Wilde Freunde – Die Heckrinder in Auerbach

Eine Gruppe von Heckrindern ruht in einer Hütte im Naturschutzgebiet "Grubenfelder Leonie" bei Auerbach, umgeben von einer grünen Wiese.
Die Heckrinder im Schatten

Selbst den Auerochsen ist es heute zu heiß…

Sie chillen in ihrer Hütte im Naturschutzgebiet „Grubenfelder Leonie“ bei Auerbach. Es sind genau genommen „Heckrinder“ (Auerochsen sind längst ausgestorben), nämlich von den Gebrüdern Heck in den 1920er Jahren nachgezüchtete Ur-Rinder. Die beiden Zoologen Heck versuchten, die in Höhlenmalereien abgebildeten Rinder nachzuzüchten und kreuzten dafür ungarisches Steppenrind mit korsischem Rind.

Inzwischen hat man erkannt, dass der ausgestorbene Auerochse wahrscheinlich größer war und viel längere Hörner hatte. Im Rahmen des Tauros-Programms wird das – etwas zierliche -Heckrind nun mit weiteren Rassen gekreuzt, insbesondere auch mit dem Watussi-Rind, das stärkere Hörner aufweist.

Im Nationalpark in Ungarn konnte ich viel über diese Nachzüchtungen erfahren: Auerochsen-Nachzucht im Nationalpark Hortobagy

Auerochsen – Aurochs – Tiermalerei

Auerochsen – Aurochs – Hortobagy – Aquarelle – Watercolorpainting

Die Auerochsen in der Puszta waren faszinierend. Ihre schönen Farben, die starken Hörner, die weißen Mäuler; es ist eine Freude, sie in der Unendlichkeit der Steppe zu sehen.

Die Puszta der Steinzeit – Zoologische Ausstellung im Wildpark Hortobagy in Ungarn

Die zoologische Ausstellung im Hauptgebäude des Wildparks im Hortobagy-Nationalpark

Auerochsen, Wildpferde, Esel, Adler, Geier, Wölfe und sogar Löwen in der europäischen Steppe

In einer kleinen Ausstellung im Wildpark sind sehr viele interessante Fakten zu erfahren. Es werden die imposanten Schädel, Hörner und Skelette verschiedener Rinderrassen, Ur-Eseln und Ur-Pferden gezeigt und miteinander verglichen.

In Europa wurden nämlich weite Flächen, Täler und Ebenen von Herden großer Säugetiere offengehalten. Heute weiß man, dass diese Herden auch im Deutschland der Steinzeit für lichte Wälder sorgten und dass die Puszta nicht von Menschen gerodet wurde, sondern schon seit Jahrtausenden offene Steppe ist. Man fragt sich, wie diese wilden Pferde und Rinder, die durch Europa – wie heute durch die afrikanische Savanne streiften – und die Landschaft veränderten, ausgesehen haben mögen. Und es wird versucht, sie nachzuzüchten.

Die Schädel und Hörner von Steppenrindern und Auerochsen

Informationstafeln in der Ausstellung geben Auskunft.

Hier einige dieser Fakten:

  • die Relikte der Wildesel, die in der Puszta gefunden wurden zeigen, dass dieser nicht dem – bereits ausgestorbenen – europäischen Wildesel zuzuordnen ist, sondern der asiatischen Art, dem Onager-Kulan (Equus hemionus sp. ), der noch in Asien lebt.
  • Wildesel und Wildpferde verschwanden aus der Steppe , als die Menschen dort eintrafen; diejenigen, die Grabhügel („Kurgans“) bauten, also etwa im 5. Jahrtausend vor Christus.
  • der Auerochse ist im 17. Jahrhundert ausgestorben und wurde nachgezüchtet. Das war mir bekannt. Neu für mich war die Tatsache, dass es verschiedene Nachzüchtungen gab. Diejenige der Gebrüder Heck und diejenige der niederländischen Organisation „Stichting Taurus“.
  • Die wilden Rinder waren eher etwas kleiner als die heutigen Hausrinder.
  • Vor fünftausend Jahren jagten Löwen (Pantera leo) in der Puszta und Löwen lebten noch wild im antiken Griechenland bis zum 1. Jahrhundert nach Christus.
  • Die Lössrasen mit ihrer artenreichen Vegetation sind leider fast vollständig durch die Landwirtschaft vernichtet worden.
Vogelnester aus der Puszta – Ganz links sind diejenigen der Beutelmeise gut zu erkennen

