Der Sommer ist da!

Abflug in den Sommer !

Jetzt scheint der Sommer mit viel Sonnenschein und Wärme endgültig da zu sein. Gestern konnten wir an der Rott einen Großen Schillerfalter entdecken. Das hat mich umso mehr gefreut, weil wir bisher noch kaum Schmetterlingen begegnet sind. Der Große Schillerfalter steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in Bayern. Inzwischen sind leider viele heimische Arten selten geworden. Biotope helfen, sie zu erhalten.

Der Große Schillerfalter/ Grand mars changeant (Apatura iris)
Gewöhnlicher Natternkopf/ Vipérine (Echium vulgare)

Wenn der Natternkopf blüht, ist für mich der Sommer da. Wo an den Inndämmen noch nicht gemäht wurde, ist zurzeit die ganze Farbenpracht dieser dekorativen Pflanze zu bewundern

Eifersucht in 3 Teilen – Stummfilm von Nadia und Berndt

Ein bisschen dummes Zeug macht gute Laune.

Heute war es ganz schön aufregend! Erst hat Berndt mit einer Blonden herumgeknutscht, dann…Na ja, schaut einfach selbst. Ein kurzer Stummfilm in 3 Teilen: „Die Eifersucht“

// Petit film muet sur la jalousie tourné par nous deux dans un moment un peu pubertaire 🙂

Komödie in 3 Teilen von Nadia und Berndt

Nadia und Margarita – Sprachen lernen macht Spaß!

Deutschkurs ehrenamtlich
Zusammen lernen ist einfach schön!

Sprachen lernen macht großen Spaß und schafft Brücken! Seit letztem Jahr üben Margarita und ich mit den Telc-Büchern; Margarita kommt aus Moldawien und hat nun ihre A1-Deutsch-Prüfung in der VHS Passau mit „GUT“ bestanden! Inzwischen bringt mir Margarita auch Russisch bei!

Jetzt geht es weiter mit dem Sprachenlernen! Hier einige Einblicke in den Deutschkurs mit Margarita. Wir bereiten uns jetzt auf das Zertifikat B1 vor. Denn um sich richtig „dahoam“ fühlen zu können, ist es natürlich notwendig, kommunizieren zu können.

Es ist allerdings auch wichtig, die Geschichte der Gegend, in der man wohnt, kennenzulernen. Gut, dass Bad Birnbach ein Heimatmuseum hat! Das befindet sich gegenüber der Kirche und zeigt in der historischen Ausstellung „1200 Jahre Bad Birnbach“ die Entwicklung unseres Kurorts von der Steinzeit bis heute.

Margarita hat über die alten Fotos und Geschichten gestaunt und fand es unfassbar, dass unser Thermalwasser aus mehr als 1600 Metern Tiefe kommt.

Die Ausstellung kann man übrigens immer sonntags und montags besichtigen.

In der historischen Ausstellung im Alten Kloster in Bad Birnbach

Meine Mutter hatte in Frankfurt und Berlin bei der Berlitz-Schule Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Von ihr habe ich gelernt, wie man Sprachen unterrichtet und wie bereichernd das ist.

Nach der A1-Prüfung

Buntes Wochenende!

Je souhaite à tous un weekend coloré!

Gestern lief mir ein balzender Fasan über den Weg. Sein Ruf erschien mir ein Gruß, den gebe ich jetzt mit meinem Aquarell weiter: Schönes Wochenende!

Sommerblumen als Farbtherapie – Wild flowers

Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)

Heute war der Himmel grau, aber die vielen blühenden Wildblumen haben auf mich gewirkt wie eine Farbtherapie. Dazu der Gesang der Singdrossel!

Der hübsche Käfer ist der Gemeine Bienenkäfer (Trichodes apiarius)
Die Ringeltauben hatten Streit

Und hier alles noch etwas bewegter:

Moorwiese – Aquarelle

Erinnerung an unsere Wanderung im Ibmer Moor – Bog meadow – Watercolorpainting

Letztens sahen wir diese blühende Moorwiese mit auffliegenden Bekassinen und Perlmuttfaltern. Es hat so gut getan, eine lebendige Wiese zu sehen, das ist so selten geworden.

