Spätherbst am Chiemsee

Blick auf den Chiemsee mit zwei Enten, die im Wasser schwimmen, und einem kleinen Holzstapel am Ufer, umgeben von Steinen und Kies.
Spätherbst am Chiemsee

Diesiger Himmel, aufsteigende Nebelschwaden, blaue Berge in weiter Ferne. Über dem See ziehen Entenschwärme, die Farben erinnern an Fjorde in Island. Eine fast dramatische Ruhe liegt über allem, mystisches Licht bricht durch – und eine graue Wolke legt sich wie ein Deckel über die Gipfel. All das war heute am Chiemsee zu sehen.

Eine Person schaut durch ein Fernglas auf einer Aussichtsplattform am Chiemsee, umgeben von einem ruhigen See und bewölktem Himmel.
Reiherenten, Kolbenenten und Lachmöwen waren zu sehen

FR: Ciel brumeux, volutes de brouillard qui s’élèvent, montagnes bleues au loin. Au‑dessus du lac passent des vols de canards, les couleurs rappellent les fjords d’Islande. Une tranquillité presque dramatique enveloppe le paysage, une lumière mystérieuse perce – et un nuage gris se pose comme un couvercle sur les sommets. Tout cela s’est offert aujourd’hui au Chiemsee.

Schneebedeckte Berge unter einem grauen Wolkenhimmel, mit Nebelschwaden über den Gipfeln.
Chiemgau-Alpen
Mann mit einem Spazierstock schaut durch ein blaues Fernglas auf einem Steg am Chiemsee, im Hintergrund ist der See und bewölkter Himmel zu sehen.
Auch die Fraueninsel ist von Chieming aus zu sehen
Blick auf den Chiemsee mit Kiesstrand und blauen Bergen im Hintergrund unter einem bewölkten Himmel.
Mysteriös: Der Chiemsee im Spätherbst

Spaziergang im Europareservat Unterer Inn

Eine sanfte, neblige Morgenlandschaft im Europareservat Unterer Inn, mit Spaziergängern auf einem gepflasterten Weg und frostbedeckten Gräsern im Vordergrund. Im Hintergrund sind weitere Fußgänger und eine Überdachung zu sehen.

Spaziergang im Europareservat Unterer Inn – viele Vögel waren gestern zu sehen, doch besonders beeindruckten die tausenden Graugänse. Auch Enten und Kormorane waren zu beobachten. Schön waren die vom Frost weiß eingepuderten Gräser.

Silhouette eines baumlosen Baumes am Wasser mit einem Sonnenuntergang und fliegenden Vögeln im Hintergrund.
Abendstimmung am Inn
Eine große Anzahl von Vögeln, insbesondere Graugänsen, schwimmt in einem Gewässer. Einige Enten sind ebenfalls zu sehen, während Vögel fliegen. Die Umgebung ist von frostigen Gräsern umgeben.
Graugänse, Enten, Möwen und Kormorane waren zu sehen

Und hier im Film:

Wintertraum

A watercolor painting depicting a snowy landscape under a purple sky with a large moon. Four foxes are depicted, two in the foreground and two in the background, with evergreen trees scattered throughout the scene.
Aquarelle – Schneelandschaft mit Wildtieren – Watercolorpainting – Winternacht

Gelebte Geschichte(n): Vom Passierschein zum Quartier Vauban in Freiburg

Ein altes Passierschein-Dokument der französischen Streitkräfte mit einem Foto und persönlichen Informationen, ausgestellt für eine Schülerin des Centro Equestre im Quartier Vauban in Freiburg.
Passierschein für die Vauban-Kaserne der Französischen Streitkräfte – 1979

Dies ist ein Passierschein für eine Kaserne der französischen Streitkräfte (FFA) – mit ihm kam ich in den 70ern zu meinen geliebten Pferden. 

Damals dachte ich, die Vauban-Kaserne in Freiburg im Breisgau habe es immer schon gegeben und würde ewig bestehen. Erst später begreift man, dass man mitten in der Geschichte lebt. 

Ich ging ins französische Gymnasium Lycée Turenne und hatte donnerstags Reitunterricht in der Kaserne; Schüler und Soldaten konnten dort reiten lernen. Der Unterricht war streng, die Pferde bloße „Sportobjekte“ – und doch war ich dankbar, einmal pro Woche große, warme Tierleiber streicheln zu dürfen, mein Trost in der kalten Internatswelt. 

Das Gelände war ursprünglich die 1937 von der Wehrmacht erbaute „Schlageter-Kaserne“. Freiburg nannte sich damals „Friedensgarnison“ und fühlte sich „sicher im Schutze der Wehrmacht“ (Lexikon der Wehrmacht). Nach Kriegsende diente die Kaserne als Sammelstelle für ehemalige polnische und sowjetische Zwangsarbeiter, bevor 1945 die französischen Militärbehörden übernahmen und sie nach Festungsbaumeister Vauban benannten. 

1992 zog das französische Kontingent in der Folge der deutschen Wiedervereinigung aus Freiburg ab.

