Choreographie der Natur – Der Balzflug der Kiebitze

Kiebitze (vanellus vanellus)
Dieses Kiebitz-Paar tanzt in der Luft – La danse des vanneaux huppés

Display flight of lapwings (Vanellus vanellus) // Le vol nuptial des vanneaux huppés

Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als Kiebitze balzen zu sehen. Mein Herz schlägt dabei höher und ich frage mich selbst, warum ich so in Verzückung gerate. Ist es, weil es ein Schauspiel ist, das man fast nie sieht und die Art inzwischen so selten geworden ist? Oder hat es damit zu tun, dass der Balzflug aussieht, wie ein akrobatischer Tanz und somit diese Ansicht ein Kunstgenuss ist? Oder ist es, weil es diesen „Luft-Tanz“ schon gab, als es noch kein Mensch die Erde besiedelte?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Es ist ein wunderschönes Schauspiel!

Was für ein Tanz!

Loisl, der Birnbacher Kiebitz – Lapwings in Bavaria

Ich bin gerade zurück aus meinem Winterquartier und suche nach meiner Verlobten

Lapwings in Bavaria – Vanneaux huppés en Bavière

I bin da Loisl, a Birnbacher Bua und bin in die Lola verliebt, die schon vor einigen Tagen aus dem Winterurlaub zurückkam.

Hier ist die Lola: https://nadiapittura.com/2023/02/23/lola-die-birnbacher-kiebitzin-first-lapwings/

Frühjahr im Rottal – Naturbeobachtung

Kulturspatz März 2023

Spring and nature in our region

In diesen Tagen spürt man es noch nicht, das Frühjahr. Weit kann es aber nicht mehr sein. Hier mein März-Beitrag für den Bad Birnbacher Kulturspatz in der Rubrik „Naturbeobachtung“ mit Fotos, die im März der vergangenen Jahre entstanden sind.

Birnbacher Störche ganz aktiv
Er hat es eilig, Ostern ist nicht mehr weit
Kiebitze in der Rott
Kiebitze beim Bad in der Rott

Endlich Frühjahr!


Endlich beginnt der sehnlichst erwartete Frühling! Die Sonne bringt wieder Farben in die Welt; im Kurpark sprießen nun Krokusse, Primeln, Veilchen und Schlüsselblumen, und so mancher Strauch fängt schon an zu blühen. Hummeln und Bienen sammeln brummend und summend Pollen an den Weidebäumen der Rottauenwege.


Selbst wenn das Wetter immer wieder kalt und windig sein kann, ist der Frühling spürbar. Er lässt sich förmlich erschnuppern!


Kiebitze und Weißstörche kehren aus ihren Wintergebieten zurück ins ländliche Bad. Die Birnbacher Störche sind auch schon wieder zurück und haben wieder ihren Horst auf dem alten Brauereikamin besetzt. Kiebitze sollten wir nur von weitem bewundern: Als Bodenbrüter reagieren sie empfindlich auf Störung.


Jetzt lohnt es sich auch, auf unseren Spaziergängen nach Schmetterlingen zu schauen: Zitronenfalter tanzen schon über unseren Weg, und das Tagpfauenauge zaubert Freude in unsere Herzen.
Wer sich jetzt aufs Radl schwingt, kann auf vielen Touren ganz entspannt die Umgebung und das ganze Rottal erkunden. Mit etwas Glück begegnen wir Rehen, Fasanen und Feldhasen. Allein die frühlinghaften Lichtspiele auf der weiten Hügellandschaft sind es wert, die Gegend zu erkunden.

Lola, die Birnbacher Kiebitzin – First lapwings

Kiebitz in Bad Birnbach
Der erste Kiebitz 2023 in Bad Birnbach

Grüß Gott! Ich bin Lola, eine Birnbacher Kiebitzin. Bin gerade aus dem Winterurlaub zurück und i bin do dahoam…Spaß beiseite: So langsam trudeln die Kiebitze in ihre Brutgebiete ein! Ich wünsche ihnen Bruterfolg

FR: Le premier vanneau huppé de la saison 2023 est arrivé sur nos champs en Bavière

EN: The first lapwing of the season 2023 just arrived in our town in Bavaria

Die Kiebitz-Saison 2023 beginnt! Our lapwings are back!

Kiebitze am Inn (hier mit Krähen)

Our lapwings are back! // Les vanneaux huppés sont de retour dans notre région !


Juchhuu, die Kiebitze sind am Inn!


Schon vor einigen Tagen wurden einige im Landkreis gesehen. Jetzt scheinen sie so langsam aber sicher einzutrudeln aus ihren Überwinterungsgebieten. Sie rasten und baden. Zusammen mit ihnen waren heute beim Kraftwerk Ering-Frauenstein auch Große Brachvögel zu sehen. Es war so windig, dass die Wellen rauschten wie am Meer…
Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis die Kiebitzpaare sich bilden und sie ihre Brut-Acker- und -Wiesen aufsuchen.

