Kleine Naturwunder / Seidenreiher an der Rott

Seidenreiher im Prachtkleid an der Rott in Bad Birnbach

Ein Seidenreiher (Egretta garzetta) ist wieder bei uns an der Rott! Er ist ein sehr seltener Brutgast. Es ist eine kleine oder gar große Besonderheit, ihn im Sommer zu sehen. Dass er im Prachtkleid ist, ist ein Hinweis, dass er einen Partner sucht. In den letzten Jahren war hier immer wieder ein Paar zu beobachten. Im Prachtkleid trägt der Seidenreiher einen Schopf von feinen Schmuckfedern.

Nicht zu verwechseln mit dem viel größeren (ebenfalls weißen) Silberreiher, den wir im Winter oft an der Rott sehen.

FR : Je me réjouis qu´une égrette garzette soit de nouveau dans nos parages le long de notre petite rivière en Basse-Bavière.

Ein eleganter Vogel und seltener Brutgast: Egretta garzetta
Im Prachtkleid befinden sich im Nacken zwei lange weiße Schmuckfedern

Hier im Video an der Rott:

Morgengruß vom Feldhasen

Ja, er hoppelt auf mich zu. Ich verhalte mich ganz ruhig. Er landet beinahe vor meinen Füßen.

Heute kam mir ein Feldhase entgegen gehoppelt, als wollte er mich grüßen. Welch schöner Tagesanfang!

// Ce matin, un lièvre est venu me dire bonjour. Quelle belle façon de commencer la journée !

//A hare came today to welcome me.

Aufmerksam und wunderschön…
Feldhase läuft auf mich zu. So ein schöner Morgengruß!

Choreographie der Natur – Der Balzflug der Kiebitze

Kiebitze (vanellus vanellus)
Dieses Kiebitz-Paar tanzt in der Luft – La danse des vanneaux huppés

Display flight of lapwings (Vanellus vanellus) // Le vol nuptial des vanneaux huppés

Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als Kiebitze balzen zu sehen. Mein Herz schlägt dabei höher und ich frage mich selbst, warum ich so in Verzückung gerate. Ist es, weil es ein Schauspiel ist, das man fast nie sieht und die Art inzwischen so selten geworden ist? Oder hat es damit zu tun, dass der Balzflug aussieht, wie ein akrobatischer Tanz und somit diese Ansicht ein Kunstgenuss ist? Oder ist es, weil es diesen „Luft-Tanz“ schon gab, als es noch kein Mensch die Erde besiedelte?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Es ist ein wunderschönes Schauspiel!

Was für ein Tanz!

Im Bayerischen Wald/ Bavarian Forest

Im Bayerischen Wald/ In the Bavarian Forest

Early autumn in the Bavarian Forest National Park

Gestern waren wir im Nationalpark Bayerischer Wald wandern. Denn es wird bald kalt werden und wir wollten noch die Wärme eines schönen Frühherbst-Tages im Wald erleben. Wir waren im Lusen-gebiet und es war wieder einmal zauberhaft. Das bekannte Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“ – ohne menschliche Eingriffe in den Kernzonen – hat bewirkt, dass der Wald gesünder und schöner ist als dort, wo er „gepflegt“ wird.

Im Oktoberlicht leuchteten insbesondere die Ahorne und das Heidelbeer-Gestrüpp.

Unsere Eindrücke habe ich im Video festgehalten.

Ein „Urwald“ entsteht
Das Kreuz als Erinnerung an die Wallfahrten nach Heiligenberg
Frühherbst im Bayerischen Wald / Early autumn in the Bavarian Forest

Birnbacher Kiebitzbabys 2021 sind da!


Kiebitz-Küken in Bad Birnbach – Young lapwings

Our lapwing chicks! Nos bébés vanneaux huppés !

Die Birnbacher Kiebitz-Babys sind da! In diesem Frühjahr haben mehrere Kiebitzpaare versucht, auf einem Acker in Bad Birnbach zu brüten. Die Nester wurden von Unterstützern des Landschaftspflegeverbandes Rottal-Inn markiert, sodass die Landwirte das Gelege auf dem Boden umfahren können. So hat es in diesem Jahr wieder geklappt!

