Alte Schulzeiten – École française en Allemagne années 60

École française à Fribourg avec Madame Duluc – 1970 – école primaire Centre-Ville Freiburg

Geburtstage haben es in sich: man grübelt über die eigene Vergangenheit nach und fragt sich, was die Zukunft bringt. Irgendwie fühlt man sich immer jung. Aber wenn man die Fotos der Kindheit sieht – hier 1967 bis 1970 in der französischen Grundschule der Französischen Streitkräfte (FFA) in Freiburg – wird man sich bewusst, dass Zeit vergangen ist. Wir haben auch noch wirklich mit Tusche und Feder das Schreiben gelernt! Die guten Schüler saßen lustigerweise hinten, weil sie weniger Aufmerksamkeit brauchten, sagte man. In meine Lehrerinnen war ich immer verliebt. (Aus Wikipedia: Zugang zu den Schulen hatten die Kinder der Soldaten und Zivilbediensteten der Forces françaises en Allemagne (FFA) und im Rahmen der verfügbaren Plätze auch die Kinder von in Deutschland lebenden Franzosen sowie von Diplomaten. Auch ausländische Schüler konnten bei freien Kapazitäten aufgenommen werden.)

F: Les photos de ma classe (de la classe maternelle jusqu´au CM1) à l´école primaire française de Fribourg. Il s´agissait d´un établissement des forces françaises en Allemagne (FFA), qui a été fondé en 1953 et qui n´existe plus aujourd’hui. (Après le départ des FFA, une école franco-allemande a été fondée en 1992). Les bons élèves étaient assis derrière. J´ai toujours été très amoureuse de mes institutrices, surtout de Madame Duluc (la belle jeune femme sur la photo en couleur) à laquelle j´ai écrit régulièrement des lettres après avoir déménagé à Francfort jusqu´à l’âge de 18 ans. Madame Duluc était partie vivre avec son mari à Mont-de-Marsan. J´aimerais bien la retrouver….

École française à Fribourg avec Madame Cachia – 1968
Photos de Photo-Color de Bezons – Reflet de jeunesse

#forcesfrançaisesenallemagne

Meine erste Erinnerung

Meine erste Kindheitserinnerung: ein Dackel

Meine erste Erinnerung / Mon premier souvenir

Jeder von uns hat ein Bild seiner frühesten Kindheitserinnerung im Kopf. Bei mir ist es ein Dackel. Ein brauner Kurzhaardackel vor einer roten Ziegelmauer. Auch an mein Gefühl kann ich mich erinnern: Es war eine Mischung aus Liebe, Begehren und Verzweiflung. Denn dieses seidige Fell wollte ich unbedingt anfassen, streicheln, aber ich wurde daran gehindert. Der Dackel schaute mir in die Augen, was wollte er mir sagen? Ich wurde weggezogen und werde es nie wissen…

// FR : Chacun de nous a en tête une image premier souvenir d´enfance. La mienne représente un teckel. Un teckel brun à poils courts devant un mur de briques rouges. Je me rappelle aussi de mes sentiments : c´était une combinaison d´amour et de désespoir. Car je voulais absolument toucher et caresser son pelage soyeux mais on m´en empêcha. Le teckel me regardait dans les yeux, que voulait-il me dire ? On m´en éloigna et je ne le saurai jamais…

// EN: Each of us has an image in our minds of our earliest childhood memories. For me it’s a dachshund. A brown short-haired dachshund in front of a red brick wall.

#erinnerungen #dackel #aquarelle #watercolor #teckel

Das kleine Zimmer unter dem Dach. Kindheitssommer

Das kleine Zimmer unter dem Dach. Kindheitssommer

In den Sommernächten blieb die zierliche Terrassentür mit den weiß lackierten Sprossen bei jedem Wetter offen. Sie öffnete sich auf einen winzigen Balkon mit bauchigem Schmiedeeisen-Geländer, auf dem eine Person gerade noch Platz fand. Die Sicht ging abwärts auf den untenliegenden, buschigen Hang, der bis zu Eisenbahnschienen führte. Schaute ich nach links, erahnte ich den Wald weiter oben und eine monumentale Esche, die im Herbst den gekiesten Hof unter einem Meer von Blättern begrub. Eine Welt aus feuchtem Grün.

Als Stadtkind genoss ich selbst die verregnetesten Sommer; denn Sauerland und Regen gehörten in diesen Jahren zusammen. Während ich mich unter den täglich von meiner Oma aufgeschütteten Daunendecken begrub, witterte ich im Halbschlaf die frühe Morgenluft, die mich wie ein wohlriechender Strom voller geheimnisvoller Düfte aus Wiesen und Wäldern umwehte. Ganz leise knisterten die Daunen bei jeder meiner Bewegungen, den Gesang der Waldvögel wie eine dichte Schneedecke dämpfend. Wenn ich nachts aufwachte, hörte ich das Bellen von Fuchs und Reh. Ganz nah.

Gleißend und rein wie Schnee war auch die Bettwäsche, auf die meine Großmutter ihre Initialen gestickt hatte. Regelmäßig musste ich helfen, Laken und Bezüge in der Waschküche mit Kartoffelstärke zu behandeln und dann zu „recken“: Wir standen uns gegenüber und zogen die Tücher mit vollem Körpereinsatz auseinander, sie an Zipfeln fassend. Bei schönem Wetter wurden sie wie große weiße Fahnen im Garten aufgehängt, die alle Aromen der Blüten und Pflanzen aufnahmen.

Unterhalb der Bahntrasse lag ein großer, dunkler Stausee, von dem morgens und abends das lachende Quaken der Enten laut aufstieg.

Über dem Haus stand ein dichter, geheimnisvoller Wald, in dem ich täglich wild herumstreunte, obwohl ich immer wieder vor Gefahren gewarnt wurde. Im Wald verstecke sich der schwarze Mann.  Unendliche Neugier trieb mich durch dunkle Nadelwälder und über Gräben bis zu engen Tälern, die sich plötzlich öffneten und den Blick auf feuchte Wiesen und Weiden freigaben.  Immer begleitete mich ein Hund, den ich bei einem benachbarten Jäger aus dem Zwinger holen durfte.

Am Waldsaum vor dem Haus blühten zartrosa zwischen wilden Brombeeren und Himbeeren Fingerhut und Weideröschen, die ich morgens pflückte, um die große gelbe Vase im Flur zu schmücken.

In diesen Sommern war ich meist alleine bei der Großmutter im Haus am Wald. Freunde hatte ich dort nicht. Einsam war ich wie nur ein Kind es sein kann. Ganz leise im Hintergrund spürte ich jedoch, ich weiß nicht woher, die Liebe.