Dass Rehe sich im Winter in Gruppen (sogenannte „Sprünge“) zusammenfinden, weiß ich. Und doch staune ich immer wieder über die Regelmäßigkeit der Natur: Sie finden sich tatsächlich meist in jedem Winter an den selber Standorten wieder. Und ich liebe es, sie mit dem Fernglas zu beobachten und zu sehen, was sie alles so treiben. Und weil es in jeder Jahreszeit so viel zu entdecken gibt da draußen, liebe ich auch den Winter!
Heute ist das Wetter grau, deswegen ist das Foto nicht sehr scharf geworden, aber die glasklaren Tage mit stahlblauem Himmel kommen ja noch!
Alles still? Beinahe! Das Rotkehlchen singt jedoch selbst bei Frost noch aus voller Kehle. In den kahlen Bäumen entdecken wir nun Wintergäste: bunte Stieglitze, hüpfende Erlenzeisige, gewichtige Kernbeißer und mit etwas Glück den Gimpel mit seiner leuchtend roten Brust. Auch Wacholderdrosseln und Buchfinken sind unterwegs, während der Buntspecht rhythmisch Fichtensamen klopft.
Im Kurpark „klickt“ der Zaunkönig im Gebüsch, und auf der Rott lassen sich Gänsesäger beobachten – mit ihrem sägezahnartigen Schnabel perfekt zum Fischfang. Vielleicht lassen sich auch die Birnbacher Weißstörche wieder im Winter blicken? Laut Landesbund für Vogelschutz überwintern rund 300 Störche jährlich in Bayern.
Jetzt fallen meist auch mehr Amseln auf. Manche bleiben ganzjährig, andere ziehen nach Süden, während nordische Gäste zu uns kommen. Die Amsel war einst ein scheuer Waldvogel – heute ist sie in Parks und Gärten heimisch. Sie ernährt sich von Beeren und Samen, übernachtet aufgeplustert im Gebüsch und hüpft am Boden auf Futtersuche. Im Volksglauben galt sie als Glücksbringer: Wo eine Amsel wohnt, schlägt kein Blitz ein.
Amseln naschen Beeren im Schnee
Farben im Winter
Jetzt gilt es, genau hinzuschauen: Auch wenn viele Pflanzen ruhen, zeigen sich Farbtupfer: leuchtend rote Hagebutten, einzelne Gänseblümchen und die letzten Äpfel am Baum – wie natürlicher Weihnachtsschmuck. Die Männchen von Gimpel und Stieglitz bringen zusätzlich Rosenrot und Knallgelb ins Geäst.
Wildtiere und Landschaft
Rehe versammeln sich in Gruppen, sogenannte „Sprünge“, und Feldhasen sind auf abgeernteten Feldern zu sehen. Schwäne und Entenarten wie Stockente, Reiherente und Krickente bilden auffällige Wintertrupps auf der Rott.
Wer durch die ruhige Landschaft wandert, wird mit welligen Panoramen und märchenhaften Sonnenuntergängen belohnt. Das Winterlicht berührt – und die Vorfreude auf die Feiertage wächst.
Weiße Weihnachten sind selten geworden – aber wer weiß? Vielleicht fällt doch Schnee, und die Natur wird märchenhaft.
Mein Beitrag „Naturbeobachtung“ im Kulturspatz Dezember 2025
EN: In December, nature in Bad Birnbach reveals both quiet and color: robins sing through the frost, winter guests like goldfinches, bullfinches, and woodpeckers animate bare trees, while wild geese and swans gather on the Rott. Even in winter, bright accents appear—red rose hips, yellow flashes of finches, and the last apples hanging like natural ornaments. These observations remind us that winter landscapes hold peace, beauty, and anticipation for the festive season. (Text written by Nadia Baumgart, published in the Kulturspatz Bad Birnbach under “Nature Observations in December)
Poetisch: ein Höckerschwan im Winter – Immer öfter sieht man sie an der Rott überwintern
Diesiger Himmel, aufsteigende Nebelschwaden, blaue Berge in weiter Ferne. Über dem See ziehen Entenschwärme, die Farben erinnern an Fjorde in Island. Eine fast dramatische Ruhe liegt über allem, mystisches Licht bricht durch – und eine graue Wolke legt sich wie ein Deckel über die Gipfel. All das war heute am Chiemsee zu sehen.
