Nur noch einige Wochen durchhalten – Erste Frühjahrsanzeichen im Februar

Bad Birnbacher Kulturspatz Februar – Naturbeobachtung

Der Kulturspatz Februar ist erschienen und somit auch wieder meine Rubrik „Naturbeobachtung“. Hier einige Fotos, die ich im Februar 21, 22 und 23 im Rottal gemacht hatte. „Hasenhochzeiten“ haben wir schon im Kurpark und um Aunham herum beobachtet, das ist ganz großes Kino!

Hasenhochzeit im Rottal – Lièvres en hiver
Die ersten Kiebitze (Vanellus vanellus) kommen im Februar ins Rottal zurück – Leider haben sie wenig Bruterfolg und sind sehr gefährdet.

Unsere Rottaler Natur im Februar / Notre nature en Basse-Bavière en février

Im frostigen Februar kündigt sich bereits der Frühling an: Sobald der Winter ein wenig nachgibt, beginnt im sogenannten Vorfrühling das Balzverhalten der Kohlmeisen mit ihrem markanten zweisilbigen Gesang. Trotz der Kälte werden die Tage länger, und die Pollensaison wird durch die Blüte der Erlen eingeläutet. Schneeglöckchen und Krokusse blühen bereits am Wegesrand.

An der Rott sind außer den Stockenten jetzt noch rastende Reiher- und Krickenten zu sehen. Die Krickente ist mein persönlicher Favorit: Der hübsche Erpel hat einen leuchtend kastanienbraunen Kopf und einen breiten, glänzend grünen Streifen über den Augen. Immer wieder lassen die kleinen Enten ihre hohen Stimmen hören. Oftmals sehen wir sie ruhen oder auf Futtersuche den Schlamm am Ufer durchschnatternd. Ganz anders die Reiherente: Hier kleidet sich der Erpel in elegantes Schwarz-Weiß, während das Weibchen sich in Brauntöne hüllt. Sie tauchen dank ihrer Schwimmflossen 5 bis 6 m tief und können 20 bis 30 Sekunden lang unter Wasser bleiben. Denn ihre Nahrung (Schnecken, Würmer, Fischchen…) holen sie fast ausschließlich vom Gewässergrund herauf.

Jetzt kehren auch die ersten Zugvögel zurück. Schwärme von Kiebitzen kommen zusammen mit Hunderten von Staren und anderen Vögeln aus ihren Überwinterungsgebieten zurück. Einige dieser ziehenden Kiebitze lassen sich Ende Februar auf unseren Wiesen und Äckern nieder, um Brutpaare zu bilden. Leider sind sie sowohl in Bayern als auch deutschlandweit stark gefährdet; auch im Rottal gab es 2024 wenig Nachwuchs. Hoffentlich zeigen die laufenden Kiebitz-Schutzmaßnahmen Wirkung.

So rum schmeckt alles besser! Ein Buntspecht

Die Birnbacher Weißstörche, die inzwischen den größten Teil des Winters im Kurort verbringen und nur während besonders kalter Perioden in mildere und nicht allzu ferne Gebiete wie den Bodensee ausweichen, beziehen im Februar ihren Horst auf dem alten Brauereikamin. An der Rott sind viele Reiher zu sehen, und auf den Feldern ruhen Rehe.

Vogel-Portrait – Das Rotkehlchen: Beliebter Sänger und hartnäckiger Kämpfer

Jeder kennt den hübschen kleinen Vogel mit der roten Brust. Sein melodischer Gesang mit den perlenden reinen Tönen und Trillern ist auch im Winter zu hören, genauso wie das warnende „Zik-zik-zik“, das in Parks und am Wegesrand aus Gebüsch und Hecken erklingt, wenn wir vorbeigehen. Im Kurpark und an der Rott ist es oft zu hören.

Wegen seiner Beliebtheit ist das Rotkehlchen auch in Märchen und Mythen zu finden: In Christuslegenden steht es Jesus tröstend bei.

Weniger bekannte Tatsachen: Rotkehlchen sind sogenannte „Teilzieher“ – einige Vögel bleiben das gesamte Jahr über in unseren Breiten, andere ziehen kurze Strecken in wärmere Regionen. Äußerlich sind die Geschlechter nicht zu unterscheiden. Im Winter besetzen jedoch Männchen und Weibchen getrennte Reviere. Der gegen Regen geschützte Nistplatz in Bodennähe wird vom Weibchen bestimmt. Rotkehlchen-Männchen haben ein ausgeprägtes Revierverhalten und verteidigen ihr Gebiet nicht nur mit ihrem lauten Gesang, sondern – wenn nötig – auch kämpferisch.

