Romantische Wanderung zu den Kaser Steinstuben

Ein Mann sitzt auf einer Bank im Wald, umgeben von dichtem Grün und Felsen, während er die friedliche Umgebung genießt.
Blick auf das Geröll in den Kaser Steinstuben

Gestern haben wir eine romantische Wanderung zu den Kaser Steinstuben bei Triftern gemacht. Alles blüht und gedeiht, da werde ich so dankbar innerlich. Begleitet wurden wir durch Hasen und junge Bachstelzen, die am Feldrand zwitscherten. Es ging durch Getreidefelder zum Wald und dort zu den „Steinstuben“. Dort liegen riesige Steinblöcke wild durcheinander, in grünes Moos gekleidet und umschlossen von Fichten, Eschen und Holunder. Ein wunderbarer, stiller Ort.

Ein sonniger Wald mit großen, moosbedeckten Steinblöcken und Bäumen im Hintergrund.
Kaser Steinstuben: Geröll mit Geschichte

Die Steine werden „Konglomeratblöcke“ genannt. Vor 40 Millionen Jahren entstand in Südbayern eine Senke (das Molassebecken), die 30 Millionen Jahre lang Schutt aus den Alpen und anderen Gebieten sammelte. Flüsse lagerten Sand und Kies ab, hauptsächlich Quarz, Kalk und Dolomit. Durch ein Bindemittel wurde daraus festes Quarzkonglomerat. Regenwasser spülte feines Material weg, übrig blieben große Felsblöcke.

Hier mehr vom LfU Bayern: LfU.bayern.de/Geologie/Bayerns_schoenste_geotope

Spiegel mit reflektierenden Bildern einer ländlichen Szenerie, einschließlich einer Scheune und zwei Personen, die auf einem Weg stehen.
Wandern im Rottal ist immer schön!

Und hier noch im Video:

Feinkost für Tiere und Wirtshaussterben

Romantisch, dieses Häuschen in Grongörgen

Unterwegs im Rottal. Gestern haben wir wieder einmal eine kleine Tour gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass immer mehr Gasthöfe geschlossen sind. Neben einem geschlossenen Wirtshaus steht ein großes Lagerhaus mit „Feinkost für Tiere“. Dort werden Bio-Produkte für „kleine Schleckermäuler“ und „Große Genießer“ aus Rind, Pute, Lamm und Wild umgeschlagen. Vielleicht eine Zukunftsbranche für unsere Landwirtschaft, die das Wirtshaussterben wett macht 🙂 …

Die wunderschöne Kirchentür in Grongörgen
Alter Vierseithof
„Lost places“ haben wir auch 🙂

Wald im Wandel

2020: Unser Lugenz-Wald im Wandel

Gestern war ich im angrenzenden Wald. Auf der Wanderung konnte ich wieder feststellen, welche Ausmaße die Kahlflächen bekommen haben. Ein beklemmendes Gefühl…

Der Wald hat aber viele Gesichter bekommen: Hier und da wachsen schon die neuen Bäume gut in die Höhe, ein Meer von frischem Grün.

Auf anderen Flächen denkt man: „Wald oder Wüste?“. Es bietet sich ein trauriges Bild: Baumstümpfe, abgerissene Äste, vom Laster gefallene Hackschnitzel-Haufen. Dafür hat man ganz neue Sichten und Panoramen und ungewohnte Blicke auf Nachbarorte.

„Käferholz“

Immer wieder nimmt man auch den Verbiss an jungen Tannen und Pflanzen wahr. Deswegen werden bestimmte Flächen inzwischen eingezäunt. An bestimmten Stellen kommen die „Schwammerl“ wieder hoch, an anderen fehlen sie. Wie es weiter geht mit unseren Wäldern, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen.

In der Lugenz im Rottal 2020

Die Gründe für diese Entwicklung liegen laut Umwelt-Organisationen in der Massenvermehrung des Borkenkäfers, der sich aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre in den Fichtenbeständen ungehemmt entwickeln konnte.

Der Natur fehlten in den Jahren 2018 und 2019 bis zu einem Drittel der Niederschläge, die in früheren Jahren üblich waren. Jetzt sei es an der Zeit, den Grundstein für den Aufbau trockenheitsresistenter, zukunftsfähiger, laubholzreicher Wälder zu legen.

Auch wenn wir entsetzt auf das Phänomen Borkenkäfer blicken wie auf eine moderne Plage, sollte uns bewusst sein, dass es auch in der Vergangenheit Borkenkäfer-Einfälle gab.

Nun ist die Frage, was man in früheren Zeiten über das gefürchtete Insekt wusste. Ich wurde fündig im Blatt Ökonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, Juli 1812. Im „Beitrag zur Geschichte der Wurmtrockniß“ vermutet der Autor – ein Forstdirektor in Böhmen – die Wurmtrockniß sei „vor beinahe 50 Jahren“ entstanden und zunächst vom Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch  (*1714; † 1786) wissenschaftlich beschrieben.

Hier wird also angenommen, dass die ersten Borkenkäferplagen um 1760 entstanden sein könnten. Hier mehr darüber:

Killer-der-Urwälder-oder-Unschuldslamm-der-Borkenkafer/

Wonnemonat

Gelb, rot und weiß erscheint die Welt im Mai

Nach einer längeren Regenperiode explodierten heute die Farben. Romantisch war es mal wieder im Rottal