Befreiende Kunst – Outsider-Kunst

Kunst von Josef Hofer
Ousider-Kunst von Josef Hofer in der Galerie am Stein in Reichersberg

Wie würde ich zeichnen, wenn ich als Kind nie eine Schule besucht hätte? Wie würde ich malen, wenn ich geistig und körperlich beeinträchtigt wäre? Wie könnte ich mich ausdrücken, wenn ich nicht sprechen könnte? Was würde ich zeichnen, wenn ich jenseits von sozialen Regeln und gesellschaftlichen Normen in einem kleinen Bauernhof aufgewachsen wäre?

Auf diese Fragen gibt es berührende und verblüffende Antworten in den Bildern, die gerade in der Galerie am Stein in Reichersberg gezeigt werden.

Es sind die Bilder von Josef Hofer. Sie zeigen, dass Kunst retten kann. Dass sie ein Mittel ist, sich sensibel und genau auszudrücken, ganz ohne Worte, nur mit Bleistiften. Dass sie eine Sprache ist, die andere Menschen verstehen.

Josef Hofer wurde im März 1945 in Wegscheid in Bayern geboren. Seine Kunst scheint beinahe direkt aus dem Unterbewusstsein zu kommen. Sie ist frei und befreiend. Auch für Künstler. Denn sie spricht einen direkt an, sie ist mutig. „Man sollte sich als Künstler mehr trauen, mehr zutrauen“, habe ich gedacht, als ich diese Bilder sah.

„Outsider-Art“ oder „Art-Brut“ nennt man diese Kunst, quasi in ihrem Rohzustand – jenseits etablierter Formen und Strömungen.

Die Zeichnungen von Josef Hofer haben mich sehr berührt, auch weil die gezeichneten Personen, die meist ihn selbst darstellen, von breiten, schützenden gelben Rahmen umgeben sind. Mal wirken diese als Schutzwälle, mal als Einengung. Die nackten Körper, die uns fragend, leidend oder manchmal schmunzelnd entgegenschauen, das sind auch unsere Körper. Lebendig und inspirierend wirken auch die neueren Zeichnungen, in denen Hofer seine Erlebnisse rund um einen Krankenhaus-Aufenthalt aufarbeitet.

Anstatt des gelben Rahmens schreibt Josef Hofer inzwischen oft seinen Kosenamen „Pepe“

Wir hatten das große Glück, von der fröhlichen Galeristin selbst durch die Ausstellung in den unglaublich schönen Räumen geführt zu werden. Monika Perzl hat zuvor 30 Jahre lang eine Galerie in Schärding geführt.

Zitat aus dem schönen Katalog:

Prof. Arnulf Rainer über Josef Hofer (Ausschnitt):

„Auf der Suche nach Outsider-Künstlern bin ich in das Lebenshilfe-Wohnhaus Ried im Innkreis gefahren. Dort habe ich sofort sein Talent erkannt“, erzählt Arnulf Rainer. „Für mich ist Josef Hofer der auffälligste Künstler unter den Outsidern im deutschsprachigen Raum, der einzige ihm ebenbürtige Künstler – Johann Hauser – ist leider schon verstorben“.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2023 in Reichersberg, Oberösterreich zu sehen.

Hier mehr Info über die Galerie:

https://galerieamstein.at/

Elegante Formen und Tierfiguren – Ausstellung Heinz Theuerjahr

Dieser Gepard aus Bronze in seiner eleganten Einfachheit erinnert mich sehr an Art Déco-Werke aus den 20-er Jahren, da waren Leoparden ein berühmtes, dekoratives Motiv

Exhibition – Artwork from a German artist – Heinz Theuerjahr (1913-1991)

Heute haben wir die wahnsinnig tolle Ausstellung der Werke von Heinz Theuerjahr (1913-1991) in der Landkreisgalerie auf Schloss Neuburg besucht. Sie läuft noch bis zum 7. Juli.

Hier einige Eindrücke. Gleich als ich in die Räumlichkeiten kam und die Skulpturen, Aquarelle und Gemälde sah, dachte ich überwältigt: „Den könnte man auch in Paris oder New York ausstellen!“.

