Zwischen Licht und Landschaft – Morgens im Lugenzwald

Lugenz-Wald bei Weng

Heute führte mich mein Weg durch den Wald. Als ich am anderen Ende des Waldes hinauskam, zeigten sich die schönen Hügel des Rottals. Die Spätsommer-Brise, der Warnruf der Zaunkönige im Brombeergebüsch, das leise Knirschen von Gras und Steinen unter meinen Füßen und das warme Licht, alles schien mir wie verzaubert.

FR: Aujourd’hui, mon chemin m’a menée à travers la forêt. Lorsque j’en suis sortie de l’autre côté, les belles collines du Rottal se sont dévoilées. La brise de fin d’été, le cri d’alerte des troglodytes cachés dans les ronces, le léger crissement de l’herbe et des pierres sous mes pas, et cette lumière chaude — tout me semblait enchanté.

Blick auf das hügelige Rottal
Beruhigende Bilder – Hier in Lengham

Romantische Wanderung zu den Kaser Steinstuben

Ein Mann sitzt auf einer Bank im Wald, umgeben von dichtem Grün und Felsen, während er die friedliche Umgebung genießt.
Blick auf das Geröll in den Kaser Steinstuben

Gestern haben wir eine romantische Wanderung zu den Kaser Steinstuben bei Triftern gemacht. Alles blüht und gedeiht, da werde ich so dankbar innerlich. Begleitet wurden wir durch Hasen und junge Bachstelzen, die am Feldrand zwitscherten. Es ging durch Getreidefelder zum Wald und dort zu den „Steinstuben“. Dort liegen riesige Steinblöcke wild durcheinander, in grünes Moos gekleidet und umschlossen von Fichten, Eschen und Holunder. Ein wunderbarer, stiller Ort.

Ein sonniger Wald mit großen, moosbedeckten Steinblöcken und Bäumen im Hintergrund.
Kaser Steinstuben: Geröll mit Geschichte

Die Steine werden „Konglomeratblöcke“ genannt. Vor 40 Millionen Jahren entstand in Südbayern eine Senke (das Molassebecken), die 30 Millionen Jahre lang Schutt aus den Alpen und anderen Gebieten sammelte. Flüsse lagerten Sand und Kies ab, hauptsächlich Quarz, Kalk und Dolomit. Durch ein Bindemittel wurde daraus festes Quarzkonglomerat. Regenwasser spülte feines Material weg, übrig blieben große Felsblöcke.

Hier mehr vom LfU Bayern: LfU.bayern.de/Geologie/Bayerns_schoenste_geotope

Spiegel mit reflektierenden Bildern einer ländlichen Szenerie, einschließlich einer Scheune und zwei Personen, die auf einem Weg stehen.
Wandern im Rottal ist immer schön!

Und hier noch im Video:

Skorpionsfliege und Neuntöter: der artenreiche Lugenz-Wald

Ein männlicher Neuntöter sitzt auf einem abgeblätterten Baumstamm vor einem hellblauen Himmel.
Ein Neuntöter späht in der Lugenz nach Beute

Gestern sind wir bei schönstem Frühsommer-Licht in der Lugenz auf die Pirsch gegangen. Der Wald ist nach dem Borkenkäfereinfall vor einigen Jahren lichter geworden, was ihn umso artenreicher macht und blühenden Sträuchern Platz gewährt: Holunder und Brombeere blühen gerade um die Wette. Überall entsteht neues Leben.

Wir haben auch eine Skorpionsfliege und einen Neuntöter entdeckt. Ihre Namen mögen furchteinflößend klingen, doch das einzig Gefährliche an ihnen ist tatsächlich nur die Bezeichnung.

Eine Skorpionsfliege sitzt auf einem grünen Blatt in einem üppigen, grünen Wald.
Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis)

Die Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis), eine weit verbreitete Art der Schnabelfliegen in Europa. Besonders auffällig bei den Männchen ist ihr nach oben gebogenes Genitalorgan, das an den Stachel eines Skorpions erinnert – daher ihr Name.

Die Skorpionsfliege ernährt sich von toten Insekten, Pflanzenteilen und gelegentlich auch von Früchten. Sie bevorzugt feuchte Lebensräume wie Wälder und Waldränder. Ihre netzartig geäderten Flügel sind mit dunklen Flecken versehen, was ihr ein charakteristisches Erscheinungsbild verleiht. Trotz ihres furchteinflößenden Namens ist sie weder gefährlich noch giftig.

