Storchenexperte Martin Maier, Adrian Wimmer vom Landschaftspflegeverband und ich in Gern/ Eggenfelden
Juchhuuu! Am Freitag wurde in Gern/ Eggenfelden eine neue Nisthilfe für Weißstörche aufgebaut!
Ich freue mich so sehr, dass meine Idee, die ich damals in der Bürgerbeteiligungsplattform des Landkreises Rottal-Inn eingegeben habe, umgesetzt wird! Das Projekt hatte die erforderliche Anzahl an Bewertungen erreicht.
Aufbau der Nisthilfe auf dem Brauereikamin der Schlossökonomie
Aber alles der Reihe nach: Der Storchenexperte Martin Maier hat nun eine Nisthilfe auf dem alten Brauereikamin der Schlossökonomie Gern angebracht. Den Auftrag dazu erhielt er vom Landschaftspflegeverband Rottal-Inn e. V. (LPV), nachdem dieser von der Kreisentwicklung des Landratsamts mit der Umsetzung der Bürgerbeteiligung betraut wurde. Adrian Wimmer vom LPV hatte sich im Vorfeld mit mir auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen im Landkreis umgeschaut.
In „ROTTAL-INNITIATIV“ hatte ich das Projekt folgendermaßen beschrieben: „Weißstorch-Nisthilfen sollten in jeder geeigneten Gemeinde an ausgewählten Standorten in Nähe eines Gewässers angebracht werden (z.B. in Schwaibach, Anzenkirchen, Gern, Postmünster…).“
Der Kamin ist hier noch eingerüstet
Nun wurden für diese Brutperiode schon zwei Nisthilfen im Rahmen des Projekts aufgebaut: Eine in Hebertsfelden und eine in Gern. Letztere mutet schon beinahe adelig an und lockt hoffentlich schon ganz bald ein Storchenpaar an!
Ein herzliches DANKESCHÖN auch den Landschaftspflegeverband und insbesondere an Adrian Wimmer, für sein Engagement in dieser Sache! Finanziert wurde das Projekt übrigens von der Regierung Niederbayern aus Mitteln des Freistaates Bayern.
Martin Maier hat schon viele Nisthilfen aufgebaut: Vom Isartal, über das Vilstal bis zum Rottal konnte er somit die Wiederansiedlung von Störchen in unserer Region effektiv unterstützen. Darunter auch den langjährig besetzten Horst in Bad Birnbach. Mehr Info zu seinen Tätigkeiten: https://forst-maier.de/
Wer Ideen hat, die landkreisweit umgesetzt werden könnten, sollte sich übrigens nicht scheuen, diese in dem Onlineportal https://www.rottal-innitiativ.de/ zu bewerben.
Und jetzt… warten wir gespannt auf mehr Weißstörche in unserem Landkreis!
Schön einladend: Die neuen Storchen-Nisthilfen im Landkreis Rottal-InnBeitrag PNP März 2023 über die Storchen-Nisthilfen in Rottal-Inn – Bürgerbeteiligung und Landschaftspflegeverband
Notre premier pluvier petit-gravelot! Quelle émotion! Nous avons pu l´observer sur un champ proche d´une rivière avec forêt rivulaire. Cette rivière fait part d´un projet de protection de la nature en Basse-Bavière.
Yeah, unser erster Flussregenpfeifer! Dass wir ihn überhaupt wahrnehmen konnten, lag daran, dass er in unserer Nähe auf dem Acker gelandet ist. Wie klein und gut getarnt er ist, das zeigt Foto Nummer 2. Wahrscheinlich brütet er am Fluss. Sein Nest baut er als Mulde am Boden.
Wo wir ihn gesehen haben? Im Vilstal! Im Rahmen des Projekts „Lebendiges Vilstal“ wurde vor Jahren der Bereich zwischen Liessing und Schönerting renaturiert. Das Projekt wird vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.
Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) – Little ringed ploverWhere is the plover? Wer findet den Flussregenpfeifer auf dem Acker?
Es gibt Kritiker solcher Naturschutz-Maßnahmen. Heute konnten wir jedoch wieder einmal feststellen, dass diese Projekte extrem wichtig für den Erhalt vieler Arten sind. Denn genau in diesem Gebiet konnten wir heute zum ersten Mal den Flussregenpfeifer aus der Nähe beobachten. Dieser wird in der Roten Liste Bayern als „gefährdet“ geführt und braucht zum Brüten naturnahe Flüsse mit kiesigen Ufern.
