Lebendiges Wasser im Ilztal

At the river Ilz in BavariaLe long du fleuve Ilz en Bavière

Gestern haben wir mal wieder einen schönen Ausflug ins romantische Ilztal gemacht. Wir haben massenhaft Schwammerl am Wegesrand gefunden. Mich fasziniert die dunkle Farbe des Ilzwassers, die durch ausgewaschene Huminstoffe aus Torf- und Moorböden entsteht. Nicht umsonst wird der lebendige Fluss „schwarze Perle“ genannt.

Alte Mühlen haben immer etwas Romantisches…
Romantische Natur im Herbst
So langsam kommen die schönen Herbstfarben
Pilze gibt es in diesem Herbst viele!

Und hier noch ein kurzes Video…Es rauscht!

Spaziergang im Ilztal

Einen wunderschönen Tag haben wir gestern im Naturschutzgebiet Oberes Ilztal verbracht. Schönes Licht gab es, die ersten Sumpfdotterblumen gesehen und so manchen Eichelhäher. Auch Schöllkraut und Beinwell blühen. Das Wasser der Ilz erscheint sehr dunkel, manchmal gar schwarz. Deswegen wird sie „Schwarze Perle“ genannt. Die Färbung stammt von den ausgewaschenen Huminstoffen der Moore und Fichtenwälder.

Die Ilz ist etwa 70 km lang, sie ist ein Nebenfluss der Donau im Bayerischen Wald. Ich mag die natürliche, beinahe wilde Atmosphäre in ihrer Umgebung. Man hört sie immer im Hintergrund rauschen.

EN: In the nature reserve of the river Ilz. This river in the Bavarian Forest has a dark colour in the shadow because of its content of material coming from moors.

FR: J´aime beaucoup l´atmosphère de la vallée du petit fleuve « Ilz » dans la Foret Bavaroise. On entend toujours le murmure de l´eau qui semble presque noire dans l´ombre à cause de son contenu de matières provenant des tourbières.

#ilztal

Nature walk video // Hier sieht man das Wasser rauschen:

Ilztalwanderung – Valley hike

Wanderung im FFH-Gebiet „Ilz-Talsystem“ bei Ruderting im Bayerischen Wald

Valley hike in a European Nature Reserve along the river Ilz in the Bavarian Forest

Wanderung im FFH-Gebiet „Ilz-Talsystem“ bei Ruderting im Bayerischen Wald

Mit dem sympathischen Ilz-Gebietsbetreuer Stefan Poost und einigen Naturliebhabern machen wir uns bei strahlendem Frühlingswetter auf den Weg. Die Ilz wird aufgrund ihres dunklen durch trübe Huminstoffe gefärbtes Wassers auch „Schwarze Perle“ genannt. Die Farbe wirkt in der Sonne manchmal rostrot, im Schatten tiefschwarz.

Herr Poost erklärt uns, dass 1992 die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie) in der EU gegründet wurde. Die Ausweisung des „Ilz-Talsystems“ als FFH-Gebiet hat dessen Schutzstatus in den Rang europäisch bedeutender Schutzgebiete gehoben. Alle FFH-Gebiete in der EU bilden ein mehr oder weniger zusammenhängendes Netz, das unter dem Oberbegriff „Natura 2000“ geführt wird.

Die Wasserqualität der Ilz sei dank mehrerer Kläranlagen recht gut. In dem Abschnitt, in dem wir wandern, ist die Ilz von einem hohen, dekorativ wirkendem Gras gesäumt, der Banat-Segge; eine Pflanze, die sich von Rumänien aus bis hierher verbreitet hat. Stefan Poost unterbricht seine Rede, um auf das blühende wollige Lungenkraut hinzuweisen, das noch häufig im Iztal anzufinden sei.

Eine seiner Aufgaben besteht darin, Waldbesitzer zu beraten. Durch diesen Kontakt wurde erreicht, dass mehrere Hektar Fichtenwälder in Auwälder verwandelt wurden. Trotzdem wird die Fichte immer noch zu oft und auf ungeeigneten Flächen gepflanzt. Als Flachwurzler sei die Fichte nicht wirklich für die Aufforstung von Auen und Wiesen geeignet, wo sie schon bald von Stürmen niedergemäht wird. Häufige Fichten-Reinbestände fördern außerdem die Ausbreitung des Borkenkäfers. „Die Natur kennt keine Reinbestände“, sagt Stefan Poost. Besser wären Mischwälder mit Buche, Tanne, Bergahorn sowie Erlen, Weiden und Pappeln entlang der Gewässer.

Der Gebietsbetreuer weist auf einen frisch geschlagenen Hang. „Es liegt in unserer Verantwortung, was hier in 150 Jahren wächst!“

Nun kommen wir an einem ehemaligen Granit-Steinbruch vorbei, der offen gehalten wird, um Falken, Fledermäuse und Uhus Unterschlupf zu bieten.

Kleine Wasserläufe und feuchte Gebiete mit Blocküberlagerungen bieten Feuersalamandern und dem sehr seltenen Grubenlaufkäfer gute Biotope.

Im Rahmen des FFH-Managements werden auch Kleinstgewässer und kleine Tümpel angelegt, um die Ansiedlung und den Erhalt von Gelbbauchunken zu fördern.

Gelbbauchunke

Gelbbauchunke im Ilztal – Foto S. Poost

Wir kommen nun an einem kleinen, grünen Tümpel vorbei. Die Vegetation zeigt hier viele Biberspuren.

In Deutschland wurde er ausgerottet, weil er für sein Fell und das damals sehr teure Drüsensekret Bibergeil gejagt wurde, aber auch weil er in der Fastenzeit als „Fastenspeise“ fungierte. Inzwischen hat er sich in Bayern wieder gut etabliert und ist an vielen Flussläufen zu finden, wo er mit seiner „Familie“, d. h. als Paar mit zwei Jungen vom Vorjahr sowie zwei Neugeborenen in Revieren, die je nach Nahrungsangebot, mehrere km umfassen können lebt. Pappeln sind sein Lieblingsbaum. „Wir können nur hoffen, dass es uns gelingt, dem Biber trotz seiner vielen Feinde einen Platz in unserer Welt zu gewähren. Wir müssen lernen, mit dem Biber zu leben“, so Herr Poost. Inzwischen darf der Biber in bestimmten Fällen schon „entnommen“ werden.

Anhand der Eschen, die von einem asiatischen Pilz befallen sind und absterben, wird uns die negative Auswirkung der Globalisierung auf die Natur bewusster. Parasiten, Krankheiten und Pilze verbreiten sich immer schneller und können ganze Arten binnen weniger Jahre zerstören.

Es war eine sehr schöne Wanderung und wir freuen uns, nebenbei dank der Erläuterungen von Stefan Poost vieles erfahren zu haben.

Hier noch der Verlauf des FFH-Gebietes „Ilz-Talsystems“ :

Karte-Ilztal-Map

FFH-Gebiet Ilz-Talsystem

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