Die Gegend um Grongörgen ist besonders malerischEin alter Vierseithof
Kleine Tour in Grongörgen gemacht. Der schöne Vierseithof mit dem blauen Haus gefällt mir besonders gut. Am 3o. Oktober findet in Grongörgen übrigens wieder der Leonhardiritt statt, ein sehenswertes Ereignis.
Auf den Äckern wird inzwischen viel Winter-Begrünung gemacht, früher blieben sie im Winter nackt. Im Herbst und Winter schützen jetzt Zwischenfrüchte den Boden. Das ist gut gegen Erosion, aber auch für Wildtiere und Insekten, die sich verstecken können und auch noch einige Leckerbissen finden. Es waren auch einige Schmetterlinge unterwegs. Und es sieht schön aus.
Ich finde es außerdem toll, dass inzwischen diese Begrünung aus immer mehr verschiedenen Pflanzen besteht und nicht nur beispielsweise aus Phacelia. Da wir nicht alle Pflanzen kennen, schauen wir mit der Pflanzen-Erkennungs-App nach und die verriet uns, dass außer Rettich, Kohl, Platterbse und die blau blühende Phacelia hier auch Gingellikraut gesät wurde. Gingellikraut? Lustiger Name, nicht wahr? Es heißt auch Ramtillkraut, stammt ursprünglich aus Äthiopien und blüht gelb.
#grongörgen #wandern
Eine schöne Tafel für Sankt LeonhardDie Pflanzen-Erkennungs-App hilft zu verstehen, was da wächstMein liebstes KnusperhäuschenDas blaue Haus
Welch ein glücklicher Zufall! Heute sind wir auf unserem Spaziergang dem Eigentümer eines wirklich stattlichen und wunderschönen Vierseithofs in Siegharting (Bayerbach) begegnet. Schon seit Jahren frage ich mich, was für eine Geschichte dieser Hof hat! Auf der Bank saß ein älterer Herr, den ich fragte, ob ich den Hof fotografieren dürfe. Sofort nickte Anton Zeindl sehr freundlich und offen („Passt!“). Nach den historischen Hinweisen sagte er noch einen Satz, der mir in Erinnerung bleiben wird: „Ich bin hier geboren, ich bin immer daheim geblieben und war zufrieden; das Einzige, was mir jetzt abgeht, ist „“da Frühschopp`n““.
Zum Hof: Der 1907 von seinen Großeltern erbaute Vierseithof war früher voller Leben und noch bis Herr Zeindl in Rente ging, voller Tiere. Inzwischen sind die Ställe leider leer. „Jetzt kommen auch die Schwalben nimmer.“ Dafür nisten Duzende von Rotschwänzen unter dem Dach. Das hölzerne Wohnhaus ist älter, es wurde ca. 1750 erbaut. Der alte Schafstall steht noch und selbst der alte Unterstand auf der ehemaligen Kuhwiese. Die nachfolgende Generation bewirtschaftet nun die Felder.
Der Hof erzählt so viel von einem „Damals“, in dem bestimmt auch nicht alles einfach oder besser war, das in mir aber tiefe Sehnsucht nach Schönheit und Ursprünglichkeit weckt.
#rottalinn #bauernhof #bauern #bayerbach
Einer meiner Lieblingshöfe im RottalDas Wohnhaus wurde ca 1750 erbaut
Seit ca. einem Jahr engagieren Berndt und ich uns im Heimatkundekreis von Bad Birnbach und dürfen die historische Ausstellung „1200 Jahre Bad Birnbach“ gelegentlich betreuen. Das ist spannend, weil man dabei so viel über die Gegend erfährt!
Außerdem haben wir nun die Ehre, über den Leithenbauernhof für das nächste Heimatheft zu berichten. Was der Leithenbauernhof ist? Nun, ein ehemalig sehr großer Hof, den es vermutlich schon seit dem 12. Jahrhundert gibt. Viel haben wir in Archiven recherchiert, aber auch Interviews geführt. Was dabei herausgekommen ist? Nun… dass einiges im Dunkeln liegt, aber dass dort eben immer noch das wunderschöne Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofes steht.