Kiebitzeier in Bad Birnbach
Gut getarnt und doch „nackt“: So sieht ein Kiebitznest aus: Kiebitze sind Bodenbrüter. Hier befanden sich vier Eier – Drei Küken sind geschlüpft!
Kiebitz-Küken im Rottal - Baby lapwing
Sehr klein in einer großen Welt! Auf die Winzlinge warten viele Gefahren, aber die Altvögel sind wachsam…

Jetzt können wir den kleinen Nestflüchtern, die sich von Anfang an ihre Nahrung selber suchen noch ganz viel Glück! Die Altvögel sind immer in der Nähe und sind sehr wachsam.

Übrigens: Kiebitze reagieren besonders scheu auf Fußgänger und Hunde. Man sollte sich dem möglichen Nest nicht nähern. Außerdem sollte man die Vögel nur aus sicherer Entfernung beobachten. Im April 2018 hatte es auf diesem Acker auch geklappt:

Kiebitze in Bad Birnbach
Die Altvögel sind wachsam.

HAPPY END! Hier sieht man die drei flüggen Jungvögel Anfang Juli. Sie haben es also geschafft und werden sich bald mit Artgenossen an Sammelplätzen (am Inn, Bodensee, Chiemsee…) treffen, um später in ihre Überwinterungsgebiete (das kann in Westfrankreich sein) zu fliegen.

Kiebitze Jungvögel 2021 in Bad Birnbach, Rottal-Inn - Kiebitze melden
2. Juli 2021 auf dem selben Acker : Die drei Küken sind nun flügge und haben es geschafft 🙂
Ein kleines Bad tut gut…Aufgrund der vielen Regenfälle sind Felder überschwemmt worden oder es haben sich Mulde gebildet, die die Kiebitze gerne wahrnehmen, da sie Wasser lieben.

Wieviele Kiebitze gibt es denn im Landkreis Rottal-Inn?

In einer älteren Publikation (1989) von Klaus Schmidtke werden 230 Brutpaare im Landkreis Rottal-Inn im Jahr 1985 angegeben. Schmidtke hatte allerdings nur in den Niederungen an der Rott kartiert. Ich persönlich konnte ca. 20 Brutpaare zählen. Davon drei in Bad Birnbach, von denen wohl nur eins Bruterfolg hatte.

„Für den Zeitraum 2005-2009 wurden für den Landkreis Rottal-Inn ein Kiebitz-Bestand von 4111056 Revieren ermittelt. Das sind 4,3 – 17,6 % des bayerischen Gesamtbestandes.“ (Quelle: Zitat: Rödl, T., Rudolph, B.-U., Geiersberger, I., Weixler, K. & Görgen, A. (2012): Atlas der Brutvögel in Bayern. Verbreitung 2005 bis 2009. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer. 256 S.)

Besorgniserregend ist die Tatsache, dass im Frühjahr 2021 nur 24 geschlüpfte Kiebitzküken gesichtet wurden. Mit einem solch geringen Bruterfolg kann der Bestand sich nur weiterhin negativ entwickeln.

Ursachen des Bestandseinbruchs

„Hauptursachen des Rückgangs wiesenbrütender Vogelarten sind in erster Linie Lebensraumverlust und damit einhergehende geringe Nahrungsverfügbarkeit. Die Gründe hierfür sind insbesondere die Intensivierung der Landwirtschaft sowie der durch Entwässerung geschaffene niedrige Grundwasserstand. Zudem schwächen auch Prädation durch beutegreifende Vögel und vor allem nachtaktive Säuger die vorhandenen Restpopulationen. „  (Quelle: Landschaftspflegeverband Rottal-Inn  2021)

Auch freilaufende Hunde gefährden den Bruterfolg. Der Lebensraumverlust durch zunehmende Flächenversiegelung durch Gewerbe- und Siedlungsbau spielt in unserer Region natürlich auch eine Rolle.