Gut geschützt zwischen Eisstacheln: Das Rotkehlchen

Naturbeobachtung im Januar

Dir Rubrik Naturbeobachtung im Bad Birnbacher Kulturspatz

Wieder habe ich einen kleinen Text über unsere Natur im Kulturspatz schreiben dürfen und zeige hier außerdem Naturfotos, die ich in den letzten Jahren in Bad Birnbach und Umgebung aufgenommen habe. Es ist immer spannend, in der eigenen Umgebung Vögeln und Wildtieren zu begegnen!

Januar – Naturbeobachtung Kulturspatz 2025

Unsere Natur im Januar – Zeit der Stille und der Ruhe

Raureif, Schnee und Eis? Ob nun dicke Schneeflocken auf das Rottal niederfallen oder milde Temperaturen zum Verweilen im Freien einladen, der Winter lässt sich beim Wandern besonders gut genießen.

In der Natur ist immer etwas los, sogar die ersten Frühblüher wie Schneeglöckchen sprießen bereits aus dem Boden. Wenn der Januar besonders mild ist, blühen bereits die ersten Haselnusssträucher. Es ist spannend, nach den Vorboten des Frühlings Ausschau zu halten. Wo noch Hagebutten hängen, sind oft Vögel in der Nähe. Amseln, Meisen, Grünfinken, Stieglitze, Buchfinken und Rotkehlchen suchen jetzt nach Beeren und Samen und sind häufig im Kurpark und an der Rott zu beobachten.

An der Rott überwintern auch Schwäne, Reiher und Enten. Neben den Stockenten kann man auch Krick- und Reiherenten sehen, die langsam über das Wasser gleiten.

Ein romantischer Spaziergang zur Holzkapelle in der Lugenz kann jetzt besonders erholsam sein; im Wald trommeln immer wieder Bunt- und Schwarzspechte, eine schöne Waldmusik.

Vogel-Portrait – die Schwanzmeise

Klein und flauschig

Was ist denn das? In kleinen Trupps fallen winzige Vögel in Bäume und Büsche ein, wuseln herum und sind ganz schnell wieder weg. Schauen Sie hoch in die kahlen Bäume, wenn Sie viele lebhafte Vögelchen im Geäst herumturnen sehen. Meist lassen sie dabei ein leises, hohes Gezirpe hören. Es sind Schwanzmeisen!

Ihren Namen verdanken die flauschigen, lebhaften Gesellen ihrem langen Schwanz, der ihnen ein präzises Ausbalancieren beim Hangeln auf den äußeren Enden feiner Zweige ermöglicht, wo sie nach Nahrung suchen. Die Schwanzmeise hält sich stets im Gleichgewicht dank ihres überdimensionalen dunklen Schwanzes mit weißen Seiten. Denn Schwanzmeisen sind mit 13 bis 16 Zentimetern Länge sowieso schon recht klein, der Schwanz macht dabei aber mit bis zu 10 Zentimetern den Hauptteil der Gesamtlänge aus.

Kopf und Rumpf sind winzig und erscheinen wie eine Einheit, wenn das braunweiße Gefieder im Winter aufgeplustert wird. Unverwechselbar ist auch der sehr kurze Schnabel.

Sie lieben unterholzreiche Laub- und Mischwälder, Gebüsch und Streuobstwiesen. Die Schwanzmeise ist bei uns ganzjährig zu sehen. Im Winter lassen sie sich jedoch besser entdecken, weil dann große „Wintertrupps“ aus dem hohen Norden zu uns ziehen. Ich finde, dass ihre muntere und lebendige Art ansteckend wirkt.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihren Naturerkundungen im ländlichen Bad Birnbach!

Nadia Baumgart

Vogelbeobachtung zu zweit macht doppelt so viel Spaß
An der Rott sind auch im Winter Eisvögel zu beobachten
Eine akrobatische Schwanzmeise
Silberreiher an der Rott
Gibt es bald Hasenhochzeit?

Unsere Natur im Dezember

Die Rubrik Naturbeobachtung im Bad Birnbacher Kulturspatz

Meine Rubrik „Naturbeobachtung“ im Bad Birnbacher Kulturpatz Dezember 2024 und einige Naturfotos aus dem Monat Dezember. Alle Fotos sind von mir in den vergangenen Jahren in und um Bad Birnbach geschossen worden.

