
Rottaler Landschaft – Aquarell
Landscape in Lower Bavaria – Watercolour
Die Inspiration für diese Landschaft kam mir während des Aufenthalts im Künstlerhof. Gerade in der Gegend von Asenham erscheinen die Hügel besonders wellig.

Rottaler Landschaft – Aquarell
Landscape in Lower Bavaria – Watercolour
Die Inspiration für diese Landschaft kam mir während des Aufenthalts im Künstlerhof. Gerade in der Gegend von Asenham erscheinen die Hügel besonders wellig.

Immer wieder bin ich erstaunt, in der Umgebung so viele verschiedene interessante Orte entdecken zu dürfen. Heute waren wir im Kubin-Haus Zwickledt bei Wernstein am Inn. Kubin? Ja, ein international bekannter Künstler, von dem ich schon in den 70er Jahren in Frankreich hörte. Damals lernte ich, er sei der Bewegung der Symbolisten zugehörig. Inzwischen wird er wohl eher den Surrealisten zugeordnet. Vor kurzem erzielte eine Kubin-Zeichnung in London erstmals mehr als eine Million Euro.

Jedenfalls, was ich gar nicht wusste, war dies: Alfred Kubin hat „hier“ gewohnt. Nein, so ein rechter „Rottaler“ war er nicht, geboren ist er 1877 in Böhmen. Aber gelebt hat er 35 Km von Bad Birnbach beim österreichischen Wernstein am Inn. Und das von 1906 bis zu seinem Todestag in 1959. Mehr als 50 Jahre war er also unser „Nachbar“.
Wir hatten das ganz große Glück, einem jungen Künstler zu begegnen, der uns durch das Wohnhaus führte und uns einfühlsam von dem großen Zeichner erzählte. Seine Großeltern hatten ihn persönlich gekannt. Deren Erzählungen weckte in ihm die Liebe zur Kunst.

Zuerst gingen wir durch den schönen Garten des schon im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnten Hauses, das Kubin sein „Schloss“ nannte, obwohl dieses eher einem landwirtschaftlichen Anwesen glich. Unser Führer zeigte uns eine Holzhütte, in der der Künstler damals im Sommer beinahe seine ganze Zeit verbrachte. Er beschrieb ihn uns als hochsensibel und einen Menschen, der den Großstädten, die er kannte (München, Wien, Paris) entkommen und mit seiner Frau als Selbstversorger leben wollte. Wie modern! dachte ich. Auch die Zeichnung: „Die Hungrigen und die Satten“, fand ich richtig modern…

Wir erfuhren vieles im Garten, bevor wir uns im Haus umsehen konnten. Zum Beispiel von den Depressionen, die Kubin heimsuchten. Sie waren wahrscheinlich auch bedingt durch den frühen Tod der Mutter und demjenigen seiner ersten großen Liebe. Und von seinem Interesse am Buddhismus: unter einer 400-jährigen Eiche meditierte er an seinem kleinen Teich. Von seiner Liebe zu Tieren. Selbst „sein“ Holzwurm hatten einen Namen: Hansi. Und seiner Liebe zur Natur: jeden Tag ging er in der Umgebung wandern. Dabei schenkte er Kindern und Nachbarn immer wieder Zeichnungen, die diese im Ofen verbrannten, weil diese so „hässlich“ seien. Inzwischen tut es den Erben natürlich leid. Sie fragen sich: wäre diese Zeichnung wohl auch für 1 Million zu verkaufen gewesen?


Es war einfach wunderschön, auf den Spuren von Kubin zu wandeln, seinen Zeichentisch zu sehen, seine Bibliothek, aber auch seinen alten schwarzen Mantel, der noch im Flur hängt.
Über seine Werke und Verbindungen zu Kandinsky, Jawlensky, Kafka und vielen anderen Künstlern mehr Info hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Kubin
Und hier Info über die Öffnungszeiten:
http://www.landesmuseum.at/de/besucherinfo/kubin-haus-zwickledt.html

Wieder einen spannenden Ort entdeckt: Wodans Biergarten im Gries in Bad Birnbach.
In der Nähe des Birnbacher Badesees liegt ein alter Hof, der vor einigen Jahren zu neuem Leben erweckt wurde. 2016 gründeten hier 9 Freunde aus dem Allgäu eine Mehrgenerationen-WG. 2017 wurde ein großer Biergarten mit Bühne für Musik und Tanz geschaffen.

„Wir sind ein soziales Projekt“, sagt Udo und zeigt mir den Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Stall entstanden ist. Die lehmverputzten Decken und Wände sorgen für ein angenehmes Raumklima. Eichenstämme gliedern den Raum und zaubern eine gemütliche Atmosphäre. Im oberen Stock soll ein Balken aus dem ehemaligen Birnbacher Schloss eingebaut worden sein.


In familiärer und entspannter Atmosphäre lauschen die Gäste im Biergarten der Live Musik. Kinder spielen, Freunde kommen und gehen. Man sitzt an langen Tischen, bestellt sich ein Bier oder eine Currywurst. Vom Badesee aus gesehen, erscheint der Hof in die Natur eingewachsen.
Der Biergarten war früher von Mai bis Oktober von 14 bis 22 Uhr geöffnet.
Und es gab immer wieder Festival-Wochenenden. Im September gab es zum Beispiel Klassikrock.


Highlights waren: die tolle Sicht auf Asenham; der Vierseithof in Thanham, der 2 „Rentner-Kühen“ das Gnadenbrot gewährt; der Kößlarner Bauernmarkt und das beeindruckende Gebäude der ehemaligen Brauerei Franz Zue (erbaut 1912).

Der Bauernmarkt ist schon etwas sehr Besonderes; er ist jeden Donnerstag geöffnet und nicht nur ein Markt für Regionalprodukte, sondern auch ein Treffpunkt für die Menschen, die in der kleinen Stube zwischen den Ständen sitzen, trinken und der Musik lauschen. Denn es wird da auch musiziert! Der Käsestand ist mein Favorit: einen wahrhaft göttlichen Schafskäse, den die Schäferin Isolde Moser in ihrer kleinen Hofkäserei bei Asbach in Rucking produziert. Über diesen Hof hatte ich bereits berichtet:
https://nadiapittura.com/2018/05/29/a-la-campagne-landleben/