Wir recherchieren und schreiben. Im Heimatheft 29 werdet Ihr alles erfahren, was wir ermittelt haben. Denn es geht nicht nur um Ritter und Bauern, sondern auch um Elefanten und dressierte Schweine. Bleibt gespannt!
Update Dezember 2019: Nun ist der Bericht im Heimatheft 29 erschienen und hier online lesbar:
Bauer Albert Huber hat in seinem Vierseithof ein beeindruckendes Bauernmuseum eingerichtet.
„Das sind echte Kunstwerke“ Oides Glumb oder Kunst?
EIN FAST VERGESSENES BAUERNMUSEUM
Großgewachsen und stämmig kommt uns der 63-jährige Landwirt
Albert Huber entgegen. Er lächelt sympathisch und lädt uns ein auf eine Reise
in die Vergangenheit. Vor wenigen Tagen nahm er spontan mit uns Kontakt auf:
als er die Ausstellung über Landschaft und Natur im Artrium sah, verstand er, dass wir uns als
begeisterte Wahl-Rottaler auch für alte Höfe begeistern.
EIN ROTTALER VIERSEITHOF
So ein Rottaler Vierseithof ist schon eine Welt für sich: schließt man beide Tore, wirkt der Innenhof wie ein Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Sonne scheint auf die hohen Holzstapel unter dem Stadldach: Huber ist auch Waldbesitzer. In der Mitte steht ein bunter Taubenkobel. Durch das ganze Anwesen, auch durch die hölzernen Wände der Stadel weht duftende Frühlingsluft. Rauchschwalben flitzen ununterbrochen aus den Stallfenstern. Auf dem Dach hüpfen Hausrotschwänze. Die tiefe Stille wird nur vom Gesang der Vögel und dem Klappern der Ratschen unterbrochen: Es ist Karfreitag. Wir sind auf dem Niedermaierhof in Bleichenbach (einem Ortsteil von Bad Birnbach) in Niederbayern.
Das Anwesen, dessen Urkunden der Eigentümer bis ins Jahr 1780 zurückverfolgen konnte, hat sein Vater 1936 vom damaligen Bürgermeister von Asenham, Georg Brummer, erstanden. Das Wohnhaus wurde in den 50er Jahren neu erbaut; der Stall und Teile des Stadels sind noch im Originalzustand.
Der ehemalige Rossstall, in dem sich etliche Schwalbennester befinden, mutet mit seinen Granitsäulen und Gewölben so schön und feierlich an wie eine romanische Kirche. Bis vor wenigen Jahren stand darin noch bayerisches Fleckvieh.
An der Wand stehen ein alter Leiterwagen und eine Getreidereinigungsmaschine
aus dem Jahr 1840.
Neben dem Stall führt eine Treppe hinauf in den riesigen Stadel. An der Wand hängen etliche Kummete für Pferde und Ochsen, auch ein kleines, das „Ochsenbüffel“ genannt wurde.
Der Innenhof eines Vierseitshofs ist eine Welt für sich
DIE VERGANGENHEIT LEBT
Wie Fahnen wehen hundert Getreidesäcke unter dem Scheunendach. Auf jedem ist der Name eines Bauern und eine Jahreszahl aufgedruckt. Hier und da auch eine Zeichnung, ein trabendes Pferd. Und so erinnern diese Säcke an leinerne Familienwappen, die ihre Geschichte erzählen. Vor Jahren gab Albert Huber eine Anzeige in der PNP auf: „Alter Sack gesucht“. So kam er zu seiner heutigen Sammlung. Der älteste Getreidesack stammt von 1838. Aus 1840 stammt ein Sack von „Michel Mayr, Holzham“. Insgesamt hat Alber Huber ca. 100 alte Getreidesäcke gesammelt.
