Wilde Zeiten – Pferdeliebe in den 80ern

Eine Person sitzt auf einem Pferd in einem grünen Feld, während ein anderes Pferd in der Nähe grast. Die Szene ist von natürlichem Licht beleuchtet.
Mit meinen Pferden in den 80ern

Das waren wilde Zeiten!

Ich habe gerade einige Fotos aus den 80er-Jahren digitalisiert. Sie zeigen mich mit der Anglo-Araber-Stute Fleur und dem Araber-Fohlen Badra. Meine Stute habe ich stets gebisslos und „sanft“ geritten. Damals habe ich sie in Italien für etwa 300 Euro direkt vom Schlacht-Transporter gekauft.

Pferde habe ich schon immer geliebt. Reiten gelernt habe ich während meiner Schulzeit im Lycée Turenne in der Kaserne der Französischen Streitkräfte (FFA) in Freiburg (Vauban-Kaserne). Dort wurden Pferde leider nur als Objekte behandelt – das hat mir sehr leid getan.

Eine Person reitet auf einem braunen Pferd in einer grünen Wiese, während ein graues Pferd danebenher läuft. Im Hintergrund sind Bäume und Strommasten zu sehen.
Sanftes Reiten

Später habe ich die sanften Methoden kennengelernt und sogar ein Praktikum im damaligen „Mekka“ der Freizeitreiter in Reken gemacht, um die „Tellington-Methode“ zu verstehen. Für die damalige Leiterin des Zentrums für pferdegerechtes Freizeitreiten, die legendäre Ursula Bruns, durfte ich sogar einmal kochen. Sie war so begeistert von meinen „Kochkünsten“, dass sie mich am liebsten direkt als Köchin eingestellt hätte. Wobei – im Münsterland als große Köchin zu gelten, ist vielleicht keine allzu große Kunst. Ich bitte hiermit alle Münsterländer um Verzeihung.

Übrigens war ich schon mit zehn ein großer Fan von Ursula Bruns. Damals entdeckte ich ihr Buch „Das Jahr der Pferde – Erlebt in Deutschlands letzter Wildbahn“ und verschlang die Fotos der „wilden Pferde“ aus dem Merfelder Bruch regelrecht. Es gab ja noch kein Internet – also mussten dieselben Bilder über Jahre hinweg „halten“ und wurden im Kopf immer wieder durchlebt

Nun ja, die Zeit vergeht. Ich wollte diese Bilder teilen, weil sie zeigen, woher meine Begeisterung für Leonhardiritte und fast alles, was mit Pferden zu tun hat, kommt – und vielleicht auch ein wenig nachvollziehbar machen.

(Diese Fotos sind im Rahmen eines „Fotoshootings“ in Höfingen entstanden, der Fotograf war ein befreundeter Künstler mit Sinn für Komposition)

EN: Those were wild times. I recently digitized some 1980s photos showing me with my Anglo-Arab mare Fleur and the foal Badra, whom I rescued from a slaughter transport in Italy and always rode bitless and gently. My lifelong love for horses led me from military riding lessons in Freiburg to a gentle-riding internship in Reken with the legendary Ursula Bruns, whose book had inspired me since childhood.

Freundschaft

Einfach romantisch…

Alte Fotos…Ich hab mal wieder aufgeräumt – Im Sommer 2003 bin ich mit der billigsten Kamera, die ich in einem Supermarkt auftreiben konnte, zu meiner Freundin Baronin von Gutwasser nach Gap gefahren. Wir hatten beide gerade unser Leben auf den Kopf gestellt: Sie war aus dem Elsass in den Süden Frankreichs gezogen, ich aus der Toskana nach Frankfurt am Main. Es war eine Zeit voller Umbrüche und Zweifel, aber auch Hoffnung.


Wir trafen uns bei ihr, stiegen in ihr klappriges Auto und fuhren nach Marseille, um dort ihre Nichte zu besuchen. Die Fotos, die ich damals gemacht habe, sind technisch miserabel – verschwommen, überbelichtet, manchmal schief. Aber sie fangen die Stimmung ein. Auf der Reise haben wir uns gegenseitig Mut machten, die Unsicherheit geteilt und eine kleine Auszeit genommen.


Und danach? Danach wurde vieles leichter. Das ist das Schöne an der Freundschaft: Sie trägt uns auch durch schwierige Zeiten – und manchmal reicht schon eine Zeit zusammen, um wieder klarer zu sehen. Auf den Fotos bin ich übrigens nicht zu sehen. Ich habe bloß „geknipst“.

Unterwegs in Marseille

Sehnsuchtsbild aus der Jugend

Ölbild Kunst Art
Ölmalerei – Peinture à l´huile – 1984

Als junge Frau hatte ich mehr Platz zum Malen und einen Atelier-Raum, da habe ich größere Formate in Öl gemalt. Eine Freundin fand nun in dem ehemaligen Wohnort eines meiner Bilder wieder und schickte mir ein Foto davon. Ich freue mich sehr darüber, ich hatte dieses Bild vergessen. Wenn ich es jetzt sehe, kommen die Gefühle hoch, die ich hatte, als ich es malte. Ich muss Anfang 20 gewesen sein, war voller Sehnsucht und Lust auf Freiheit. Solch ein Gemälde weckt die Erinnerungen intensiver als ein Foto.

// Une amie m´a envoyé la photo d´une peinture à l´huile que j´ai peinte il y a longtemps, dans les années 80. Que de souvenirs se réveillent!