Spaziergang im Ibmer Moor

Perlmuttfalter im Ibmer Moor

Spaziergang gestern im Ibmer Moor – Geschützt ist die Moorlandschaft als österreichisches Naturschutzgebiet und Natura 2000-Vogelschutzgebiet unter dem Namen „Frankinger Moos“

EN: The moor landscape is protected as an Austrian nature reserve and Natura 2000 bird sanctuary under the name “Frankinger Moos”

Infotafel Ibmer Moor
Radfahren für Kühe verboten 🙂

Hier ein Video über den etwas verregneten Juni-Tag im Ibmer Moor. Zu sehen sind einige Moorpflanzen, ein Perlmuttfalter und ein Streit wegen Artenbestimmung. Wer hat recht?

Schöner Spaziergang mit humorvollen Einlagen

Heimatgeschichten – „Die entsetzliche Verwilderung der Bauernjugend im Rotthal“

Illustration Heimatgeschichten Raufende junge Bauern im Rottal
Illustration der Heimatgeschichten: Nadia Baumgart

Heimatgeschichte über die „entsetzliche Verwilderung der Bauernjugend“ im Rottal

Gab es bei uns weniger Kriminalität in der „guten alten Zeit“? Eine gute Frage, auf die ein Artikel aus der Straubinger Zeitung vom Jahr 1874 eine eindeutige Antwort gibt: Ein „trauriger“ Zeitungsbeitrag über die Verwahrlosung und „Verwilderung“ der Rottaler Jugend, der darauf hinweist, dass selbst Kinder sich hier unmöglich benehmen. Dass ein frecher Schüler wortwörtlich im Text zitiert wurde, ist – trotz des traurigen Anlasses – doch sehr witzig.

„Trauriges, sehr Trauriges haben wir aus dem Rotthale wieder zu berichtigen, so schreibt ein Correspondent des Kur. f. Ndb. In Birnbach wurde vor kurzem ein Bursche erstochen und in Aigen gelegentlich der kirchlichen Bernardifeierein ein junger Räufer durch 3 Messerstiche lebensgefährlich verwundet.

Der sonstigen Kraftübungen, bei welchen die Schädel tüchtig geklopft, Schlagwunden versetzt, Zähne eingebrochen werden u.s.w., wollen wir gar nicht erwähnen, das gehört ja zur Sonntagsfeier; aber eines Vorkommnisses müssen wir noch gedenken, weil es Zeugniß gibt von der entsetzlichen Verwilderung unserer Bauernjugend. In der Schule zu k. bestrafte der Kooperator einen Werktagsschüler mit 2 Tatzen. Das Büblein war nicht faul, zu schreien: „Leitla, rennata s´messer in d‘ Wampen, daß da s’Satz anahängat!“ zu deutsch: Mit Vergnügen wollte ich dir das Messer in den Bauch stoßen, daß dir die Gedärme heraushingen. Nicht wahr, das sind hoffnungsfrohe Rangen[1], die schon in der Schule Mordpläne hegen! Zu was wird das noch führen?“

Quelle: Straubinger Zeitung. 1874,7/12 ## 20.10.1874


[1] lebhaftes Kind, das aus Übermut gern etwas anstellt (Duden)

Unsere Natur im Juni

Bläuling über Hornklee

Unsere Natur im Juni – Der neue Kulturspatz ist da und somit auch mein Beitrag in der Rubrik „Naturbeobachtung“. Hier zeige ich einige Bilder, die ich im Juni der vergangenen Jahre in unserer Region gemacht habe. Es gibt immer so viel zu bewundern! Allerdings haben wir in diesem Jahr noch kaum Schmetterlinge gesehen und hoffen, dass wir sie wieder vermehrt erleben dürfen, wenn das Wetter wieder trockener wird. Ich wünsche uns allen einen schönen und friedlichen Sommer!

Kornblumen
Naturbeobachtung – im Kulturspatz Bad Birnbach

Am 21. Juni ist offiziell Sommerbeginn. Die Natur hält sich allerdings an keinen Kalender.

Jetzt gibt es so viel Schönes zu sehen! Viele Wildbienen und Schmetterlinge schwirren durch die Lüfte; bewundern können wir sie immer, wenn wir sie auch nicht alle kennen. Einfach traumhaft! Eines dieser fliegenden Wunder können wir uns allerdings merken: Es ist die Gebänderte Prachtlibelle, die nun an der Rott ihre akrobatischen Flugkünste zeigt. Die Männchen haben einen schillernd dunkel-blaugrün gefärbten Körper, und die durchscheinenden Flügel weisen je eine breite schwarzblaue Binde auf.

Die Vögel sind jetzt insgesamt ruhiger; denn die Nester sind weitgehend besetzt, und die Reviere sind belegt. Dafür ruft der Kuckuck und flötet der Pirol. Welch harmonische Musik!