Im hohen luftigen Stadel sind tausende von Objekten nach
Themenbereichen ausgestellt. Gepflegt und alle noch funktionstüchtig, reihen
sich unendlich viele Gerätschaften aneinander. Hier seien nur einige
aufgeführt: ein 200 Jahre alter Häufelpflug, Kleegeigen, Wagen, die ehemals von
Ziegen gezogen wurden, „Radltragen“, auf die Heu geladen wurde, Winden, bei
denen man mit Hebelwirkung ganze Holzhäuser in die Höhe heben konnte, während
man die Grundmauern erneuerte, ein „Strohwolf“, der mit rasender
Geschwindigkeit Stroh häckselte; Heugabeln, alte Radios, Nähmaschinen,
Schnapsfässer, Schnapsbrennmaschinen, Kutschen, Geräte zur Flachsverarbeitung,
Handbuttermaschinen, die erste Miele Waschmaschine, alte Traktoren und Bulldogs, Bügeleisen, alter
Imkerbedarf, Tischlerwerkzeug, Kartoffel- und Getreideanbaugeräte, Hand- und modernere Dreschmaschinen und vieles,
vieles mehr.
Huber erläutert die Besonderheit von Rottaler Sensen, erklärt
die Funktionsweise jeder Maschine, dreht an Rädern und Kurbeln, lässt alte
Geräte rattern. Auf diese Weise ersteht die Vergangenheit neu. Untergegangene
Zeiten werden wieder lebendig, wenn er liebevoll seine Hände über die alten
Geräte streichen lässt, deren Funktion er anhand von Skizzen aus alten Büchern
wieder hergestellt hat. Die Exponate sind vornehmlich aus dem Rottal, aber auch
aus anderen Gegenden Niederbayerns.
Er weist anhand einer alten Urkunde auf den früheren „Landwirtschaftlichen Verein“ hin, der wohl bedeutender als der heutige Bauernverband war, und auch an der Gründung des Oktoberfestes 1810 beteiligt gewesen sein soll.
Hinter dem Hof sammelt er Granitsäulen, Kapitelle, Tröge,
Torbögen, Fensterelemente, die er vornehmlich
im Bayerischen Wald von alten
Höfen, die abgerissen werden, holt.
Dabei wird Huber auch nachdenklich: „Alles Handarbeit, da muss man sich einmal vorstellen, was das für ein Können erfordert hat. Eine Kunst, die ausstirbt“. Auch als er eine Maschine beschreibt, die Knochen zu Hühnerfutter zerbröselt, kommt er ins Philosophieren: „Da hat man alles wieder verwertet. Heute schmeißen wir jedes Jahr Millionen Tonnen Lebensmittel fort.“
Buttergefäße im Bauernmuseum in Bleichenbach
LIEBE ZU HANDWERK UND TIEREN
Rührend sind nicht nur seine Hingabe und Liebe zum Handwerk, sondern auch seine Tierliebe: Seit kurzem hält er eine kleine Herde von Kamerunschafen. Für die Turmfalken hat er oben im Stadel einen Nistkasten angebracht, der zu einer erfolgreichen Brut geführt hat. Um ihn summen Bienen: „Mein Vater war leidenschaftlicher Imker“, so Huber. Er halte nur noch ein Volk. Dann zeigt er ein Hornissennest: ausgerechnet im alten Toilettenhäuschen hatten sie ihr Nest gebaut.
Nicht alle haben Verständnis für die Sammelleidenschaft von
Bauer Huber: „Der sammelt a Haufen Glumb“, sagen die Menschen in der Gegend. .
Ein bisschen traurig ist Huber darüber, dass er seinen Hof und seine Schätze bisher der Öffentlichkeit nicht als „privates Museum“ allgemein zugänglich machen konnte. Wird es ihm in Zukunft gelingen? Wir hoffen es! Eine solche Vielfalt alter Bauerngeräte auf einem alten Vierseithof braucht sich vor den Sammlungen in Massing oder Finsterau wahrlich nicht zu verstecken. Touristen und Kurgäste wären sicherlich begeistert, so etwas gewissermaßen „vor der Haustür“ zu finden.
Es ist allerdings jetzt schon möglich, eine private Besichtigung telefonisch zu vereinbaren. Im monatlichen „Bad Birnbacher KulturSpatz“ findet man das „Bauernmuseum Niedermaier“ in der Rubrik „Kultur, Sport, Freizeit & Erholung“.
Ohne Menschen wie Bauer Huber, die mit Leidenschaft und
Hartnäckigkeit altes Kulturgut sammeln, renovieren und erhalten, werden
kommende Generationen das Wissen um die Vorfahren gänzlich verlieren und in einer
globalisierten Welt keinen Zugang zu ihren Wurzeln mehr finden.
