Heimische Natur retten – Nicht nur Unterschriften sammeln

Gebirgsstelze an der Rott

Heute an der Rott – Wieder die Gebirgsstelze, den Flussuferläufer, Eisvögel und Waldwasserläufer gesehen. Wir können stolz sein, dass wir noch eine solche Artenvielfalt in unserem Umfeld haben!

Ich muss aber ehrlich sagen, manchmal ist mir bang um unsere heimische Natur. In den sozialen Medien gibt es ständig Aufrufe, den Schweinswal zu retten oder zu unterschreiben, um die Regenwälder im Kongo zu schützen. Das ist schön und gut.

Aber wer achtet hier auf unsere seltenen Arten? Gerade im Sommer laufen die Menschen am liebsten auf den Kiesstränden und Dämmen herum, lassen ihre Hunde dort baden. Natürlich darf man auch in der Natur Spaß haben. Leider wird aber nirgendwo auf Arten hingewiesen, die gerade auf gerade diesen Kiesufern brüten. Ich hoffe sehr, dass sie auch in den nächsten Jahren noch zu sehen sein werden und wünsche mir, dass wir nicht nur Bäume umarmen und Unterschriften gegen Silberminen in Argentinien sammeln, sondern uns auch liebevoll um die Wildtiere unserer Gegend bemühen.

#artenschutz #rottalinn #naturschutz

Ein Siberreiher am Fluss
Der Turmfalke
Der seltene Flussuferläufer an der Rott

Und hier noch ein entspannendes Video über die Natur an der Rott im September:

Unser erstes Mal :-)

Our first little ringed plover!

Notre premier pluvier petit-gravelot! Quelle émotion! Nous avons pu l´observer sur un champ proche d´une rivière avec forêt rivulaire. Cette rivière fait part d´un projet de protection de la nature en Basse-Bavière.

Yeah, unser erster Flussregenpfeifer! Dass wir ihn überhaupt wahrnehmen konnten, lag daran, dass er in unserer Nähe auf dem Acker gelandet ist. Wie klein und gut getarnt er ist, das zeigt Foto Nummer 2. Wahrscheinlich brütet er am Fluss. Sein Nest baut er als Mulde am Boden.

Wo wir ihn gesehen haben? Im Vilstal! Im Rahmen des Projekts „Lebendiges Vilstal“ wurde vor Jahren der Bereich zwischen Liessing und Schönerting renaturiert. Das Projekt wird vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) – Little ringed plover
Where is the plover? Wer findet den Flussregenpfeifer auf dem Acker?

Es gibt Kritiker solcher Naturschutz-Maßnahmen. Heute konnten wir jedoch wieder einmal feststellen, dass diese Projekte extrem wichtig für den Erhalt vieler Arten sind. Denn genau in diesem Gebiet konnten wir heute zum ersten Mal den Flussregenpfeifer aus der Nähe beobachten. Dieser wird in der Roten Liste Bayern als „gefährdet“ geführt und braucht zum Brüten naturnahe Flüsse mit kiesigen Ufern.

Hier ist etwas mehr Info über das BayernNetzNatur-Projekt „Lebendiges Vilstal“ – für mehr Biodiversität in der Kulturlandschaft:

Ziel ist es, die Fluss- und Auenlandschaft entlang der unteren Vils durch zahlreiche Maß nahmen ökologisch aufzuwerten, die biologische Vielfalt zu steigern und den regionalen Biotopverbund zu stärken.

Flussregenpfeifer in Niederbayern

Einfach schee!

Euplagia quadripunctaria - Russischer Bär in Niederbayern
Euplagia quadripunctaria

For the first time in my life, I saw a butterfly named the Jersey tiger (Euplagia quadripunctaria).

Wunderschöner Waldspaziergang mit großer Überraschung: Zum ersten Mal habe ich diesen Schmetterling gesehen, den ich bisher nur von Infotafeln aus dem Rheingau kannte: den Russischen Bär, auch Spanische Flagge genannt. Es ist beeindruckend, ihn zu beobachten, denn kaum öffnet er die Flügel, erscheint er tiefrot. Kaum schließt er sie, verschwindet er beinahe in der Vegetation, weil man nur die schwarz-gelb gestreiften Oberflügel wahrnimmt.

Waldschachtelhalm
Naturwald in Niederbayern
Naturwald

Viel los im Biotop!