Ein Neuntöter (Lanius collurio) sitzt auf einem Ast mit blaugrauen Himmel im Hintergrund. Das Männchen hat eine schwarze Augenmaske und einen hellen, rosafarbenen Körper.
Neuntöter – Pie-grièche – (Lanius collurio)

Wir hatten die Ehre und das Glück, einen Neuntöter (Lanius collurio) beobachten und bewundern zu dürfen. Er sitzt auf seiner Ansitzwarte. Hier ein Männchen mit schwarzer Augenmaske. Er spießt Beutetiere oft an Dornen oder spitzen Seitenästen auf, um sie zu zerteilen oder als Vorrat zu halten. Dieser außergewöhnlichen Eigenart verdankt er seinen Namen. Früher nahm man fälschlicherweise an, er müsse stets neun Tiere aufspießen, bevor er eines verzehre.

Zu seinen wichtigsten Niststräuchern zählen Brombeere, Schlehe, Weißdorn und Heckenrose. Und all diese Büsche gibt es nun im Wald, der durch den Borkenkäfer lichter geworden ist.

Zwei Wanderer stehen vor einem Holzschild mit verschiedenen Wanderwegen im Wald.
Wir zwei auf dem Klimapfad-Lugenz – Hier gibt es immer etwas zu entdecken
A scenic view of a lush green valley surrounded by rolling hills and forests, with a small village nestled at the foot of the trees under bright, sunny skies.
Blick auf das Rottal

Und hier die Wanderung im Film:

Weite Landschaften und schöne Höfe

Blick auf sanfte Hügel und weite Felder in verschiedenen Grüntönen, mit einem Wald im Hintergrund unter einem klaren Himmel.
Rottaler Hügellandschaft

Gestern haben wir eine Rundwanderung bei Egglham gemacht – tolle Panoramen, riesige Höfe, weite Sichten. Es ging über Hügel und durch Wälder. Immer wieder erscheint jenseits der welligen Landschaften der Bayerische Wald als blaue Linie am Horizont. Ich habe mich richtig geborgen gefühlt in all dem frischen Grün unter einem sehr weiten Himmel.

Eine Gruppe von Vögeln fliegt über eine grüne Wiese unter einem blauen Himmel mit einigen Wolken.
Immer wieder fliegt ein Schwarm Stare auf.
Blick auf ein Bauernhaus mit grünem Gelände und umgebenden Bäumen, während Spaziergänger auf einem Schotterweg vorbeigehen.
Wunderschöne Höfe
Spiegel mit reflektierenden Bildern von zwei Personen, die in einer ländlichen Umgebung stehen, umgeben von Holzstapeln und alten Gebäuden.
Wir zwei – mal wieder auf Erkundungstour
Feld mit hohem grünem Gras und vereinzelten roten Mohnblumen im Vordergrund, sanfte Hügel im Hintergrund.
Frühsommer im Rottal

Zauberhafte Natur im Bayerischen Wald

Weißbindinger Mohrenfalter/ Moiré blanc-fascié/ Eregia Ligea

Wie immer zauberhaft, wild und inspirierend: der Nationalpark Bayerischer Wald.

Gestern waren wir in der Falkensteiner Gegend unterwegs und kamen kaum vom Fleck, weil wir alle Pflanzen bestimmen wollten. Und wir haben wieder dazu gelernt. Ich finde alle Pflanzen faszinierend, aber Farne finde ich bei der Bestimmung besonders herausfordernd, da sie weder Blüten noch Früchte bilden. Ich habe inzwischen verstanden, dass es wichtig ist auf die Größe der Pflanze, die Form der Blattwedel, die Anordnung der Sporen und die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Farn in der Gegend, in der wir ihn vermuten, auch tatsächlich vorkommt. Denn weltweit gibt es tausende Farnarten!

Sumpffarn/  Fougère des marais / Thelypteris palustris

Besonders schön war auch die Begegnung mit mehreren Weißbindigen Mohrenfaltern (Erebia ligea), die am Wegesrand flatterten. Ich finde sie mit ihren rostbraunen Flecken und dem weißen Saum an den Flügeln unglaublich schön. Genauso auffallend ist der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora), der uns am Wegesrand erhaben zunickte.

Großblütiger Fingerhut/ Digitale à grandes fleurs/ Digitalis grandiflora

Und hier sind wir:

Nadia und Berndt im Bayerischen Wald