Hier ist etwas mehr Info über das BayernNetzNatur-Projekt „Lebendiges Vilstal“ – für mehr Biodiversität in der Kulturlandschaft:
Ziel ist es, die Fluss- und Auenlandschaft entlang der unteren Vils durch zahlreiche Maß nahmen ökologisch aufzuwerten, die biologische Vielfalt zu steigern und den regionalen Biotopverbund zu stärken.
PNP-Beitrag über die Vernissage der Ausstellung „Landschaften und Natur in Rottal-Inn“ im Artrium in Bad Birnbach – April 20191. Bürgermeister Josef Hasenberger Mia Goller, Bezirksrätin MDL a.d. Reserl Sem
In English below
Die Vernissage meiner Ausstellung in Bad Birnbach zum Thema „Landschaften und Natur in Rottal-Inn“ war ein voller Erfolg!!!
Hier einige Eindrücke und die Rede, die mein Mann Berndt Baumgart gehalten hat:
Ziel der Ausstellung ist es, Aquarelle und Fotos zum Thema
„Landschaften und Natur in Rottal-Inn“ zu zeigen, um die Schönheit und
Besonderheit der Landschaft, der Pflanzen- und der Tierwelt zur Geltung zu
bringen.
Diese Ausstellung soll eine LIEBESERKLÄRUNG AN DIE REGION sein
2016 sind Nadia und ich hierher gezogen. Hier haben wir –
wie viele andere auch – nach der
Großstadt Ruhe gefunden. Wir freuen uns über jede neue Entdeckung von Rottaler
Landschaften, Vierseithöfen, Pflanzen, Tieren und die Begegnung mit den
Menschen, die hier leben oder die Gegend besuchen.
Nadia hatte bereits 2017 unter dem Motto – 1 Jahr Bad
Birnbach -¬ im Artrium ausgestellt. Was
gibt es nun Neues?
Es wird langsam, aber sicher Heimat – wir fühlen uns
willkommen – Wir entdecken hier die Natur, aber auch die Geschichte und Kultur
der Gegend.
Malerei:
Nadia hat Kunst in Frankreich und Philosophie in Italien, in
der Toskana, studiert. Malerei ist ihre Leidenschaft. Der Landschaftsmalerei
widmet sie sich mit Begeisterung, seitdem wir hier sind. Und doch hat sich seit
2016 etwas verändert: Immer mehr legt sie Wert auf Struktur in ihren Bildern
und stellt die geometrischen Strukturen und wellenartigen Formen der Rottaler
Felder und Landschaften in den Vordergrund. Das können Sie auf den Bildern
sehen (die „Niederbayerische Toskana“ lässt grüßen). In einem früheren
Zeitungsartikel (in der PNP) wurde Nadia als „Weltenbummlerin“ bezeichnet. DAS
IST SIE NIE GEWESEN! Wo immer sie war, hat sie gekämpft. Und nicht „gebummelt“.
Und jetzt kämpft sie, kämpfen wir, für den Erhalt des Restes der Natur, den wir
noch haben!
Neu: jetzt auch Fotos:
Die Künstlerin hat sich entschieden, diesmal auch Fotos
auszustellen. Das liegt an der Resonanz, die sie erhalten hat: Dutzende
von Fotos von Nadia wurden inzwischen von der PNP in der Rubrik „Leserfotos“
veröffentlicht, und viele Menschen sprechen uns darauf an.
Auch die Schwarzstorchfotos wurden in der Presse
veröffentlicht und ein Foto (einer schwimmenden Ringelnatter) wurde ausgewählt
für den Kalender des Landschaftspflegeverbandes. Der LBV Bayern hat mehrmals
seine Fotos (z.B. das hier ausgestellte von den Schwalben) ausgewählt und
online veröffentlicht als Foto der Woche oder des Monats.
Bei den Fotos geht es NICHT um technische Perfektion; es
sind Schnappschüsse mit einfacher Bridgekamera, die jedoch die Emotionen
besonderer Momente vermitteln. Der Nachtreiher ist z.B. unscharf, weil er erst
abends fischen geht und die Schwarzstörche sind auch nicht gestochen scharf,
weil stark gezoomt wurde: man darf sie nicht stören.
