Heimatgeschichten – Ein Beweis, dass die Birnbacher und Rottaler edel sind und keineswegs verroht

Illustrierte Heimatgeschichten aus alten Zeitungen

Entkräftung von Vorurteilen gegen die Birnbacher Bevölkerung

Ein neuer Beweis, dass die Birnbacher und Rottaler edel sind und keineswegs verroht

Hier folgt ein im Jahre 1855 verfasster Zeitungsbericht über den Zusammenhalt in der Ortschaft, der erahnen lässt, dass die Einwohner von Birnbach und des Rottals keinen besonders guten Ruf hatten: Anscheinend waren sie wegen ihrer „Rohheit“ berüchtigt! Der Autor nimmt sie jedoch leidenschaftlich in Schutz.

„Von allen Gegenden laufen beständig Nachrichten ein über ausgeübte Akte der Rohheit. Ich aber bin in der Lage, Ihnen etwas Erfreuliches mittheilen zu können und zwar aus dem so oft der Rohheit beschuldigten Rotthale. Unser Pfarrdorf bestätigt auf das Schönste die alte Wahrheit, dass durch vereintes, keine Mühe scheuendes Zusammenwirken, auch in kleineren Orten etwas Großes bezweckt werden kann. Es hat sich in unserem Dorf vor geraumer Zeit ein Verein gebildet, der sich zur lobenswerten Aufgabe macht, bei ausgebrochenen Bränden, so weit seine Kräfte ausreichen, das Rettungs- und Löschgeschäft zu besorgen, bereits 40 Mitglieder zählt und fortwährend im Wachsen begriffen ist. Vor einigen Wochen wurde durch Herrn Auer, Hofwirth, sogar für eine sehr gut gebaute Theaterbühne Sorge getragen und mehrere Mitglieder obigen Vereins haben sich erboten, für die Aufführung gediegener und bildender Schauspiele ihre Kräfte zu leihen. Bereits wurde die Bühne durch Babo’s Schauspiel „die Strelitzen[1]“  eröffnet.“

„Was die Durchführung dieses herrlichen Stückes betrifft, so ist sie nach dem allgemeinen Urtheile wirklich eine sehr gelungene zu nennen. Die Zuschauer verfolgten mit sichtbarem, warmen Interesse Szene für Szene dieses heroischen Stückes und beehrten die Spielenden nach jedem Akte mit einem wahren Beifallssturm. Birnbach beschämt somit manchen größern Ort, in welchem Parteilichkeiten und Standesvorurtheil die Gemüther zerstreuen, anstatt daß Einigkeit sie zu edlen und bildenden Zwecken zusammenführt. Es ist nur zu wünschen, daß diese verdeblichen Faktoren in Birnbach nie Eingang finden und daß sämmtliche Bewohner, im warmen Interesse für die gute und schöne Sache, solchen aufopfernden Kräften stets ihre Zuneigung bewahren möchten. Dann dürfen wir stolz sein auf unser Dorf, denn es liefert einen neuen Beweis für die Nichtigkeit der Beschuldigung mancher Menschen, wenn sie das Rotthal nur als die Heimath der Rohheit bezeichnen.“

Mein Kommentar: Interessant finde ich, dass der Verfasser den Ruf seines „Pfarrdorfes“ gegen „manche Menschen“, die Standesvorurteile zu haben scheinen, verteidigen möchte. Da diese Menschen nicht nur die Birnbacher, sondern gar alle Rottaler der „Rohheit“ beschuldigen, sind hiermit wahrscheinlich Personen gemeint, die in etwas entfernteren Gegenden wohnen, möglicherweise „gebildete“ Bewohner von größeren Städten aus dem weiteren Umkreis.

Quelle: Katholisches Sonntagsblatt vom 21.01.1855


[1] Das erwähnte Bühnenstück „Die Strelitzen“ ist ein heroisches Schauspiel in vier Aufzügen, das auf einer wahren russischen Begebenheit basiert.  Der Autor war der Schriftsteller Joseph Marius Franz von Babo, der 1756 in Ehrenbreitstein geboren und 1822 in München verstorben ist. Das Drama thematisiert Heldentum, Loyalität und Konflikte zwischen Pflicht und persönlichen Überzeugungen.

Das Weihnachtsessen

Nadia & Berndt – Weihnachtskabarett – Das Weihnachtessen

Die dritte Folge unseres Weihnachtskabaretts –Diesmal geht es um das Weihnachtsessen 😊

Weihnachten 2020: Da corona-bedingt alle Veranstaltungen storniert wurden, dachten wir, wir machen einfach unser eigenes „Weihnachtskabarett“. Ein selbst geschriebenes und selbst gefilmtes Stück in unserem Wohnzimmer. Wir hoffen, dass auch Ihr Freude daran habt. Frohe Weihnachten!

