Stadtluft

Stadtbummel in München

Stadt-Impressionen gestern in München. Mit der Bahn aus Bad Birnbach hin und zurück.

Die Highlights:

Die wundervolle Musik des Trios UkrBand mit der großen Balalaika
Die orangenen Augen der Tauben im Vorfrühlingslicht
Die Jugendstil-Ausstellung in der Kunsthalle

Balalaika-Musiker am Viktualienmarkt
Freude
Ruinen einer vergangenen Welt
Marienplatz
Schöne Taubenaugen
Kapitalismus
Das denke ich mir manchmal auch…
Auf der Jugendstil-Ausstellung in der Kunsthalle
Vegetarisches Restaurant um 1900 – Jugendstil-Plakat in der Ausstellungen in der Kunsthalle München

„München um 1900: In der Ottostraße 1 entwirft Franziska Scheller das Tagesmenü ihres vegetarischen Luxusrestaurants Ethos: Kaiser-Friedrich-Suppe – Nudelauflauf mit Tomatentunke. Creme mit Fruchtunterlage. Das Augenmerk liegt auf frisch zubereiteten, naturbelassenen Produkten, die in variantenreichen Aufläufen, in Wasserbad gegarten Puddings oder Bratlingen Eingang finden. Überlegungen zur Naturbelassenheit von Nahrungsmitteln stellen demnach keine Erfindung der „Ökos“ in den 1970er-Jahren oder erst unserer Tage dar; dies alles gab es bereits in der avantgardistischen Zeit um 1900 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs.“ (Quelle: Literaturportal Bayern)

Ausflug in die Stadt – Zwischen den Welten daheim

Day trip to Munich – Ein jour à Munich

Mit der Bahn nach München – Ei war das schön heute!! Es gibt sie also doch, die heile Welt: Es war beinahe warm im Januar. Geregnet hat es nur, während wir im Zug saßen oder im Museum waren. Die Bahn hatte höchstens 2 (!) Minuten Verspätung. Es waren wenig Leute unterwegs. Die Ausstellung in der Alten Pinakothek war wunderschön. Und selbst das Herz unseres bayerischen Königs öffnete sich uns in der Wittelsbacher Gruft. Einige nette Begegnungen mit jungen Ägyptern, einem talentierten rumänischen Musiker und lächelnden Menschen machten den Tag unvergesslich.

Der berühmte sitzende Keiler erinnert einen daran, dass auch Großstädter „wild“ sein können. Einen Kuss hat er verdient.

Ich liebe zwar das Landleben, aber manchmal fehlt mir das Miteinander in der Großstadt; vielleicht weil ich teilweise in Frankfurt am Main aufgewachsen bin und ich es liebe, Menschen verschiedener Kulturen um mich zu haben. Sie machen meine Welt reicher und helfen mir, über den Tellerrand zu schauen. Da ich selber mehrere Kulturen in mir trage, fühle ich mich zwischen den Welten so richtig daheim.

Mit Freundin Birgit unterwegs.

Wir haben uns die Sonderausstellung „Nature into Art“ in der Alten Pinakothek angeschaut. Es werden die Malereien der Malerin Rachel Ruysch (geboren 1664 in Den Haag) gezeigt. Es geht um üppige barocke Blumenmalerei.

Zunächst war ich eher skeptisch, weil dieser Stil nicht mein Lieblingsthema in der Kunst ist. Nach einigen Betrachtungen wirken die Bilder aber fast hypnotisch. Die Farben – insbesondere die Rottöne – wirken extrem stark. Und die vielen Details ziehen den Betrachter regelrecht in die Szene hinein. Es ist nicht nur der Reichtum an verschiedenen, sehr unterschiedlichen Blüten, der fasziniert, sondern auch die vielen Insekten, Frösche, Hummeln, Eidechsen und Falter, die den Bildern Leben einhauchen.

Rachel Ruysch

Die Ausstellung in der Alten Pinakothek ist noch bis zum 16.03.2025 zu sehen.


Hier mehr über die Malerin: https://de.wikipedia.org/wiki/Rachel_Ruysch

EN/ More about the painter: https://en.wikipedia.org/wiki/Rachel_Ruysch

Der Ausdruck dieses „Hühnerhundes“ von George Stubbs hat mich fasziniert. Ein echter Vorstehhund, der einen Fasan fixiert.
München – im Januar ganz ruhig

Gräber und Malerei – Das Deri-Museum in Debrecen

Zarte Farben – Ein wunderschönes Bild der Malerin Olga Wisinger-Florian

Gestern waren wir im Deri-Museum in Debrecen. Eine eindrucksvolle Sammlung, die von den Anfängen der Grabkulturen in der Steppe über die osmanische Zeit über die 1848-Revolution bis zum zweiten Weltkrieg viele Aspekte der Geschichte abdeckt. Ganz besonders hat mir die wundervolle Sammlung an Ölgemälden gefallen, aber auch die naturwissenschaftliche Kollektion war sehenswert.

