Skorpionsfliege und Neuntöter: der artenreiche Lugenz-Wald

Ein männlicher Neuntöter sitzt auf einem abgeblätterten Baumstamm vor einem hellblauen Himmel.
Ein Neuntöter späht in der Lugenz nach Beute

Gestern sind wir bei schönstem Frühsommer-Licht in der Lugenz auf die Pirsch gegangen. Der Wald ist nach dem Borkenkäfereinfall vor einigen Jahren lichter geworden, was ihn umso artenreicher macht und blühenden Sträuchern Platz gewährt: Holunder und Brombeere blühen gerade um die Wette. Überall entsteht neues Leben.

Wir haben auch eine Skorpionsfliege und einen Neuntöter entdeckt. Ihre Namen mögen furchteinflößend klingen, doch das einzig Gefährliche an ihnen ist tatsächlich nur die Bezeichnung.

Eine Skorpionsfliege sitzt auf einem grünen Blatt in einem üppigen, grünen Wald.
Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis)

Die Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis), eine weit verbreitete Art der Schnabelfliegen in Europa. Besonders auffällig bei den Männchen ist ihr nach oben gebogenes Genitalorgan, das an den Stachel eines Skorpions erinnert – daher ihr Name.

Die Skorpionsfliege ernährt sich von toten Insekten, Pflanzenteilen und gelegentlich auch von Früchten. Sie bevorzugt feuchte Lebensräume wie Wälder und Waldränder. Ihre netzartig geäderten Flügel sind mit dunklen Flecken versehen, was ihr ein charakteristisches Erscheinungsbild verleiht. Trotz ihres furchteinflößenden Namens ist sie weder gefährlich noch giftig.

Ein Neuntöter (Lanius collurio) sitzt auf einem Ast mit blaugrauen Himmel im Hintergrund. Das Männchen hat eine schwarze Augenmaske und einen hellen, rosafarbenen Körper.
Neuntöter – Pie-grièche – (Lanius collurio)

Wir hatten die Ehre und das Glück, einen Neuntöter (Lanius collurio) beobachten und bewundern zu dürfen. Er sitzt auf seiner Ansitzwarte. Hier ein Männchen mit schwarzer Augenmaske. Er spießt Beutetiere oft an Dornen oder spitzen Seitenästen auf, um sie zu zerteilen oder als Vorrat zu halten. Dieser außergewöhnlichen Eigenart verdankt er seinen Namen. Früher nahm man fälschlicherweise an, er müsse stets neun Tiere aufspießen, bevor er eines verzehre.

Zu seinen wichtigsten Niststräuchern zählen Brombeere, Schlehe, Weißdorn und Heckenrose. Und all diese Büsche gibt es nun im Wald, der durch den Borkenkäfer lichter geworden ist.

Zwei Wanderer stehen vor einem Holzschild mit verschiedenen Wanderwegen im Wald.
Wir zwei auf dem Klimapfad-Lugenz – Hier gibt es immer etwas zu entdecken
A scenic view of a lush green valley surrounded by rolling hills and forests, with a small village nestled at the foot of the trees under bright, sunny skies.
Blick auf das Rottal

Und hier die Wanderung im Film:

Reh und Kitz: Ein Naturerlebnis im Lugenzwald

Reh mit Kitz im Lugenzwald

Fast zu schön, um wahr zu sein! Eben haben wir eine halbe Stunde lang in der „Lugenz“ (Lugenzwald) eine Ricke beobachtet, wie sie in aller Ruhe ihr Kitz säugte und liebevoll ableckte. Wir bewegten uns nur in Zeitlupentempo und so konnte ich sie fotografieren. Um uns herum leuchtendes Grün und über uns der Gesang der Vögel. So poetisch kann Realität sein.

Es ist einfach ein unvergessliches Erlebnis, ein Wildtier in solch einer Szene zu beobachten! Ich bin unendlich dankbar dafür. Solche Augenblicke verbinden uns mit der Natur und unseren „wilden“ Wurzeln.

Leider, leider, leider hatte ich kein Stativ dabei – sonst hätte ich noch näher heranzoomen und sogar filmen können. Doch auch so bin ich absolut glücklich, besonders in diesen Zeiten, in denen uns täglich schlimme Nachrichten erreichen. Umso wertvoller sind diese Momente des Friedens.

Ganz still und friedlich
Welch ein wunderbarer Augenblick!
Solche Naturerlebnisse sind wirklich ein Geschenk

Wandern im Silberwald

Silbern funkelten die Baüme im Lugenzwald

Gestern war es wieder zauberhaft im Wald. Die Bäume – aber Sträucher und Gräser – waren in Silber getaucht.

Promenade en forêt hier. Les arbres étaient argentés, l´atmosphère était magique.

Der Kontrast zwischen dem Graubraun der Gräser und dem blauen Silber der Bäume war besonders reizvoll
Frische Luft und Zauberfarben

Meditativer Weihnachts-Waldspaziergang

Die Holzkapelle im Lugenzwald in Niederbayern

Forest walk at Christmas time – Promenade dans notre forêt à Noël

Begleitet vom leisen Gezwitscher der Goldhähnchen und dem Trommeln der Spechte, bin ich heute durch unseren Lugenz-Wald gegangen. Zuerst dachte ich: „Was für eine Nebelsuppe!“, aber dann begann der Zauber: Im hellen Nebeldunst erschien jeder Baum, als hätte er einen eigenen Charakter. Birken, gekleidet in das gesprenkelte Fell eines Schneeleoparden, stehen einzeln am Wegesrand, während die grauen Umrisse von Kiefern und hohen Fichten sich zum Himmel strecken. Die Wege sind gepolstert von rostrotem Buchen- und Eichenlaub. In der Holzkapelle wacht die ewige Mutter.

An die vielen Kriegs- und Gewaltopfer unserer Zeit denkend, ging ich durch die tröstende Winternatur. Hoffen wir, dass das neue Jahr friedlicher wird.

Geheimnisvoller Winterwald
Liebevoll geschmückt: Die Bad Birnbacher Holzkapelle im Lugenz-Wald
Auch im Nebel schön…

Hier mehr zur Holzkapelle

Schmetterlinge im lichten Wald

Landkärtchen (Araschnia levana)  cartes géographiques

Gestern unterwegs in der Lugenz. Im offenen lichten Wald und am Waldrand waren diesmal recht viele Falter zu sehen. Meist Tagpfauenauge, aber einige Landkärtchen (Araschnia levana) waren auch dabei.

FR // Petit tour dans notre forêt. Depuis que les scolytes y ont fait des ravages en 2018/ 2019, de grands espaces se sont ouverts, ce qui augmente la biodiversité. Hier, on a vu beaucoup de Paons-du-jour et quelques « cartes géographiques ».

Tagpfauenauge Paon-du-jour
Holzkapelle in der Lugenz 
Inzwischen mit offenen und lichten Flächen, die die Artenvielfalt fördern