Entdeckungsreise im Freilandmuseum Mönchsondheim

Ein historisches Dorfgebäude mit einem blühenden Baum im Vordergrund, umgeben von einem Steinmauer und einem Holzzaun, unter einem blauen Himmel.
Links die Schule im Freilandmuseum

Letzter Tag im Frankenland. Heute haben wir das Kirchenburgmuseum, ein ganz besonderes Freilichtmuseum, besucht. Besonders ist es, weil die Häuser und Gebäude schon immer dort standen, wo sie heute noch zu finden sind.

In die meisten Gebäude kann man sogar hineingehen, und alles ist mit viel Liebe zum Detail und informativ gestaltet. So kann man beispielsweise in die Weinkeller hinabsteigen, um die großen Fässer zu bewundern, im Gästezimmer und in der Küche des Gasthauses Adler umherwandern, die Poststelle und die Bäckerei erkunden oder einen Blick in die alte Dorfschule werfen.

Eine Person mit einem Wanderstock läuft eine gepflasterte Straße hinauf, umgeben von historischen Gebäuden und einem Kirchturm im Hintergrund.
Es geht ins Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim im Frankenland

Einige Dinge, die ich besonders interessant fand:

– Der Schulmeister hatte auch die Aufgabe, die Tagglocke der Kirche zu läuten. Dank eines Glockenseils über seinem Bett konnte er dies sogar direkt vom Kissen aus erledigen. Effizient, würden wir heute sagen 😊

– Die Posthalter in der „Postdienststelle“ arbeiteten nebenbei als Beamte. Hauptberuflich waren sie jedoch Bauern, Lehrer oder – wie hier – Bäcker. Nebenbei verkauften sie Briefmarken und ermöglichten den Dorfbewohnern das Telefonieren (bis 1959).

– In der Schule war an der Tafel eine Rechenaufgabe in Sütterlinschrift geschrieben. Meine Oma schrieb mir noch Briefe in dieser Schrift, Berndt und ich konnten die Aufgabe recht flüssig lesen. Schafft ihr es auch? (Kleiner Tipp: Der Titel lautet „Wir fahren Karussell“.)

– Eine Infotafel erklärte das äußerst komplexe Rechtssystem, das bis 1803 (nicht nur) in fränkischen Dörfern herrschte, so gut, dass ich es beinahe verstanden habe 😊

Alles in allem habe ich wieder eine Menge gelernt – und das liebe ich ja!

Ein Blick auf ein gemütliches Bett mit karierten Kissenbezügen und einem Glockenseil, das an der Wand befestigt ist.
Das Glockenseil über dem Bett des Schulmeisters
Eine Person steht in einer traditionellen Küche und zeigt auf einen ofenartigen Aufbau mit verschiedenen Kochöffnungen und Gitterstrukturen an der Wand.
Ein riesiger Bäckerofen aus dem Jahr 1927! Der Bäcker war übrigens auch Postbeamter!
Eine Schultafel mit handgeschriebener Sütterlinschrift, die eine Rechenaufgabe zeigt.
Rechenaufgabe in Sütterlin „Wir fahren Karussell“.

Und hier noch im Video:

Spaziergang in der Vergangenheit

Ruhe und Besinnlichkeit: Herbst im Museumsdorf in Tittling

Gestern waren wir im Museumsdorf Bayerischer Wald in Tittling. Gerade in diesen beunruhigenden Zeiten gibt es wieder Ruhe und Zuversicht, in die Vergangenheit einzutauchen.

Es ist mir bewusst, dass die „guten alten Zeiten“ oftmals nicht gut waren, sondern Elend, Kriege und Hunger gebracht haben – genau wie heute. Und doch finde ich es beruhigend, an alten Höfen, Getreidekästen, Dorfschulen (die älteste Volksschule Deutschlands) vorbei zu schlendern und sich dabei zu denken, dass diese Menschen der Vergangenheit alles überstanden haben und sich dabei die Mühe gemacht haben, nicht nur auf die Zweckmäßigkeit der Gebäude zu achten, sondern auch auf deren Schönheit.

Unterwegs in der Vergangenheit
Eine verzierte kleine Holzkapelle. Einfach und wunderschön.

Hier Eindrücke im Video:

Gute alte Zeiten

 

Outdoor museum in the Bavarian Forest

Letztens haben wir das Freilichtmuseum in Finsterau (Bayerischer Wald) besucht. Es hat einen besonderen Charme, selbst wenn es weniger Objekte zeigt, als zum Beispiel in Tittling. Die alten Bauernhäuser, die alte Dorfschmiede, eine Kapelle, liegen malerisch zwischen Streuobstwiesen und Weiden mitten in der Natur.

Man wird etwas nostalgisch, wenn man durch die leeren Räume geht oder sich an den Küchentisch der Mägde setzt, auf dem noch die Spuren heißer Kochtöpfe zu sehen sind. In den Innenhöfen scharren keine Hühner mehr…Bestimmt war dieses Leben nicht immer einfach, aber unsere moderne Welt ist es auch nicht, dieser Gedanke ging mir durch den Kopf.

Eine besondere Überraschung erfuhren wir auf der Hinfahrt: in Regen wurden gerade die Kaltblüter für das Pichelsteiner Fest ausgeladen. Lustig anzuschauen waren insbesondere die gefleckten Knabstrupper, die „Pippi-Langstrumpf-Pferde“.

https://www.freilichtmuseum.de/museum-finsterau/museum-finsterau

7-Kaltblueter-Regen-Bayerischer-Wald

Knabstrupper im Hänger – Pichelsteiner Fest in Regen