In einer zunehmend industrialisierten und digitalisierten Welt sehnen sich heute viele Menschen nach alten Bräuchen und Dingen, die an vorangegangene Generationen und ihre untergegangene Welt erinnern. Sie strömen in Massen in Freilichtmuseen, Kinder stehen mit offenem Mund vor den Dingen, die ihre Urgroßväter noch in die Hand nahmen.
Heile Welt
Immer wieder frage ich mich, ob es diese „heile Welt“, nach der wir uns immer wieder sehnen, jemals gegeben hat. Das Industriezeitalter hat uns ja auch von so mancher Not und Krankheit erlöst und befreit. Und doch scheint uns dieses Zeitalter etwas genommen zu haben: ein inniges Verhältnis zur Natur, das uns heute wohl schmerzhaft fehlt. Dazu gehört für mich auch das respektvolle Miteinander mit Wild- und Nutztieren. Vorlage für den Hof war dieser Vierseithof in Denharten bei Tann: Vierseithof Un monde idéal
Je me suis toujours demandé si ce monde parfait dont nous avons nostalgie a jamais existé. L´ ère industrielle nous a simplifié la vie d´un côté mais semble avoir détruit une relation profonde avec la nature qui nous manque à présent.
Visit of a typical four-sided courtyard of our region in Lower Bavaria. The private owner, Winfried Warner, received a prize that rewards his efforts in the preservation and restoration of historical buildings. Niederbayerischer Vierseithof in Denharten in Tann
Zwischen Rott und Inn liegt der Markt Tann. In dieser Gegend sieht man besonders viele alte Höfe, die man meist nur von außen bewundern kann.
Heute, am Tag des offenen Denkmals, haben wir die Gelegenheit wahrgenommen, solch einen typischen Vierseithof endlich auch von innen zu besichtigen. Dieser Hof in Tann, der erstmalig 1474 erwähnt wurde, ist mit dem Denkmalpreis 2016 ausgezeichnet und in langjähriger liebevoller Arbeit von Eigentümer Winfried Warner restauriert worden. Es war nicht nur ergreifend, die wunderschönen und imposanten Gebäude zu besichtigen, sondern auch zu erkennen, dass die Renovierung sowohl „Zugeroaste“ als auch Einheimische begeistert, sodass ein interessierter Austausch stattfinden konnte.
Ich denke, dass es in der heutigen Zeit ganz besonders wichtig ist, Zeugen der Vergangenheit zu bewahren und das „oide Glumb“ zu erhalten. Sind sie einmal zusammengefallen, sind sie für immer weg. Als wir nach Hause fuhren, spürte ich noch deutlicher die Liebe zu dieser Region.
„Denkmäler sind gelebte Heimat“ sagt Herr Warner. Wir sind ihm dankbar für sein Engagement und Frau Gundi Moosmüller für den sehr freundlichen Empfang.
Vierseithof in Kottigstelzham von Rudolf Huber-Wilkoff – Galerie Schauraum K3
Schauraum K3 für Gegenwartskunst im Rottal (Simbach am Inn) – Die derzeitige Jubiläumsausstellung zeigt Werke von Niki de Saint Phalle, Georg Baselitz, Christo, Max Ernst, insbesondere Lithographien und Drucke – „20 Jahre Kunst Schauraum: 100 Künstlerinnen und Künstler – 100 Exponate“
Vierseithof in Steina bei Bad Griesbach
Today we discovered a charming little chapel, a beautiful old farm with the traditional four-sided courtyard, a small town in Austria (Braunau) and an interesting gallery of contemporary art (with works from Francis Bacon, Georg Baselitz, Christo oder Niki de St. Phalle) in the middle of nowhere, called “Schauraum K3 Galerie für Gegenwartskunst”
Heute entdeckten wir eine schöne, kleine Kapelle in Steina bei Bad Griesbach – Einen riesigen alten Vierseithof gegenüber – die kleine österreichische Grenzstadt Braunau und – absoluter Geheimtipp im Rottal: den Schauraum K3 Galerie für Gegenwartskunst in einem Hof bei Simbach. Hier mehr darüber: http://schauraumk3.com/