Reiherenten, Kolbenenten und Lachmöwen waren zu sehen
FR: Ciel brumeux, volutes de brouillard qui s’élèvent, montagnes bleues au loin. Au‑dessus du lac passent des vols de canards, les couleurs rappellent les fjords d’Islande. Une tranquillité presque dramatique enveloppe le paysage, une lumière mystérieuse perce – et un nuage gris se pose comme un couvercle sur les sommets. Tout cela s’est offert aujourd’hui au Chiemsee.
Chiemgau-AlpenAuch die Fraueninsel ist von Chieming aus zu sehenMysteriös: Der Chiemsee im Spätherbst
Schon ist der August da! Und mit ihm unsere Naturbeobachtungen im Bad Birnbacher Kulturspatz!
Unsere Natur im August Hochsommerlicht und blühende Stauden
Vielfalt der Farben Im August erstrahlt die Natur in ihrem vollen Glanz, mit einer beeindruckenden Palette von Farben, die in den blühenden Stauden und sattem Grün der Landschaft zu finden sind. Der August lässt nun die Früchte des Rottals reifen und malt schöne Sommerlandschaften. Die lichtdurchflutete Hochsommer-Stimmung an der Rott lässt alle Farben aufglühen, während die Früchte an den Bäumen reifen.
Blühende Vielfalt und Farben am Wegesrand In den Rottauen und auf den Wanderwegen rund um Bad Birnbach sind jetzt spätblühende Stauden wie Königskerze, Rainfarn und Odermennig zu sehen. Sie setzen gelbe Akzente in die Landschaft, während der Blutweiderich mit kräftigem Purpur auffällt.
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Reife Früchte und Streuobstwiesen Die Mirabellen und Brombeeren sind reif, Heidelbeeren sind in den Wäldern zu finden. Auch die Streuobstwiesen im Kurgebiet präsentieren sich in Bestform: Äpfel und Zwetschgen hängen bunt an den Bäumen. Diese Wiesen sind nicht nur landschaftlich attraktiv, sondern zählen zu den artenreichsten Biotopen: Sie sind Oasen für Wild- und Honigbienen und viele Insektenarten und bieten vielen Vogelarten Brutlebensräume; durch angrenzende Hecken huschen Rehe und rascheln Igel.
Unsere Vogelwelt Die Vogelwelt zeigt sich im August in Übergangsstimmung. Turmfalken „rütteln“ über Wiesen auf der Suche nach Mäusen, während Mäusebussarde gleitend ihre Kreise ziehen. Stieglitze fressen die Sämereien der Disteln, Ringeltauben sammeln Körner auf Stoppelfeldern. In den Rottauen sind mit etwas Glück auch Waldwasserläufer oder Gebirgsstelzen zu beobachten. Der Pirol und die Mauersegler sind bereits auf dem Weg in ihre südlichen Winterquartiere. Wer sich an der Rott Zeit lässt, kann auch den Eisvogel glitzernd über das Wasser ziehen sehen. Mit etwas Glück erspähen wir auch den seltenen Seidenreiher.
Schmetterlinge und Libellen Noch zeigen sich viele Schmetterlinge auf den Wiesen an der Rott. Welch wunderschönes Schauspiel! Bläulinge naschen an den Blüten und die zweite Faltergeneration ist nun unterwegs – darunter Admirale, und das Landkärtchen. Auch in der Lugenz, insbesondere am Waldrand können wir Falter tanzen sehen, insbesondere das farbige Tagpfauenauge. Libellen sind Hochsommertiere – und spätestens jetzt im August sind auch die letzten ihrer Art geschlüpft. Es ist immer spannend, sie zu beobachten.
Graureiher und Seidenreiher nebeneinanderWir zwei in den Rottauen
Nacktschnecken paaren sich ganz langsam // Les limaces s’accouplent lentement //Land slugs
Schnecken-Sex. Ich weiß, es sieht nicht sehr sexy aus, aber ich habe doch fasziniert hingeschaut, denn die Paarung von Nacktschnecken hatte ich noch nie beobachtet! Zumal ich wusste, dass Nacktschnecken Zwitter sind, konnte ich mir nicht vorstellen, wie sie „das“ machen…Nun, sie machen es wie auf dem Foto, das ich heute Morgen geknipst habe: sie tauschen Spermienpakete aus, da sie sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzen. Das ganze Prozedere hat mehr als 2 Stunden gedauert!
Sie wickeln sich umeinander in einer spiralförmigen Position. Beide Schnecken stülpen ihre Penisse aus, die oft weißlich oder bläulich schimmern. In der Mitte der Spiralform kommt es zur Übertragung von Sperma – das sind die „Schleimpakete“, die man hier sieht.