Schon 1993 entstand die Vision eines ökologischen Stadtteils mit autoreduziertem Verkehrskonzept. Heute gilt das „Quartier Vauban“ als Modellviertel für nachhaltiges Wohnen.

Erst im Nachhinein merkt man, dass man nicht nur Geschichte erlebt, sondern selbst Teil von ihr geworden ist – mit all den persönlichen „Geschichten“, die man im Lauf des Lebens sammelt und die sich in die große Geschichte einfügen…

Und hier noch eine Erinnerung an die Grundschule der französischen Streitkräfte in Freiburg

FR: Ceci est un laissez‑passer pour une caserne des Forces françaises en Allemagne (FFA) – grâce à lui, j’accédais dans les années 70 à mes chevaux bien‑aimés. À l’époque, je pensais que la caserne Vauban avait toujours existé et durerait éternellement. Ce n’est que plus tard qu’on comprend qu’on vit au cœur de l’histoire.

J’étais élève au lycée français Turenne et suivais le jeudi des cours d’équitation dans la caserne, ouverts aux élèves comme aux soldats. L’enseignement était strict, les chevaux considérés comme de simples « objets sportifs » – et pourtant j’étais reconnaissante de pouvoir, une fois par semaine, caresser ces grands corps chauds, mon réconfort dans le monde froid de l’internat.

Le site était à l’origine la « caserne Schlageter », construite en 1937 par la Wehrmacht. Après la guerre, il servit de centre de regroupement pour d’anciens travailleurs forcés, avant d’être repris en 1945 par les autorités militaires françaises et rebaptisé en l’honneur de Vauban.

En 1992, le contingent français quitta Freiburg. Dès 1993, une vision d’un quartier écologique avec un trafic réduit prit forme. Aujourd’hui, le « Quartier Vauban » est reconnu comme modèle de vie durable.

Ce n’est qu’après coup qu’on réalise qu’on n’a pas seulement vécu l’histoire, mais qu’on en est devenu soi‑même une partie – avec toutes ces petites histoires personnelles qui s’inscrivent dans la grande Histoire.

Wilde Zeiten – Pferdeliebe in den 80ern

Eine Person sitzt auf einem Pferd in einem grünen Feld, während ein anderes Pferd in der Nähe grast. Die Szene ist von natürlichem Licht beleuchtet.
Mit meinen Pferden in den 80ern

Das waren wilde Zeiten!

Ich habe gerade einige Fotos aus den 80er-Jahren digitalisiert. Sie zeigen mich mit der Anglo-Araber-Stute Fleur und dem Araber-Fohlen Badra. Meine Stute habe ich stets gebisslos und „sanft“ geritten. Damals habe ich sie in Italien für etwa 300 Euro direkt vom Schlacht-Transporter gekauft.

Pferde habe ich schon immer geliebt. Reiten gelernt habe ich während meiner Schulzeit im Lycée Turenne in der Kaserne der Französischen Streitkräfte (FFA) in Freiburg (Vauban-Kaserne). Dort wurden Pferde leider nur als Objekte behandelt – das hat mir sehr leid getan.

Eine Person reitet auf einem braunen Pferd in einer grünen Wiese, während ein graues Pferd danebenher läuft. Im Hintergrund sind Bäume und Strommasten zu sehen.
Sanftes Reiten

Später habe ich die sanften Methoden kennengelernt und sogar ein Praktikum im damaligen „Mekka“ der Freizeitreiter in Reken gemacht, um die „Tellington-Methode“ zu verstehen. Für die damalige Leiterin des Zentrums für pferdegerechtes Freizeitreiten, die legendäre Ursula Bruns, durfte ich sogar einmal kochen. Sie war so begeistert von meinen „Kochkünsten“, dass sie mich am liebsten direkt als Köchin eingestellt hätte. Wobei – im Münsterland als große Köchin zu gelten, ist vielleicht keine allzu große Kunst. Ich bitte hiermit alle Münsterländer um Verzeihung.

Übrigens war ich schon mit zehn ein großer Fan von Ursula Bruns. Damals entdeckte ich ihr Buch „Das Jahr der Pferde – Erlebt in Deutschlands letzter Wildbahn“ und verschlang die Fotos der „wilden Pferde“ aus dem Merfelder Bruch regelrecht. Es gab ja noch kein Internet – also mussten dieselben Bilder über Jahre hinweg „halten“ und wurden im Kopf immer wieder durchlebt

Nun ja, die Zeit vergeht. Ich wollte diese Bilder teilen, weil sie zeigen, woher meine Begeisterung für Leonhardiritte und fast alles, was mit Pferden zu tun hat, kommt – und vielleicht auch ein wenig nachvollziehbar machen.

(Diese Fotos sind im Rahmen eines „Fotoshootings“ in Höfingen entstanden, der Fotograf war ein befreundeter Künstler mit Sinn für Komposition)

EN: Those were wild times. I recently digitized some 1980s photos showing me with my Anglo-Arab mare Fleur and the foal Badra, whom I rescued from a slaughter transport in Italy and always rode bitless and gently. My lifelong love for horses led me from military riding lessons in Freiburg to a gentle-riding internship in Reken with the legendary Ursula Bruns, whose book had inspired me since childhood.