Forest walk at Christmas time – Promenade dans notre forêt à Noël
Begleitet vom leisen Gezwitscher der Goldhähnchen und dem Trommeln der Spechte, bin ich heute durch unseren Lugenz-Wald gegangen. Zuerst dachte ich: „Was für eine Nebelsuppe!“, aber dann begann der Zauber: Im hellen Nebeldunst erschien jeder Baum, als hätte er einen eigenen Charakter. Birken, gekleidet in das gesprenkelte Fell eines Schneeleoparden, stehen einzeln am Wegesrand, während die grauen Umrisse von Kiefern und hohen Fichten sich zum Himmel strecken. Die Wege sind gepolstert von rostrotem Buchen- und Eichenlaub. In der Holzkapelle wacht die ewige Mutter.
An die vielen Kriegs- und Gewaltopfer unserer Zeit denkend, ging ich durch die tröstende Winternatur. Hoffen wir, dass das neue Jahr friedlicher wird.
Geheimnisvoller WinterwaldLiebevoll geschmückt: Die Bad Birnbacher Holzkapelle im Lugenz-WaldAuch im Nebel schön…
Our old wooden chapel in the middle of the forest in Lower Bavaria. A wonderful place to meditate and pray in silence.
Das bin ich! Ich gehe regelmäßig in meine Lieblingskapelle
Im Bauch des Waldes
In der Dezember-Ausgabe des Rottaler Gsichter Magazins durfte ich als meinen „Lieblingsplatz innen“ die wunderschöne Holzkapelle in der „Lugenz“ (Wald) vorstellen. Hier möchte ich ergänzend noch einige alte Ansichten der Kapelle auf alten Postkarten (ca.1900) und Fotos aus den 30er und 60er Jahren zeigen.
Die älteste Postkarte, die die Holzkapelle in der Lugenz darstellt – um 1900
Für mich machen solche „heiligen Orte“ mitten in der Natur eine Gegend noch liebenswürdiger und emotional erfahrbar. In der Stille mitten im Wald an Gott zu denken, das empfinde ich als Bereicherung meines Lebens. Offenbar geht es vielen anderen auch so, die die Holzkapelle immer wieder besuchen.
Ein Foto der Holzkapelle aus den 30er Jahren
Die Holzkapelle gehört zum Besitz des Arterhofes in Lengham, wo die familiäre Überlieferung berichtet, dass eine Arterhof-Bäuerin in der ersten Hälfte des 19. Jh. diese Kapelle errichten ließ. Zuverlässig ist auch überliefert, dass der Heilige Bruder Konrad aus Parzham (1818 bis 1894) auf seinen Kirchgängen nach Birnbach hier in der Holzkapelle gerastet und gebetet hat.
Am 21.Mai 1945 beteiligten sich rund 1000 Birnbacher an einer Dankprozession zur Holzkapelle für den glücklichen Vorübergang des Kriegsgeschehens in Birnbach.
(Quelle: Josef Putz) Bilder: Hans Berger, Postkarten
In den 60er Jahren…Und heute….Die Holzkapelle zwischen den beiden riesigen Buchen von hinten
This old wooden chapel in our forest (in Lower Bavaria) was built 300 years ago.
Die Holzkapelle in unserem Wald („Lugenz“) wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auf Wunsch einer Bäuerin errichtet. Der mündlichen Überlieferung nach fanden in der Kapelle zahlreiche Gebetserhörungen statt. Zum Dank stifteten viele Votivtafeln, die den Innenraum ausschmücken.
Es ist immer ein schönes Gefühl, sich in diese kleine Kapelle zu setzen und in der Stille die Votivtafeln zu betrachten. Zwei riesige Buchen flankieren das Holzgebäude und scheinen es zu beschützen.