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Raupen des Tagpfauenauges

Gestern durfte ich Natur-Experten auf einer vom BUND Naturschutz neu erworbenen Fläche begleiten. Der Anlass war der GEO-Tag der Artenvielfalt. Es ist immer faszinierend mitzubekommen, was alles in unserer Region so wächst und sonst so kreucht und fleucht. Zum ersten Mal habe ich die Raupen des Tagpfauenauges gesehen. Unterwegs waren auch viele Libellen, darunter die Plattbauchlibelle. Auch die Furchenbiene zeigte sich. Insgesamt war es wieder einmal sehr spannend, Neues über unsere heimische Natur zu erfahren.

2- Plattbauchlibelle
Die Plattbauchlibelle am Fischteich
3
Eine Furchenbiene
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Dekorativ ist sie, diese gut versteckte kleine Schnecke….

Mehr zum Naturschutz im Landkreis:

https://rottal-inn.bund-naturschutz.de/

Natur in Bad Birnbach

Ich LIEBE Natur und Tiere. Oftmals fehlt die Information über regionale Vorkommen. Und ich glaube, man kann Natur besser schützen, wenn man weiß, was da so kreucht und fleucht 🙂

Deswegen freue ich mich sehr, dass mein Beitrag „Achtung Tierbabys!“ im „Kurspatz“, der Infozeitschrift des Kurortes, veröffentlicht wurde:

Natur_in_Bad_Birnbach_Kurspatz_Nadia_Baumgart

Achtung, Tierbabys!

Wussten Sie, dass wir in Bad Birnbach noch eine ungewöhnlich artenreiche Tierwelt haben? Selbst im Kurpark werden immer wieder Wildtiere beobachtet. Gerade im Frühling hat man manchmal das große Glück, einen Blick auf inzwischen selten gewordene Tiere zu erhaschen.

Dass eine Biberfamilie am Weiher am Altrottarm lebt, kann man schon anhand der zahlreichen charakteristischen Spuren erkennen. Biber kriegen ihre Babys im Mai, waren lange in Bayern ausgerottet und sind inzwischen geschützt. Als „Landschaftsgestalter“ schaffen sie wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen, Fische, Amphibien, Insekten und Vögel.

Auch eine Fasanenfamilie ist im Kurpark heimisch und führt die Küken in angrenzenden Wiesen und Feldern spazieren; Feldhasen spielen oftmals in der Abenddämmerung im Gras. Auf den Feldern und Wiesen der Umgebung brütet noch der hübsche Kiebitz. Als Bodenbrüter ist er schon ab März ganz besonders in Gefahr, von Menschen oder frei laufenden Hunden aufgestöbert zu werden.

Wenn Sie achtsam durch den Kurpark, den Wald um Bad Birnbach oder an der Rott entlang gehen, gelingt es Ihnen bestimmt, Baumläufer und Kleiber an Stämmen zu sehen oder dem harmonischen Gesang von Mönchsgrasmücke, Stieglitz und Goldammer zu lauschen. Auch der Eisvogel zischt manchmal über Wasserflächen. Welch ein Schauspiel!

Ganz besonders stolz sind wir auf den Besuch eines Nachtreihers im Oktober 2018: der extrem seltene Jungvogel saß ganz still auf einem Ast im Weiher. In ganz Deutschland werden nur noch ca. 20 Brutpaare vermutet, der Nachtreiher wird in der Roten Liste der Brutvögel als „stark gefährdet“ aufgeführt. Dass er in Bad Birnbach gesehen wurde, spricht dafür, dass es hier noch intakte Biotope gibt.

Diese Wildtier-Arten haben es in unserer Welt immer schwerer. Wir alle tragen die Verantwortung, an ihrem Erhalt mitzuwirken, damit unsere Natur auch in Zukunft lebendig bleibe. Denn ein achtsamer Umgang mit unserer Umgebung dient nicht nur den Tierbabys, sondern tut auch Körper, Geist und Seele gut.

Fotos: Nachtreiher im Kurort, Kiebitz mit Nachwuchs in Bad Birnbach

Text und Fotos: Nadia Baumgart

Seltene Entdeckung!

Welch eine Freude! Heute haben wir am Weiher am Kurpark von Bad Birnbach einen Nachtreiher-Jungvogel (Nycticorax nycticorax) gesehen. Wir können ruhig stolz sein: in ganz Deutschland gab es 2009 laut Wikipedia nur 18 bis 22 Brutpaare! Der Nachtreiher ist in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 2 („stark gefährdet“) aufgeführt. Ich hoffe, dass der Weiher in Zukunft geschützt wird…

An extremely rare guest with only 18 to 22 breeding pairs in Germany: the night heron (Nycticorax nycticorax)! We saw him tonight in our town…

 

Und hier die Geschichte unter „Leserfotos“ in der PNP Pfarrkirchen:

PNP-Nachtreiher-Pfarrkirchen-Bad-Birnbach