Da die Informationstafeln in der Ausstellung beinahe alle in ungarischer Sprache verfasst sind, habe ich sie mit der Hilfe eines Übersetzungsprogramms ins Deutsche übersetzt. Wer Interesse u.a. an den Urformen unserer Haustierrassen und der Entwicklung von Flora und Fauna (nicht nur) in der europäischen Steppe hat, mag die Info hier lesen:

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Wildpferde und Auerochsen in der Puszta

Auerochsen in der Puszta / Aurochs in the puszta / Aurochs dans la puszta

EN// Wild aurochs and Przewalski-horses in the Hortobagy Nationalpark in Hungary

Weite. Reetgedeckte Höfe am Horizont. Gelbes Steppengras. Grüne Streifen darin. In der flimmernden Ferne: Wildpferde und Auerochsen!

Mit dem Bus sind wir heute in die Puszta zur Wildpferden-Herde (Przewalski-Pferde) gefahren.

Seit 1997 werden 2470 ha der Kernzone des Nationalparks als Halbreservat ohne menschliche Eingriffe bewirtschaftet. Zur Landschaftspflege werden in diesem Gebiet Przewalski-Pferde und nachgezüchtete Auerochsen gehalten. Die ersten Rinder kamen 1999 an. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Heckrinder und Heckrind-Ungarisches Graurind-Hybriden.

Przewalski-horses
Auerochs/ Aurochs

Über die Rekonstruktion des Auerochsen

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In der kleinen Ausstellung im Wildpark kann man interessante Fakten erfahren. Zum Beispiel, dass der Auerochse im 17. Jahrhundert ausgestorben ist und nachgezüchtet wurde. Das war mir bekannt. Neu für mich war die Tatsache, dass es mehrere Nachzüchtungen gab. Diejenige der Gebrüder Heck und diejenige der niederländischen Organisation „Stichting Taurus“.

Hier die Auswahl der Rinderrassen, mit denen die Brüder Heck ihre Auerochsen-Nachzucht rekonstruierten:

Hochlandrinder, Chillingham-Rinder, Ungarisches Graurind, Korsisches Rind, Camargue-Rind, Spanische Kampfstiere und Chianina.

Und hier die Auswahl der Rinderrassen vom Taurus-Programm:

Sayaguesa-Rinder, Maremmana, Pajuna-Rinder, Limia-Rinder, Maronesa, Podolica und Hochlandrinder.

Die Zucht in Hortobágy basiert eher auf den Heck-Rindern.

Kraniche (Grus grus) sammeln sich hier im September / Grues cendrées / Cranes

Außerdem hatten wir das Glück, etwa 500 Kraniche vor unseren Augen landen zu sehen.

Kraniche nisten nicht mehr im Nationalpark

Obwohl der Kranich als einer der charakteristischsten Vögel in Hortobágy gilt, lebt er nicht mehr dauernd Ungarn. Die letzten Brutpaare wurden 1892 registriert. Das ungarische Volk liebt die Kraniche, sie werden häufig in Volksmärchen, Sagen und Liedern erwähnt und sind beliebte Wappentiere.

So lange man noch Eier in Kranichnestern fand, traf man auf Bauernhöfen und in Gutshäusern der Region häufig auf zahme, handaufgezogene Kraniche. Dass sie heute in der Region nicht mehr nisten, sondern lediglich auf ihrem Zug in den Süden hier rasten, liegt wahrscheinlich sowohl an der Regulierung der Wasserläufe, als auch an der Jagd auf die Tiere aufgrund ihrer Schmuckfedern.

(Quelle: Infotafel in der zoologischen Ausstellung Wildpark Hortobagy)

Auerochsen

Tier-Aquarelle
Zwei Ur-Rinder auf der Weide – Aquarell

Seitdem wir die Ur-Rinder im Tierpark Ludwigsthal gesehen haben, lässt mich ihre schöne Gestalt nicht mehr los, also musste ich ihnen ein Aquarell widmen.

Der Auerochse oder Ur gilt als ausgestorbener Vorfahre unserer Hausrinder und wird inzwischen nachgezüchtet. Auch in Auerbach kann man ihn auf der Weide sehen. Die imposanten Hörner und die weißen Mäuler finde ich besonders schön.

#aquarelle #malerei