Die Inspiration für Bilder und Fotos kommt vom Wandern
Seit der letzten Ausstellung haben wir als Paar die Gegend
erwandert: Zu zweit und bei Hunderten von Wanderungen mit Sepp Kagerer, Klaus
Hohn, Joseph Frömter: denn viele geheime Ecken lernt man nur kennen, wenn man
sie erwandert. Hinzu kamen etliche Radltouren und Ausflüge.
Unsere REGION erleben wir als SCHöN UND SCHüTZENSWERT
2018 haben wir gleich 2 extrem seltene Arten beobachten und fotografieren können, nämlich, wie bereits gesagt, den Schwarzstorch und den Nachtreiher!
Aber diese Arten sind bedroht. Auch in unserem Rottaler Paradies sterben Pflanzen und Tiere aus. Viele Schmetterling-Arten sind in unserer Gegend einfach ausgestorben. Darüber gibt es eine traurige Studie vom Experten Walter Sage.
Als wir die Schwarzstörche gesehen und fotografiert haben,
sind Dutzende von Autos vorbei gerauscht, ohne dass die Fahrer etwas von diesem Wunder wahrgenommen hätten.
Aber um diese schützen zu können, ist es wichtig, die heimische Natur kennenzulernen. Denn nur was man kennt, kann man lieben und schützen.
Deswegen ist es für Nadia das schönste Kompliment, wenn
jemand sagt: Deine Bilder und Fotos haben mir geholfen, besser hinzuschauen. Sie
haben mir die Augen geöffnet.
Wir hoffen, dass die Gemeinden in unserem Landkreis verstehen, welches Kapital und Potenzial sie haben, nicht nur wirtschaftlich und touristisch, sondern dass sie Konzepte entwickeln und partnerschaftlich zusammenarbeiten, um auch die Natur zu erhalten. Eines hängt mit dem anderen zusammen!
Sehr positiv erscheinen uns das geplante
Streuobstwiesen-Projekt sowie die Teilnahme von heimischen Landwirten und
Produzenten am Projekt Direktvermarktung. So kann gewachsene Kulturlandschaft
erhalten werden.
Die Bevölkerung und Kurgäste haben längst verstanden, dass sich in Sachen Arten- und Naturschutz in Bayern etwas ändern muss. Einheimische, Zugereiste und Kurgäste sind meist begeistert, wenn sie blühende Margaritenwiesen und Wildblumen sehen. Blühende Wiesen größeren Ausmaßes, nicht nur „Blühstreifen“! Diese steigern die Erlebnisqualität eines Parks ganz ohne Zweifel, und mit einem Infoschild kann man einiges tun.
Wir wünschen uns nicht nur ein ländliches Bad, sondern ein blühendes ländliches Bad. Unter dem Motto: Das ländliche Bad blüht! Das wäre auch eine tolle Werbung für Bad Birnbach!
NADIA:
Ich möchte auch noch ganz kurz etwas sagen. –
1. Ich danke
meinem Mann für die tolle Laudatio!
2. Ich möchte klarstellen, warum ich hier wieder ausstelle: Ich will zeigen, was es hier noch gibt, weil ich immer öfter resignierte Sprüche höre: „Man kann die Natur nicht retten, die ist eh kaputt. China, Trump entscheiden die Zukunft“. Da dachte ich, ich muss was tun. Denn ob Kiebitze hier erfolgreich brüten, das entscheiden wir, nicht Trump
3. Ich freue mich, dass so viele Naturfreunde gekommen sind. Das gibt mir Hoffnung. Ich hoffe nämlich, dass wir zusammen ein starkes Netzwerk für die Natur in unserer Gegend bilden. Dies ist nun auch meine Heimat und was man liebt, darum sorgt man sich.
Ich hoffe auf einen blühenden Landkreis und dass wir alle
gemeinsam für die Natur streiten; denn nur gemeinsam können wir es schaffen!
Und jetzt noch die positivste Nachricht: Die bayerische Staatsregierung will den Text unseres Volksbegehrens übernehmen! Der heutige Freitag ist somit auch ein Friday for future!