Vielleicht läuft uns auch ein flinker Feldhase oder ein bunter Fasan über den Weg. Naturerlebnisse machen einfach glücklich.

Und es blüht farbenprächtig an den Wegen: Heckenrose, Beinwell, Johanniskraut und Schafgarbe malen die Wiesen bunt an. Selbst im Wald explodieren die Farben, wenn auch die Grüntöne überwiegen. Ein schönes Aufmerksamkeits-Spiel für unterwegs? Schauen wir einmal hin und fragen wir uns, wie viele verschiedene Töne unter dem dichten Blätterdach aufleuchten: Von Apfelgrün über Jadegrün bis hin zum dunklen Tannengrün umgeben, keimt jetzt manchmal ein „Amazonas-Gefühl“ auf.

Gebänderte Prachtlibelle

Heimatgeschichten – Von Birnbach nach Hamburg: Der Sozialdemokrat Ignaz Auer

Tuschezeichnung von Ignaz Auer

Heimatgeschichten – Von Birnbach nach Hamburg: Der Sozialdemokrat Ignaz Auer.

Wieder fand ich eine interessante Meldung über unsere Region in alten, digitalisierten Zeitungsarchiven. Diesmal geht es um eine Persönlichkeit, die die Anfänge der Sozialdemokratie in Deutschland mitgeprägt hat und nach der sogar eine Straße in Hamburg benannt ist. Es geht um Ignaz Auer. Er besuchte die Schule in Birnbach!

Hier der kurze Beitrag im Rottaler Boten von 1877:

„Pfarrkirchen. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Ignaz Auer von Hamburg dürfte auch in unserer Gegend nicht unbekannt sein. Er ist aus Dommelstadl gebürtig und soll in den Jahren 1853-1860 die Schule in Birnbach besucht haben.“[1]

Dass ein Politiker, der die frühe Demokratie in Deutschland mitgeprägt hat, hier die Schule besucht hat, darauf darf unsere Ortschaft wirklich stolz sein! So habe ich versucht, ihn mit Tusche nach alten Fotos zu portraitieren. Auch Theodor Heuss, der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland hat – wie ich heute – vor diesem Foto meditiert. Das war im Jahr 1953:

„Die Stunden verbrachte ich damit, (…) den Kopf eines Mannes zu studieren, der, erst Mitte der Fünfzig, mit einem falben Schütterbart viel älter wirkte und ein Stück von einem Patriarchen und ein Stück von einem resignierten Skeptiker an sich hatte. Das war Ignaz Auer. (…) Daß er, frühe leidend, bereits 1907 starb, ist vielleicht – ich sage mit Bedacht: vielleicht – für die sozialistische Bewegung der schwerste Verlust gewesen.“ (Quelle: Theodor Heuss, Jugenderinnerungen, Tübingen, 1953)

Aber wer war nun Ignaz Auer?

Eine kurze Zusammenfassung seines Lebens fand ich in einer Meldung der SPD Ravensburg von 2015, die ich hier zitiere:

„Geboren am 19. April 1846 in Dommelstadl bei Passau in ärmlichsten Verhältnissen. Hirtenjunge, kurzer Besuch der Volksschule, dann Lehre als Sattler, gefolgt von Wanderjahren. Ab 1874 Sekretär des Parteiausschusses in Hamburg. Agitationsarbeit für die SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei). Verschiedene wichtige Funktionen in der Parteiorganisation, insbesondere in der Zeit der Sozialistengesetze. 1877 erstmals in den Reichstag gewählt, mit Unterbrüchen dort bis 1906. 1887 gemeinsam mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht in der Kommission zur Ausarbeitung eines neuen Parteiprogrammes. Ignaz Auer kränkelte zeitlebens und verstarb am 10. April 1907, neun Tage vor seinem 61. Geburtstag.“[2]

Wer mehr über diesen Politiker erfahren möchte, dem sei Wikipedia empfohlen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Auer#:~:text=Ignaz%20Auer%20(*%2019.,und%20Mitglied%20im%20Deutschen%20Reichstag .


[1] Quelle: Rottaler Bote : Pfarrkirchener Tag- und Anzeigeblatt. 1877 = [Jg. 7] ## 09.03.1877

[2] (Von Günther Biegert und Bodo Rudolf) https://www.spd-ravensburg.de/meldungen/ignaz-auer-und-erhard-auer-zwei-grosse-sozialdemokraten/ IGNAZ AUER UND ERHARD AUER – ZWEI GROSSE SOZIALDEMOKRATEN Veröffentlicht am 01.08.2015