So habe ich auch mal wieder eine hervorragende Malerin kennengelernt, von der ich nichts wusste: Olga Wisinger-Florian (* 1. November 1844 in Wien; † 27. Februar 1926 in Grafenegg) war eine österreichische Malerin des Impressionismus. Das Bild mit dem Maiglöckchen-Strauß ist ihr Werk.

Es gibt eine naturwissenschaftliche Sammlung von Vögeln und Faltern der Hortobagy. Besonders spannend war auch der Querschnitt durch einen der nachgebauten kegelförmigen Grabhügel, die man in der Steppe sieht.

Grabhügel im Nationalpark Hortobagy
Der selbe Grabhügel von außen

Interessant fand ich auch, dass Tote in der Eroberungszeit „spiegelverkehrt“ bestattet wurden. Hier ein Text von der Infotafel:

Die ungarischen Eroberer begruben ihre Toten oft in zerrissener Kleidung, mit beschädigten oder abgenutzten Waffen auf einer Seite, um das Gegenteil der Lebensbedingungen anzudeuten; man nahm an, dass alles im Totenreich „spiegelverkehrt“ sei. Das heißt, dass die zerrissene Kleidung nach dem Tod prunkvoll werden würde. Die Verstorbenen wurden mit ihren persönlichen Gegenständen (Schwert, Bogen, Pfeile, Köcherhalter, Gürtel) auf der linken Seite des Körpers begraben, obwohl sie meist rechtshändig waren. Dies lässt darauf schließen, dass sie sich das Leben nach dem Tod als genaues Spiegelbild der Welt der Lebenden vorstellten.

Moderne Kunst in Salzburg

Engel sind unter uns – Plötzlich in Pracht beginnen. ROSE ENGLISH: Performance, Präsenz, Spektakel

Eindrücke des gestrigen Tagesausflugs nach Salzburg.

// Visit of the city of Salzburg

Besonders inspirierend waren mal wieder die Ausstellungen im Museum der Moderne. Die Werkschau der britischen Künstlerin Rose English und eine interaktive Installation zwischen echten Pflanzen, einem Game-Computer und den Besuchern fand ich ganz besonders spannend.

Zu Rose English: „In ihrem außergewöhnlichen interdisziplinären Werk verbindet sie Elemente von Theater, Zirkus, Varieté und Oper, um die Themen der Geschlechterpolitik, der Identität von Performer:innen und der Metaphysik der Präsenz – die eigentliche Natur von Performance – zu erforschen.“ (Zitat von der Museums-Webseite museumdermoderne.at)

Interaktive Installation „Eau de jardin », 2004 – Sommerer und Mignonneau

Die Besucher dürfen die Pflanzen anfassen. Durch den Kontakt entsteht ein Impuls, der in Algorithmen umgesetzt wird. So entstehen auf der Leinwand gegenüber neue Pflanzentriebe. Das sieht sehr schön und verträumt aus.

Natürlich war es auch toll, mal wieder die wunderschöne Altstadt zu erleben.

Überwältigend schön: die Altstadt von Salzburg!
M32-Restaurant auf dem Mönchsberg in Salzburg

Das M32-Restaurant im Gebäude des Museums der Moderne am Mönchsberg in Salzburg. An der Decke eine coole Installation von 500 Hirsch-Abwurfstangen. Von hier aus genießt man eine atemberaubende Sicht auf die Stadt.

Einmal Großstadt tanken

München will Radstadt sein, aber die SUV-Werbung ist unübersehbar

Short trip to Munich

Wir verbringen einige Tage in München und sammeln Impressionen. Das Tollwood-Festival auf der Theresienwiese findet statt, es ist viel los. Und kalt ist es auch! Heute haben wir das Museum der Fünf Kontinente besucht, sehr spannend! Es ist interessant, mal wieder Großstadt zu tanken. Aber nach all dem Gewusel freue ich mich, nicht mehr in einer Großstadt wohnen zu müssen.

Auch für die Krähe fällt ein bisschen was ab
Schönes Gegenlicht am Viktualienmarkt
Das Tollwood-Festival
Kalt, aber in schönem Licht: Die Theresienwiese

Wir waren auch im Museum der fünf Kontinente. Beeindruckend ist es, wie viel Fantasie und Schönheit in diesen Werken zu finden ist.

Manch afrikanisches Werk sieht beinahe abstrakt aus, perfekt und schön. Und in der Abteilung Südamerika fallen Keramikgefäße mit Köpfen auf, die absolut realistisch aussehen und doch schon fast 2000 Jahre alt sind.

Wenn ich mir solche Kunstwerke anschaue, bin ich immer wieder erstaunt, wie Europäer sich während der Kolonialisierungs-Phase für so überlegen halten konnten. Vermutlich hing es einfach nur an den effizienteren Waffen, die sie hatten und die ihnen Macht verliehen.

Museum Fünf Kontinente in München: ein ethnologisches Museum mit Exponaten aus der ganzen Welt
Mammy Wata-Schreinfigur (in der Pose einer Schlangengöttin) aus Nigeria, 20. Jahrhundert. Sie ist ein Mischwesen aus Frau und Fisch.