For my English-speaking friends:
Opening of the exhibition « Landscapes and nature in the valley of the Rott in Lower Bavaria » at the cultural centre of Bad Birnbach – Watercolours and photographs
This is the summary of the laudation. The
speech was held by Berndt
The scope of the exhibition is to show the beauty and particularities of
the local landscapes, flora and fauna. This exhibition is a declaration of love
to our region.
We moved to Lower Bavaria in 2016 and found peace and tranquillity in
our rural region after surviving in big cities. We are happy to be able to
discover every day new landscapes, historical farms, plants, animals and we
enjoy meeting people of the region as well as tourists.
The watercolours underline the geometric structure of landscapes and the
wavelike fields. The photographs document the wildlife and especially birds
that are rare in our surroundings as the Black Stork and the night heron.
Unfortunately many species are threatened with extinction. We hope that the
nature will be preserved. We can do a lot to preserve our environment but we
all have to pull together to achieve the goal.
Charakteristisch für das Rottal ist die weite, leicht
geschwungene Landschaft unter einem großen Himmel, bewaldete Hügelkuppen sowie
ein Flickenteppich von Äckern und Feldern.
Ich freue mich sehr über das neue Gemeinschaftsprojekt „Streuobstwiesen“ in Bad Birnbach. Es wird helfen, die gewachsene Kulturlandschaft in der Gegend zu erhalten.
PNP-Beitrag Streuobstwiesen in Bad Birnbach März 2019
Ich LIEBE Natur und Tiere. Oftmals fehlt die Information über regionale Vorkommen. Und ich glaube, man kann Natur besser schützen, wenn man weiß, was da so kreucht und fleucht 🙂
Deswegen freue ich mich sehr, dass mein Beitrag „Achtung Tierbabys!“ im „Kurspatz“, der Infozeitschrift des Kurortes, veröffentlicht wurde:
Achtung, Tierbabys!
Wussten Sie, dass wir in Bad Birnbach noch eine ungewöhnlich artenreiche Tierwelt haben? Selbst im Kurpark werden immer wieder Wildtiere beobachtet. Gerade im Frühling hat man manchmal das große Glück, einen Blick auf inzwischen selten gewordene Tiere zu erhaschen.
Dass eine Biberfamilie am Weiher am Altrottarm lebt, kann man schon anhand der zahlreichen charakteristischen Spuren erkennen. Biber kriegen ihre Babys im Mai, waren lange in Bayern ausgerottet und sind inzwischen geschützt. Als „Landschaftsgestalter“ schaffen sie wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen, Fische, Amphibien, Insekten und Vögel.
Auch eine Fasanenfamilie ist im Kurpark heimisch und führt die Küken in angrenzenden Wiesen und Feldern spazieren; Feldhasen spielen oftmals in der Abenddämmerung im Gras. Auf den Feldern und Wiesen der Umgebung brütet noch der hübsche Kiebitz. Als Bodenbrüter ist er schon ab März ganz besonders in Gefahr, von Menschen oder frei laufenden Hunden aufgestöbert zu werden.
Wenn Sie achtsam durch den Kurpark, den Wald um Bad Birnbach oder an der Rott entlang gehen, gelingt es Ihnen bestimmt, Baumläufer und Kleiber an Stämmen zu sehen oder dem harmonischen Gesang von Mönchsgrasmücke, Stieglitz und Goldammer zu lauschen. Auch der Eisvogel zischt manchmal über Wasserflächen. Welch ein Schauspiel!
Ganz besonders stolz sind wir auf den Besuch eines Nachtreihers im Oktober 2018: der extrem seltene Jungvogel saß ganz still auf einem Ast im Weiher. In ganz Deutschland werden nur noch ca. 20 Brutpaare vermutet, der Nachtreiher wird in der Roten Liste der Brutvögel als „stark gefährdet“ aufgeführt. Dass er in Bad Birnbach gesehen wurde, spricht dafür, dass es hier noch intakte Biotope gibt.
Diese Wildtier-Arten haben es in unserer Welt immer schwerer. Wir alle tragen die Verantwortung, an ihrem Erhalt mitzuwirken, damit unsere Natur auch in Zukunft lebendig bleibe. Denn ein achtsamer Umgang mit unserer Umgebung dient nicht nur den Tierbabys, sondern tut auch Körper, Geist und Seele gut.
Fotos: Nachtreiher im Kurort, Kiebitz mit Nachwuchs in Bad Birnbach