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Weihnachtskabarett 2

Ja, wir haben es wieder getan! Hier unser zweites Stück: Da corona-bedingt alle Veranstaltungen storniert wurden, dachten wir, wir machen einfach unser eigenes „Weihnachtskabarett“. Ein selbst geschriebenes und selbst gefilmtes Stück in unserem Wohnzimmer. Wir hoffen, dass auch Ihr Freude daran habt.

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Mobile Kultur

What a great idea: a mobile theater with professional actors for rural areas. A unique cultural project of the region Lower Bavaria. Yesterday in the fire station of Freyung in the Bavarian Forest.

Anspruchsvolles Theater im Feuerwehrhaus

Kultur auf dem Lande?

Darunter versteht man wohl Aquarellausstellungen in der Arztpraxis, alles, was sich mit „Heimat“ reimt und „Stammtischkultur“ im Wirtshaus. Oh je, dachte ich, als wir vor 3 Jahren in die Gegend zogen. Der „ländliche Raum“, das ist ja schön und gut. Natur und Ruhe und so. Heimattheater kann auch lustig sein, Natur liebe ich sowieso. Für Kunst und Kultur müssen wir dann eben nach München fahren.

Die Profi-Schauspieler im Stück „Unkraut“

Das KULTURmobil Niederbayern

Eben nicht! Immer mehr entdecke ich tolle Kunst- und Kulturprojekte in unserer Gegend. Diesmal bin ich aber richtig überwältigt: Ich habe das KULTURmobil entdeckt! Zum 22. Mal tourt das „rollende Theater“ kreuz und quer durch Niederbayern, um das Publikum im Sommer unter freiem Himmel auf Märkten und Plätzen oder bei Regen in Feuerwehrhäusern oder Bauhöfen zu unterhalten. Das Konzept „Mobiles Theater“ ist nicht neu, meistens geht es da jedoch um Zauberstücke für Kinder, Puppentheater, Ferienprogramme, Workshops oder Schulprojekte. Das Projekt KULTURmobil des Bezirks Niederbayern scheint in Anspruch, Modernität und Professionalität in ganz Deutschland einmalig zu sein.

Zugegeben, diesmal mussten wir ganz schön weit fahren. Nämlich bis nach Freyung im Bayerischen Wald.  Aber dies auch nur, weil wir zwei Termine verpasst haben. Selber schuld, denn die Presse berichtete immer wieder davon. Das Kulturmobil war in den letzten Wochen auch ganz in unserer Nähe gewesen, aber die Termine hatte ich mir dummerweise nicht notiert. Nun geht die Saison zu Ende, da wollte ich doch mal vorbeischauen.

So sind wir frühzeitig losgefahren und haben unseren „Theaterbesuch“ noch mit einem Ausflug in der Gegend (das wunderschöne Dorf Kreuzberg) verknüpft.

Moderne, kritische Theaterstücke

Da es regnete, fand die Veranstaltung bei der Feuerwehr Freyung statt. Mitten in der Pampa, sozusagen. Na, ob da überhaupt noch jemand kommt, ging es mir kurz durch den Kopf. Ja! Als die Profi-Schauspieler auf die Bühne kamen, wurden sie von ca. 250 Besuchern beklatscht. Es wurde ein modernes Stück des fränkischen Schriftstellers und Satirikers Fitzgerald Kusz inszeniert. Regie führte Sebastian Goller.


Es ging um Menschen in einer Reihenhaussiedlung und deren Kampf gegen Unkraut in ihren Gärten und in der Nachbarschaft. Ein Kampf gegen alles, was frei wächst und denkt. Dabei kam mir so mancher Spruch bekannt vor: ich höre sie auch hin und wieder in der Nachbarschaft…Der Unterschied zum realen Leben: Diesmal durfte man herzhaft darüber lachen.

Der Unterschied zu einer „normalen“ Theaterveranstaltung: In der Pause war der Regen zu hören. Denn die Türen des Feuerwehrhauses blieben während der Veranstaltung geöffnet. Der Hund eines Besuchers schlief unter einem Stuhl. Der Vollmond schien später herein. Es duftete nach Gras.

Auf die Saison 2020 bin ich schon sehr gespannt, Diesmal notiere ich mir die Termine, sobald diese veröffentlicht werden. Dass das Ganze für Besucher auch noch kostenlos ist, ist wohl auch erwähnenswert.

Da es nicht erwünscht war, während des Stücks Fotos zu machen, sind nur die Außenbilder von mir und die Bilder der Schauspieler diejenigen der Presseseite, die ich mit der Genehmigung des Bezirks Niederbayern zeigen darf.

Hier mehr: https://www.kulturmobil.de/index.html

Fotos Schauspieler: Peter Litvai, Landshut mit der Genehmigung vom Bezirk Niederbayern