Kiebitze (Vanellus vanellus) am Inn – Les vanneaux huppés sont de retour

Auch größere Trupps von Großen Brachvögeln waren zu sehen. Ich liebe ihre lagen Schnäbel. Courlis cendrés
Kiebitz am Rottauensee am 19. Februar 2023

Kiebitze und Rauchschwalben in Bad Birnbach

Kiebitze in Bad Birnbach Naturschutz
Kiebitz / Lapwing/ Vanneau huppé/ Vanellus vanellus

Unsere beiden Birnbacher Kiebitz-Paare sind eigentlich „Helikopter-Eltern“: Sie sind sehr wachsam und beobachten ihre Küken. Diese verstecken sich in den grünen Randstreifen.

Zwischendurch überfliegen sie den Acker und haben ihre Augen immer überall. Gut so, denn in Deutschland sind sie als Brutvogel stark gefährdet. Im Video hört man die eindringlichen Warnschreie der Altvögel.

Rauchschwalben im Stall / Hirondelles / Barn swallows

Auch die „Schwaiberl“ sind wieder da! Sie ernähren sich von Insekten und die gibt es am ehesten in Ställen. So haben sie den Offenstall des Lamplhofs in Bad Birnbach wieder bevölkert. Es ist eine wahre Freude, ihr Gezwitscher zu hören und sie zu beobachten, wie sie ständig hin- und herflitzen. Glück sollen sie bringen, die Schwalben. Nur zu!

Die Birnbacher Kiebitzbabys sind da! Baby lapwings!

Der kleine Nestflüchter ist gestern erst geschlüpft!

Die Birnbacher Kiebitzbabys sind da! Our lapwing babies are there! Nos bébés vanneaux huppés sont là!

YUCHHUUH, die Kiebitzbabys sind da! Letztes Jahr brütete ein Paar auf einem Acker in Bad Birnbach. Diesmal sind es gar zwei! Heute konnten wir zum ersten Mal die Küken sehen – und zwar gleich drei! Es müssten noch mehr sein, weil wir nur die Küken eines Geleges gesehen haben.

Warum das so toll ist? Weil dieser heimische Vogel, der früher in großen Gruppen in Deutschland gebrütet hat, inzwischen auch in Bayern stark gefährdet ist und einen großen Bestandsrückgang erfahren hat. Und weil er mit seinem metallisch grün-grau schimmernden, schwarzweißen Gefieder, seinen spektakulären Balzflügen und den „Kiwit-kiwit“-Rufen ein echter Sympathieträger ist.

Und auch weil er als Bodenbrüter ein schwieriges Leben hat. Um zu verhindern, dass der Brutbestand von Kiebitzen in unserer Region komplett einbricht, markieren Ehrenamtliche im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes seit einigen Jahren die Bodennester, sodass Landwirte die Gelege umfahren können. Ein riesiges Dankeschön an die Nestmarkierer und an die Landwirte, die sich die Mühe machen, den Nestern auszuweichen!

Es hat gerade in den letzten Tagen geregnet und das ist ideal für die kleinen sogenannten „Nestflüchter“, so können sie mit ihren winzigen Schnäbelchen besser Insekten und Würmer in der Erde finden. Es ist faszinierend zu erleben, wie wachsam die Altvögel auf ihren Nachwuchs achten: Das Weibchen bleibt meist in der Nähe und schreit laut, um den Küken zu zeigen, dass sie da ist. Die Männchen überfliegen oft den Acker und patrouillieren an den Rändern. So können sie mögliche Angreifer (andere Vögel, Katzen, Füchse, freilaufende Hunde) weglocken und ihre Brut beschützen.

Jetzt können wir den Küken nur noch ganz viel Glück wünschen und hoffen, dass sie alle flügge werden und später in unserer Region brüten. Denn meist kehren die Jungvögel wieder an ihren Geburtsort zurück, um dort zu brüten.

Der Altvogel wacht
Hier ist ein Kiebitz-Küken schon 3 Tage älter. Aufnahme vom 9. Mai

Hier sieht man die Küken in Aktion und die Altvögel wachen:

Und hier noch der Bericht über unsere Kiebitze 2021:

Goldene Schätze: Der Goldregenpfeifer im Rottal

Golregenpfeifer (Pluvialis apricaria) auf einem Acker
Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)

EN : Golden plovers in Bavaria

FR : Pour la première fois j´ai vu des pluviers en Bavière

Goldregenpfeifer! Hier rasten sie im Rottal. Sie ziehen dann in den Norden, wo sie in Moorgebieten und Heiden brüten. Wie schön sie sind, sie schimmern tatsächlich golden.