Im Dezember letzten Jahres gab es einige besondere Bilder, weil der Schnee eine besonders schöne Atmosphäre herbeigezaubert hatte. Ob es in diesem Jahr noch schneit? Lassen wir uns überraschen…

Kohlmeise und Buchfink nehmen ein Winterbad

Naturbeobachtung im Dezember – Stille, Frieden und bunte Tupfer

Der Winter ist nun da und mit ihm die Frage, was wir auf unseren Entdeckungstouren in der Natur erleben werden. Oftmals haben wir ein bestimmtes Bild vor Augen: Die Landschaften liegen still, die Farben reduzieren sich auf wenige graubraune Töne, und die nackten Bäume ruhen im Nebel. Ist das wirklich so? Wenn wir genau hinhören und hinschauen, gibt es oft Überraschungen!

Ganz so still ist es gar nicht: Im Kurpark „klickt“ das Rotkehlchen im Gebüsch, lärmende Wacholderdrosseln suchen in Hecken und Gehölzen nach Früchten, und der Buntspecht klopft rhythmisch Fichtensamen auf. Welch schöne Musik! Im Winter lassen sich gut Amsel, Buchfink, Blaumeise, Buntspecht und Zaunkönig beobachten, und Wintergäste aus Nordeuropa – wie Erlenzeisig und Bergfink – besuchen uns.

 Auch die Farben sind nicht nur düster. Leuchtend rote Hagebutten setzen fröhliche Farbakzente, und wer genau hinschaut, entdeckt die kleinen, weißen Blüten des Gänseblümchens. Einige Tupfer Rosenrot und Knallgelb fügen die Männchen von Gimpel und Stieglitz mit ihrem bunten Gefieder hinzu. Weiße Weihnachten sind selten geworden, aber – wer weiß – vielleicht fällt im Dezember doch etwas Schnee? Bleibt er liegen, strahlt der Himmel blau, und überall sind Vögel zu sehen. Märchenhaft!

Möglicherweise entscheiden sich unsere Weißstörche wieder, in unserem Kurort zu überwintern. Etwa 300 Störche bleiben laut LBV (Landesbund für Vogelschutz) jedes Jahr den Winter über in Bayern.

Eine Amsel nascht rote Beeren

Vogel-Portrait – die Amsel

Wenn ich im Winter Amseln sehe, frage ich sie leise: „Wo kommt Ihr denn her?“ Oft bleiben die schwarzen Vögel das ganze Jahr über bei uns, aber einige ziehen nach Südeuropa oder Nordafrika, während Vögel aus dem Norden zu uns kommen. Es ist spannend zu erfahren, was die Amsel, die vor uns herumhüpft, erlebt hat: Ist sie ein Zuzügler aus der Umgebung, ein Wintergast oder vielleicht ein „Einheimischer“, der in Bad Birnbach geschlüpft ist? Ihr gelb umrandetes Auge betrachtet uns neugierig, sie verrät aber ihr Geheimnis nicht.

Vor etwa 150 Jahren war die Amsel noch ein scheuer Waldvogel. Heute sieht man sie in fast jedem Park und Garten. Im Winter ernährt sich die Amsel hauptsächlich von Beeren und Samen und übernachtet aufgeplustert und gut geschützt im Gebüsch. Wussten Sie, dass Amseln zur Familie der Drosseln gehören? Wie andere Drosseln sucht auch die Amsel gern hüpfend am Boden nach Beute. Deshalb nennt man sie auch „Schwarzdrossel“. Im Volksglauben galt die Amsel oft als Glücksbringer: In einem Haus, in dem eine Amsel weilt, soll der Blitz nicht einschlagen.

Wahrscheinlich lassen sich auf Ihren Touren rund um Bad Birnbach jetzt sogar Rehe und Feldhasen blicken. Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und viel Freude bei Ihren Naturerkundungen! Nadia Baumgart

Unsere Natur im November – der Kleiber

Der Kulturspatz November ist da!

Im November bereitet sich die Natur auf eine Ruhepause vor. Doch wer durch die Natur streift, wird keinen „Novemberblues“ erleben. Die Farben des Herbstes lassen das Licht im Spätherbst wärmer erscheinen; selbst an grauen Tagen wirkt ein Spaziergang in den Wäldern und Wiesen rund um Bad Birnbach belebend.

An der Rott können wir Reiher und Krickenten beobachten, die hier überwintern, während sich im Wasser die herbstlichen Farben der Vegetation spiegeln.

Der flinke Kleiber ist einer meiner Lieblingsvögel. Im Winter kann man ihn besonders gut beobachten.

