Visit of the breeding place of the Northern Bald Ibis in Lower Bavaria
More information here: http://waldrapp.eu/index.php/en/
Besuch bei den Waldrappen in Burghausen

Hoffnung auf Wiederbesiedlung des bedrohten Vogels in Mitteleuropa
Burghausen. Über 25 Teilnehmer fanden sich am Samstag am Burggelände ein. Zusammen ging man durch die Burganlage zu den Brutnischen am Pulverturm. Hier fand ein von der BN- Ortsgruppe Unterer Inn organisierter Besuch dieser besonderen Vögel statt.

Die hochgradig gefährdete Ibisart, die in Passau und Salzburg historisch nachgewiesen wurde, ist bereits im 17. Jahrhundert nördlich der Alpen und wahrscheinlich bald darauf in ganz Europa durch Überjagung ausgerottet worden. Im Rahmen eines EU Projektes (LIFE+ Biodiversity) mit Partnern aus Österreich, Italien und Deutschland soll der Waldrapp in Europa wieder angesiedelt werden. Heute gibt es nur noch eine stabile, wild lebende Kolonie in Marokko.
Wiederansiedlungsprojekt mit Vorbildcharakter
Zur Geschichte des Waldrapps in Burghausen: Anlässlich der Landesgartenschau 2004 und auf Initiative der BUND Naturschutz-Ortsgruppe Burghausen wurde ein Waldrappteam gegründet mit dem Ziel, die Tiere als echte Zugvögel in Europa wieder anzusiedeln. Andere Standorte der Wiederansiedlung befinden sich in Überlingen und im österreichischen Kuchl.

2007 wurde in Burghausen eine erste Handaufzucht von etwa 20 Waldrappen auf eine einzige Person geprägt und daran gewöhnt, ein Leichtflugzeug im Flug zu begleiten. Denn Waldrappen sind Zugvögel und brauchen im Winter ein südliches Quartier. Da die erste Gruppe der jungen Tiere keine zugerfahrenen Eltern hatte, sondern von Tieren aus Zoohaltung abstammte, musste hier der Mensch nachhelfen: So wurde Ihnen erstmals eine Route in ein Wintergebiet in der südlichen Toskana gezeigt. Seit 2010 migrieren die Vögel inzwischen ohne menschliches Zutun über die Alpen. Dank der leichten GPS-Geräte, die die adulten Tiere auf dem Rücken tragen, sind ihre Flugrouten immer nachzuvollziehen. Leider gab es inzwischen aber Verluste durch Wilderei in Italien und Mittelstrommasten in Österreich.
Nach der Einführung ging Dr. Spindler auf die etwa gänsegroßen Tiere mit dem schwarzen Gefieder und den nackten Gesichtern ein, die am Pulverturm direkt vor den Teilnehmern mit ihren gesichelten Schnäbeln auf der Wiese Nistmaterial sammelten und in den Holznischen saßen. Er beantwortete die vielen Fragen der interessierten Teilnehmer. Es brüteten zurzeit 8 Paare in den Holznischen. Jedes Paar habe 4 bis 5 Eier, beide Geschlechter brüten und füttern die Jungen, die schon geschlüpft sind und teilweise unter den Leibern der Eltern neugierig hervorlugten. Die Tiere suchten ihre Nahrung (Insekten, Würmer, Pflanzen) in der näheren Umgebung ihres Brutplatzes. Da die Vögel wenig Scheu haben und vor den Besuchern ihr geselliges Verhalten zeigten, zauberten sie allen Besuchern, insbesondere auch den Kindern unter ihnen, ein Lächeln ins Gesicht.
Mehr Information zu Flugrouten und dem Wiederansiedlungsprojekt finden sich auf der Webseite www.waldrapp.eu
Und hier Infos über die Besuchszeiten: https://www.visit-burghausen.com/informieren/kampagnenseite/waldrapp.html


Danke fuer die interessanten Informationen und die prima Fotos. Hoffentlich hat das Projekt Erfolg!
LG,
Pit
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Danke dir für deinen Kommentar, Pit. Das hoffe ich natürlich auch. Es wäre einfach toll, wenn diese zutraulichen und witzigen Vögel, die eigentlich zu unserer Natur gehören, sich nach 400 Jahren wieder in Europa auch ohne solche Projekte wieder vermehren würde. LG, Nadia
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🙂
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