sein „Schloss“ nannte, obwohl dieses eher einem landwirtschaftlichen Anwesen glich. Unser Führer zeigte uns eine Holzhütte, in der der Künstler damals im Sommer beinahe seine ganze Zeit verbrachte. Er beschrieb ihn uns als hochsensibel und einen Menschen, der den Großstädten, die er kannte (München, Wien, Paris) entkommen und mit seiner Frau als Selbstversorger leben wollte. Wie modern! dachte ich. Auch die Zeichnung: „Die Hungrigen und die Satten“, fand ich richtig modern…

Meditation und Sensibilität
Wir erfuhren vieles im Garten, bevor wir uns im Haus umsehen konnten. Zum Beispiel von den Depressionen, die Kubin heimsuchten. Sie waren wahrscheinlich auch bedingt durch den frühen Tod der Mutter und demjenigen seiner ersten großen Liebe. Und von seinem Interesse am Buddhismus: unter einer 400-jährigen Eiche meditierte er an seinem kleinen Teich. Von seiner Liebe zu Tieren. Selbst „sein“ Holzwurm hatten einen Namen: Hansi. Und seiner Liebe zur Natur: jeden Tag ging er in der Umgebung wandern. Dabei schenkte er Kindern und Nachbarn immer wieder Zeichnungen, die diese im Ofen verbrannten, weil diese so „hässlich“ seien. Inzwischen tut es den Erben natürlich leid. Sie fragen sich: wäre diese Zeichnung wohl auch für 1 Million zu verkaufen gewesen?

Das Wohnhaus des Künstlers

Es war einfach wunderschön, auf den Spuren von Kubin zu wandeln, seinen Zeichentisch zu sehen, seine Bibliothek, aber auch seinen alten schwarzen Mantel, der noch im Flur hängt.
Über seine Werke und Verbindungen zu Kandinsky, Jawlensky, Kafka und vielen anderen Künstlern mehr Info hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Kubin
Und hier Info über die Öffnungszeiten:
http://www.landesmuseum.at/de/besucherinfo/kubin-haus-zwickledt.html
Très intéressant; ça aurait plut à mon père …
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Ah oui? Il le connaissait?
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Eine Million EUR? Ich habe noch 3 Original Lithografien von sehr schönen Kubins und niemand will sie haben. Ich konnte nicht einen einzigen Galeristen finden. Sie waren vor 20 Jahren schon einmal bei Christies und sind nicht weggegangen.
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Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft 🙂 https://plus.pnp.de/ueberregional/feuilleton/3367161_Eine-Million-Rekordpreis-fuer-Kubin.html
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Ich hatte nie von ihm gehört. Sicher war er ein interessanter Nachbar. Ich werde etwas über ihn nachsuchen.
robert
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Es freut mich, dass ich dein Interesse für einen spannenden Künstler wecken konnte. Danke für dein Feedback, Robert 🙂
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