Vogel-Portrait – der Kleiber

In unserer neuen Serie stellen wir Vögel vor, die uns auch im Winter begegnen können. Den Anfang macht der farbenfrohe und kletterfreudige Kleiber.

Er kündigt sich meist durch seine lauten, pfeifenden Rufe an, die manchmal fast wie menschliches Pfeifen klingen. Hört man ihn, ist es in der Regel nicht schwer, ihn zu entdecken.

Der blau-orange Kleiber mit dem schwarzen Augenstreifen klettert geschickt den Baum hoch und runter, weshalb er auch Spechtmeise genannt wird. Abwärts schafft er es sogar kopfüber, was ihm kein anderer Vogel nachmacht. Der kleine Singvogel ist unverwechselbar und überall dort zu finden, wo ältere Laubbäume stehen. Hier zieht er seinen Nachwuchs groß und verklebt zum Schutz der Jungvögel teilweise den Eingang seiner Nisthöhle.

Er ist auch im Winter bei uns zu sehen. Selbst im Kurpark kann man den kleinen Akrobaten kopfüber an Stämmen klettern sehen. Am wohlsten fühlt sich der Kleiber in offenen Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten oder Obstwiesen.

Im Sommer fressen Kleiber hauptsächlich Insekten, die sie von Ästen oder Blättern sammeln. Im Herbst und Winter stehen Nüsse und Sämereien auf dem Speiseplan.

Der Name „Kleiber“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bezieht sich darauf, dass der Kleiber den Eingang von Bruthöhlen mit Lehm verklebt, um sie selbst zu nutzen. So schützt er seine Höhle vor Mardern oder Krähen, indem er den Eingang mit einer Mischung aus Lehm und Speichel so weit zumauert, dass er gerade durchpasst.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihren Naturerkundungen im ländlichen Bad Birnbach!

Im November ist auch der Silberreiher an der Rott oft zu sehen.
Immer wieder überwintert ein Paar Weißstörche in Bad Birnbach – Hier läuft einer über die Arterhof-Wiesen
Der Stieglitz zaubert fröhliche Farben in den November

Unsere Natur im Oktober – Herbstsonne und Glücksvögel

Naturbeobachtung-Kulturspatz

Nun treten wir die Heimreise an und ich sehe, der Bad Birnbacher Kulturspatz Oktober ist auch schon online…Hier der Text:

Die Sommermonate 2024 waren laut dem EU-Klimadienst Copernicus im globalen Durchschnitt so warm wie nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Daher könnte auch der Oktober noch spätsommerlich warm bleiben. Vielleicht erleben wir aber auch das Gegenteil: Plötzliche Kälteeinbrüche sind in diesem Herbstmonat ja nichts Ungewöhnliches.

Egal wie das Wetter wird, der Herbst wird schön, wenn wir die Natur bewusst wahrnehmen. Beim Wandern rund um den Kurort gibt es im Oktober solche Tage: Der Himmel ist blau, die alten Bäume am Waldrand sind prachtvoll, vielleicht sonnt sich eine Eidechse, die Störche sind noch unterwegs, letzte Schmetterlinge schwirren umher, Flockenblume und Ehrenpreis blühen noch. Die Störche hatten in diesem Frühjahr zwar keinen Bruterfolg, lassen sich aber immer wieder auf Wiesen oder im Kurpark sehen.

In der zweiten Oktoberhälfte beginnt langsam das leuchtende Farbenspiel des Herbstes, und erste Morgennebel steigen aus den Rottauen auf.

Besonders spannend ist der Vogelzug. Hören Sie trompetende Rufe? Ein Blick in den Himmel lohnt sich, denn in den letzten Jahren flogen im Oktober Hunderte von Kranichen laut rufend über Bad Birnbach. Erst seit wenigen Jahren ziehen Tausende dieser Glücksvögel trompetend über Bayern auf dem Weg zu ihren Winterquartieren. Von ziehenden Graugänsen sind sie durch ihre langen Beine, die den Schwanz überragen, gut zu unterscheiden.

Mit etwas Glück können wir auch wieder Rehe auf den Rottaler Hügeln erblicken. Es ist immer eine große Freude, sie zu sehen. Jetzt beginnen sie, sich zu kleineren Gruppen – sogenannten „Sprüngen“ – zusammenzuschließen, die sich im Frühjahr wieder auflösen.

Spähender Turmfalke an der Rott
Berndt und Nadia im Rottal unterwegs
Im Oktober lassen sich die Rehe langsam wieder sehen.