 Schon der bezaubernde Name weckt Neugierde, finde ich. Letztes Jahr sagte mir ein Kenner: „In den über das Rottal ziehenden Kiebitz-Trupps sind diesmal auch Goldregenpfeifer.“

Natürlich schaute ich mir gleich Bilder im Internet und in Büchern an. Dass ich sie in diesem Jahr sehen würde, das hatte ich nicht gewagt zu hoffen. Und heute habe ich sie doch gesehen! Sie ruhten auf einem Acker und flogen dann neben einem Kiebitzschwarm über die Wiesen. Wie schön sie sind, sie schimmern tatsächlich golden!

Sie ziehen in den Norden, wo sie in Moorgebieten und Heiden brüten, insbesondere in Island und Norwegen. In Mitteleuropa, Großbritannien und Nordeuropa gehen die Bestände seit längerem drastisch zurück. Mit nur noch wenigen Brutpaaren steht der Goldregenpfeifer als Brutvogel in Deutschland kurz vor dem Aussterben.  Dies ist in der Regel eine Folge der Zerstörung der Moorgebiete. Immerhin können wir noch einen Blick auf die Durchzügler werfen.

Goldregenpfeifer Rottal-Inn
Aufmerksam schauen sie aus dem Acker hervor

Heute noch gesehen: einen Waldwasserläufer, Kiebitze, die ersten Primeln und eine rosafarbene Pflanze mit dem lustigen Namen „Schuppenwurz“. Beeindruckend ist, dass die Schuppenwurz erst blüht, wenn sie schon mindestens 10 Jahre alt ist!

Waldwasserläufer (Tringa ochropus) an der Rott bei Pfarrkirchen
Waldwasserläufer (Tringa ochropus) an der Rott
Ziehende Kiebitze (Vanellus vanellus)
Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria)

Kiebitzschutz – Landwirte gesucht!

Kiebitzschutz Förderprogramm für Landwirte
Heutiger Beitrag in der PNP zum Förderprogramm

A programme for farmers to help lapwings to breed

Kiebitzschutz – Landwirte gesucht!

Der Kiebitz ist deutschlandweit, aber auch in Bayern stark gefährdet: Als Bodenbrüter hat er ein sehr gefährliches Leben: Landmaschinen, versiegelte Flächen, aber auch freilaufende Hunde sind seine Feinde. Im letzten Jahr wurden nur 24 geschlüpfte Kiebitzküken in unserem großen Landkreis gesichtet. Wenn das so weiter geht, wird er in unserer Region aussterben.

Um das zu verhindern, bietet nun der Landschaftspflegeverband Rottal-Inn interessierten Landwirten Förderprogramme und kostenlose Beratungsgespräche.

Es wäre sehr schön, wenn möglichst viele Landwirte die Maßnahmen umsetzen würden. Mehr dazu in diesem Link:

https://www.pnp.de/lokales/landkreis-rottal-inn/pfarrkirchen/Der-Kiebitz-braucht-die-Landwirte-4254048.html

Von Einheimischen hört man oft  „es gibt doch so viele Kiebitze!“ Was sie nicht bedenken ist, dass die Altvögel zwar immer wieder zum Brüten herkommen, sie ihre Jungen aber nicht flügge bekommen.

Und die Schwärme, die wir hier sehen, bestehen auch aus vielen Vögeln, die weiterziehen. Außerdem werden Kiebitze recht alt (über 10 Jahre). Man sieht dann lange die Altvögel, die zum Brüten kommen und bemerkt nicht, dass immer weniger Küken schlüpfen. Ich glaube aber, dass das Bewusstsein der Gefahren langsam wächst und dank der Maßnahmen des LPV und dem Verständnis der Hundehalter dürfen wir Hoffnung haben.

Kiebitzschwarm in Rottal-Inn
Schwarm von Kiebitzen und Staren im Rottal

Ein Schwarm Kiebitze hinter einem Starenschwarm. Es ist faszinierend zu beobachten, wie tänzerisch beide Schwärme immer wieder verschmelzen.

Kiebitze (Vanellus vanellus) an der Rott

Die Natur erwacht – Kiebitze in Rottal-Inn

Kiebitze in Rottal-Inn
Kiebitzschwarm bei Malgersdorf im Kollbachtal

Lapwings in Lower Bavaria – Vanneaux huppés en Basse-Bavière

Gerade in diesen beunruhigenden Zeiten tut Natur besonders gut. Heute waren wir im schönen Kollbachtal bei Arnstorf, wo wir viele Kiebitze gesehen haben. Sie kommen zurzeit in Schwärmen in ihre Brutgebiete zurück. Es ist so schön, durch die Gegend zu streifen und überall kleine und große Naturwunder zu entdecken.

Unter die Kiebitze mischen sich auch Stare