Und da versteckt sich so einer einfach im tiefsten Bayerischen Wald und macht die tollsten Tierfiguren, Tiere aus Afrika! Theuerjahr war Gründungsmitglied der Donauwald-Gruppe und hat mehrere Afrika-Reisen unternommen, weil ihn die Tiere dort fasziniert haben.

Dieser Pavian mit seiner einfachen und massiven Form erinnert mich an Skulpturen aus dem Alten Ägypten
Text des Künstlers

Und hier noch Eindrücke im Video:

Ein Streifzug durch die Ausstellung

Freie Kreativität / Exhibition art and crafts

Viechtacher Ausstellung

An exhibition of art and crafts in the Bavarian Forest without distinction between professional and amateur artists.

xx – Une exposition où artistes professionnels er amateurs montrent leurs oeuvres. On n´y fait pas de différence entre art et artinasat – Une idée qui me plaît!

–> Wie schön es wäre, wenn Kunst öfter außerhalb von Museen und Galerien gezeigt würde.  Und wenn zwischen „hoher “ Kunst, Kunsthandwerk und Volkskunst weniger unterschieden würde!

Das revolutionäre Ziel, Kunst und Handwerk als eine Einheit zu sehen, hatte Walter Gropius, der Gründer vom Bauhaus schon 1919.

Anscheinend sehen die Organisatoren der Viechtacher Ausstellung das auch so. Jedenfalls dürfen in jedem Sommer Profi- und Hobbykünstler sowie Kunsthandwerker in der Mittelschule von Viechtach ausstellen. Es gibt keine Jury, die entscheidet, was nun „wertvoll“ sei oder nicht. Malerei, Grafik, Plastik, Kunsthandwerk und Volkskunst finden während der Ferien gemeinsam Raum in der Schule.

Ich zeige hier nur Werke, die mir persönlich gefallen haben und hoffe, dass es solch eine tolle und freie Initiative auch einmal in unserer Region gibt.

Film-Premiere 21.11.20 um 20 Uhr

Am 21.11.2020 um 20:00 Uhr startet auf dem YouTube-Kanal von musik-marketing.net die Premiere des Dokumentarfilms „Kulturschatz – Kunstschaffende in Bayern“ über bayerische Künstler*innen, ihre Liebe zur Heimat und ihren Umgang mit den Einschränkungen durch die Corona Pandemie.

Blitzgewitter auf rotem Teppich!

Blitzgewitter auf dem roten Teppich! Es ist soweit! Der Film von Andreas Reichelt feiert am 21. November, 20 Uhr, Premiere!

KULTURSCHATZ – KUNSTSCHAFFENDE IN BAYERN WÄHREND DER CORONA-PANDEMIE, darum geht es. Und ich bin richtig stolz und glücklich, dabei sein zu dürfen! Nun geht er in die Mediathek von Musik-Marketing.net auf Youtube und feiert dort Premiere. Auf den Link hier klicken:

Roter Teppich, Blumen, Applaus, das muss jetzt halt alles mal online passieren. Deswegen FREUE ich mich, wenn möglichst viele Live dabei sind! Gemeinsam zaubern wir DAS Premierefeeling! Denn eigentlich hätte der Film ja im KultKino Landau  und dann in verschiedenen Kinos und Veranstaltungen gezeigt werden sollen, aber Veranstaltungen sind abgesagt, Kinos geschlossen.

5 Kunstschaffende hat der Filmemacher während des ersten Lockdowns portraitiert. Und das im Freien, weil alles andere unmöglich gewesen wäre.

Andreas Reichelt im Interview: „Ich stand ja nicht allein unter dem Einfluss der Pandemie. Auch die Künstler waren betroffen. In jedem Gespräch hat sich eine Bindung zwischen den Interviewpartnern und mir entwickelt. Die Nachdenklichkeit und gleichzeitig die Liebe zur Natur und zur Kunst wurde in den Gesprächen dann wirklich spürbar. So hat der Film einen Charakter bekommen, der mich selbst total überrascht hat.“

Das ganze Interview mit dem Filmemacher hier: https://musik-marketing.net/kulturschatz-kuenstler-bayern-corona-pandemie/

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